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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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brachten sie ihn lebend hierher, ohne ihn zu verhören, redeten ihm ein, er würde Lynns Tod verstehen, und nun gaben sie ihm eine Waffe in die Hand. Gehirnwäsche? War das alles wirklich real oder hielten sie ihn irgendwo in einem Labor unter Drogen und ließen ihn im Wachkoma halluzinieren?
    »Und wenn schon«, sagte er sich. »Dann besiege ich sie eben im Traum.«
    Lance behielt die Firestorm in den Händen und stellte die Waffe auf Kampfenergie. Mit dem jetzigen Magazin konnte er noch etwa zehn Schuss abfeuern, die die Durchschlagskraft hatten, eine zehn Zentimeter dicke Titanstahlplatte zu schmelzen. Mit der Energie würde er zwar keine Körperschirme mit einem Treffer knacken können, sie wohl aber durch Dauerbeschuss schwächen. Als er seinen Kampfgürtel überprüfte, stellte er zufrieden fest, dass man ihm auch die aufgeladenen vier Magazine gelassen hatte.
    Eine Herausforderung? Er zuckte die Achseln und zielte mit dem Laser auf die Tür. Bevor er abdrücken konnte, entschied er sich plötzlich anders, machte zwei Schritte auf die Tür zu und drehte den Knauf.
    Sie war offen!
    »Das Ganze gefällt mir immer weniger«, murmelte Lance. Er verließ die Kammer und fand sich in dem Raum wieder, in den die Archalaya und er teleportiert waren. Das Zimmer war noch immer leer.
    Am anderen Ende befand sich eine weitere Tür, auf die Lance nun zusteuerte. Der dahinter liegende Raum sollte offenbar einen Konferenzsaal darstellen. Der größte Teil des Zimmers wurde von einem langen Tisch eingenommen, an den sich zu beiden Seiten schalenförmige Sessel reihten. Sonnenlicht glänzte durch ein Panoramafenster zur rechten Seite. Lance schloss geblendet die Augen. Nach dem Aufenthalt in der fensterlosen Kammer musste er sich erst einmal an die taghellen Verhältnisse gewöhnen.
    Lance durchquerte den Saal und trat am Ende an das Fenster. Unvorsichtig , sagte er sich. Aber wenn die Archalaya ihn wirklich hätten töten wollen, hätten sie es zu jeder Zeit gekonnt. Er musste lächeln, als er daran dachte, dass dieser Dorum nicht einmal versucht hatte, ihn mit dem Laser zu betäuben.
    »Dafür hat er mir zwei harte Dinger verpasst«, knurrte er und rieb sich das noch geschwollene und schmerzende Kinn, wo ihn die Stiefelspitze Dorums getroffen hatte.
    Er sah aus dem Fenster. Das Gebäude, in dem er sich befand, war von einer enormen Zahl Wolkenkratzer umgeben, die sich im Zentrum einer Stadt befanden. Lance konnte fast augenblicklich feststellen, um welche Stadt auf Thardos es sich dabei handelte. Sein Blick schweifte über die Skyline und fand ein gewaltiges Drillingsturmgebäude, etwa einen halben Kilometer von seinem Standort entfernt. Dies war die ehemalige Hauptstadt der Thardier. Die gefangene Morenerin Chrach’tee hatte sie in ihrem Bericht erwähnt. Diese Stadt wurde von allen Beteiligten als eine neutrale Zone angesehen, in der normalerweise niemand etwas zu suchen hatte. Warum hatten die Archalaya ihn hierher gebracht?
    Die Stadt war tot. Zumindest glaubte Lance, das von hier oben erkennen zu können. Nichts regte sich drunten in den Straßen oder einem der Gebäude.
    »Deine Freunde sind längst verschwunden«, sinnierte er. »Warum zum Teufel haben sie mich hier zurückgelassen?«
    Lance schob die Frage vorerst beiseite. Eine Antwort konnte er ohnehin nur von den Archalaya bekommen. Er sah auf seine Armbanduhr und stellte fest, dass bereits Mittag des nächsten Tages war. Nach Bordzeit der Gaia wenigstens. Er rechnete nach. Mindestens zwölf Stunden hatte er geschlafen, wenn man den albtraumhaften Ruhezustand Schlaf nennen konnte.
    Er presste die Lippen aufeinander. Vielleicht gab es irgendwo in der Stadt einen noch funktionierenden Sender, mit dem er die Basis anfunken konnte.
    Lance verließ den Konferenzsaal durch eine weitere Tür hinter dem Kopfende des Besprechungstisches und fand sich auf einem Flur wieder. Die Wände waren grau, schmuck- und fensterlos. Nach einigen Metern entdeckte Lance einen Aufzug, der zu seiner Überraschung voll funktionstüchtig war. Das Gebäude hatte Strom. Das war interessant, denn selbst wenn sich alles auf dem Planeten erneuerte, gab es doch sicherlich Anlagen, die von Menschen gesteuert und gewartet werden mussten. Augenscheinlich gehörten Kraftwerke nicht dazu. Oder eine der drei Besatzermächte sorgte weiterhin für die Energieversorgung der Stadt und des Planeten. Lance betrat die Kabine und wählte den untersten Knopf. Zwar kannte er nicht die Symbole der Thardier für

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