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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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verschwand in dem angrenzenden Zimmer. Die anderen warteten. Kurze Zeit darauf kehrte er wieder zurück und nickte der Anführerin zu. Sie wies ihre Leute an, Lance durch die Tür zu führen. Der Raum dahinter maß vielleicht zwei mal zwei Meter. Außer einem dünnen Teppichboden und einer einzelnen Neonröhre war er genauso leer wie der vorherige. Möglicherweise handelte es sich dabei früher einmal um eine Art Abstellkammer.
    Lance drehte sich um. »Warum?«
    Die Anführerin hob die Brauen. »Warum was?«
    »Warum habt ihr die Frau getötet? Warum nicht mich? Schließlich war ich doch derjenige, der noch bewaffnet war. Sie hatte sich bereits ergeben.« Er merkte, wie bei dem Wortschwall erneut Wut in ihm aufkeimte, und er versuchte, das Bild der toten Lynn aus seinen Gedanken zu vertreiben, doch es hatte sich genauso unauslöschlich eingebrannt wie das von Finn.
    Die Fremde hob die Hände, als wollte sie ihn beruhigen. »Du wirst das noch verstehen.«
    Lance knirschte mit den Zähnen und ballte die Hände zu Fäusten. Dorum und ein anderer Archalaya nahmen ihm den Teleportkasten vom Gürtel und verließen die Kammer.
    »Sag mir deinen Namen!«, knurrte Calhern.
    »Sura«, erwiderte die Frau.
    Lance atmete tief durch. »Gut. Ich werde ihn mir merken. Deinen Namen. Und dein Gesicht. Du wirst für Lynns Tod bezahlen.«
    Sura lächelte. »Das glaube ich kaum, Lieutenant. Sie werden bald die Notwendigkeit ihres Todes verstehen. Wir werden uns wiedersehen. Enttäuschen Sie uns nicht!«
    Sura drehte sich auf dem Absatz um und ließ hinter sich die Tür ins Schloss fallen.
    Lance hörte, wie jemand den Eingang verriegelte. Erschöpft ließ er sich in die Hocke nieder und lehnte mit dem Rücken gegen eine Wand. Er zog die Beine an die Brust, schlang die Arme darum und vergrub seinen Kopf auf die Knie.
    Lynn. Allein gelassen musste er nur umso intensiver an sie denken. Er erinnerte sich an die gemeinsame Nacht mit ihr. Sah sie lachen, argumentieren, reden …
    Sie war tot.
    Einfach so.
    Verdammt, warum hatten sie sie erschossen, grundlos? Und warum lebte er noch? Was wollten sie von ihm? Er biss die Zähne aufeinander und stellte sich vor, wie er Sura erwürgte. Doch er hielt inne, als er sich wieder an ihre Worte erinnerte.
    Du wirst es noch verstehen.
    Offenbar kannte sie ihn. Doch woher? Er konnte sich nicht daran erinnern, ihr oder einem anderen Archalaya jemals über den Weg gelaufen zu sein. Wo auch? Dies hier war ein Erstkontakt. Kein Mensch wusste etwas über die Archalaya oder die Morener und die Drocus Kamai.
    Was wird hier gespielt?
    Die Frage blieb unbeantwortet in seinen Gedanken und begann, um ihn zu kreisen. Lance merkte, wie er dabei vor schierer Erschöpfung schläfrig wurde. Er schloss die Lider und ergab sich dem Sog, der ihn in einen albtraumhaften, unruhigen Schlaf zog.
    * * *
     
    Mehrmals schreckte Lance schweißgebadet hoch. Er schnappte nach Luft und sah Lynns Gesicht vor sich, ehe ihn die Erschöpfung wieder übermannte. Nur am Rande registrierte er, dass er nicht mehr mit angezogenen Knien an der Wand saß, sondern in Embryohaltung auf dem Boden lag und sich in den Schlaf zitterte.
    Dann aber war er auf einmal hellwach. Lynns Gesicht verblasste langsam. Die Frage nach dem Warum blieb. Nichts ergab einen Sinn. Lance vermutete, dass die Archalaya gelogen hatte, um ihn weichzukochen. Nichts würde er verstehen. Sie hatten irgendetwas mit ihm vor, irgendeine Art Manipulation. Er musste auf der Hut sein und durfte sich nichts von ihnen einreden lassen.
    Ruhig, ganz ruhig bleiben. Sie kennen dich nicht. Du bist ihr Kriegsgefangener und sie treiben ihre psychologischen Spielchen mit dir.
    Lance richtete sich auf, rieb sich die Augen und lockerte mit leichten Kreisbewegungen seine Schultern. Aus dem Augenwinkel sah er etwas aufblitzen, einen Gegenstand, der ihm sofort auffiel, da er bei seiner Ankunft nicht hier gewesen war. Irgendjemand war in diesem Zimmer gewesen, während er geschlafen hatte.
    Lance runzelte verwirrt die Stirn. »Na so was!« Neben ihm auf dem Boden lag sein Firestorm-Laser, den er an Bord des Prismenjägers verloren hatte. Dieser Dorum musste ihn mitgenommen haben. Aber warum ließ man ihm die Waffe? Das ergab noch weniger Sinn als Suras Worte. Lance griff nach der Pistole und überprüfte die Energieanzeige. Das frische Magazin steckte noch im Griffschacht und war zu sechzig Prozent aufgeladen.
    »Eine funktionstüchtige Waffe«, murmelte er verwirrt. »Was soll das?«
    Erst

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