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Kampf um Thardos (German Edition)

Kampf um Thardos (German Edition)

Titel: Kampf um Thardos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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ihre Etagen, aber er ging davon aus, dass sie das unterste Stockwerk auch mit der untersten Taste kennzeichneten.
    Der Lift sauste mit atemberaubender Geschwindigkeit in die Tiefe. Als er anhielt und sich die Tür beiseiteschob, sah Lance einen weiteren Flur vor sich. Anscheinend hatte er das Erdgeschoss um ein oder mehrere Stockwerke verpasst. Demnach gab es unterirdische Etagen. Seufzend ließ Lance die Tür wieder zugleiten. Er schloss die Augen und konzentrierte sich. Als er am Fenster gestanden hatte, wie weit war wohl der Weg nach unten zur Straße gewesen? Wie hoch war die Decke des Konferenzraumes? Wie ungefähr der Abstand zwischen den Stockwerken?
    Aus diesen Schätzungen und anhand der Tastenanzahl im Aufzug versuchte er zu ermitteln, in welchem Stockwerk sich das Erdgeschoss befand. Er zählte die Tasten ab und hielt den Zeigefinger über einen Knopf, den er drücken wollte. Er hielt inne.
    »Verdammt, was tue ich hier?«, fragte er sich. Zu solchen Berechnungen wäre er nie fähig gewesen. Es musste mit dieser Hypnoinduktion zusammenhängen, die man den PRIME -Agenten verabreichte. Sie schärfte die Sinne und das logische Denkvermögen.
    Lance fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und drückte dann entschlossen die Taste. Seine Berechnungen waren nicht hundertprozentig gewesen, da er nicht gewusst hatte, in welchem Stockwerk sich der Konferenzraum befand. Aber er schaffte es beim dritten Versuch, den Aufzug im Erdgeschoss halten zu lassen. Hier gelangte er in eine große Empfangshalle mit marmornem Boden, Wartestühlen, einem Pförtnertresen und einigen Schaltern. Lance setzte einen Fuß über die Schwelle und hielt erneut inne.
    Er fröstelte, als er über die Teleportation der Archalaya nachdachte. Würden sie jederzeit neben ihm aus dem Nichts auftauchen können? Konnten sie Energieschirme durchdringen und nach Belieben in der Basis oder den Schiffen von PRIME materialisieren? Er musste unbedingt seine Vorgesetzten über diese Art der Fortbewegung informieren, damit man Sicherheitsvorkehrungen traf. Jegliche Verteidigungsstrategie musste neu überdacht werden.
    Lance holte tief Luft und verließ die Aufzugkabine. Plötzlich kam ihm eine absurde Idee. Er durchschritt die Empfangshalle und marschierte zu einem der Wartestühle hinüber. Eine Weile betrachtete er den Stuhl und rief sich das Bild der von der Intruder vernichteten Basis ins Gedächtnis zurück. Es war schwer, sich vorzustellen, dass diese Materialen sich ständig regenerieren konnten.
    »Versuchen wir es«, sagte er leise in die Stille hinein und richtete die Firestorm auf den Stuhl. Ein kurzer Blitz zuckte aus dem Lauf, fraß sich in das Möbelstück und zerteilte es. Rauch stieg auf. Lance fegte ihn mit einer Handbewegung zur Seite und sah zu dem Stuhl. Er war von dem Energiestrahl in zwei Hälften zerlegt und größtenteils auch verdampft worden.
    »Befund: Sperrmüll.« Lance blickte sich in der Halle um, nur um sicherzugehen, dass er allein war, dann schenkte er dem zerstörten Möbelstück seine ganze Aufmerksamkeit. Anfangs tat sich überhaupt nichts. Was erwartete er? Nach gut einer halben Stunde ließ er resigniert die Schultern hängen und wollte sich gerade abwenden, als er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahrnahm. Er sah genauer hin und entdeckte einen seltsamen violetten Schimmer innerhalb der Bruchstücke des Stuhls.
    Lance beugte sich vor, um noch besser sehen zu können. Er vermochte nicht, einen erstaunten Ausruf zu unterdrücken, als er erkannte, wie sich winzige Einzelteile innerhalb der zerstörten Struktur des Stuhles neu zu bilden begannen. Zuerst erschien es nur, als würden kleine Lichtpunkte über das Material gleiten, doch sobald sie verblassten, hatte sich an ihrer Stelle etwas von dem ursprünglichen Stuhl regeneriert.
    »Unglaublich!«, stieß Lance hervor.
    Mittlerweile hatte sich eine wahre Decke aus violettem Glanz über die beiden Stuhlteile gelegt, und plötzlich sprangen die Funken aufeinander über. Erschrocken zuckte Lance zurück. Zahlreiche Lichtfinger griffen auf das zweite Stuhlteil über, verknüpften sich dort mit anderen Lichtreflexen und woben ein neues Strukturgitter für das Möbelstück. Fasziniert beobachtete Lance den Prozess der Erneuerung. Als beide Stuhlteile in sich selbst wiederhergestellt worden waren, ging durch sie ein Ruck. Sie trieben in Sekundenschnelle aufeinander zu und verschmolzen miteinander, wurden durch eine unsichtbare Kraft angehoben und genau an der Stelle wieder

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