Kampf um Thardos (German Edition)
Archalaya auf der Straße standen und von einem Moment auf den anderen verschwanden.
Auf dem Pflaster lag die Gruppe Morener mit schwelenden Löchern in ihren Körpern. Sie waren alle tot.
Lance schluckte und näherte sich vorsichtig den Leichen der Katzenmenschen. Die Strahlenkanonade der Archalaya hatte sie vollkommen überrascht. Verdammte Teleporter! Mit dieser Technologie waren sie jedem Gegner haushoch überlegen. Nervös blickte sich Lance um. Ihm war mit einem Mal nicht mehr wohl dabei, offen und ohne Deckung auf der Straße herumzuspazieren. Die Archalaya konnten an jedem beliebigen Ort einfach aus dem Nichts erscheinen, ihn niedermähen wie die Morener und einen Lidschlag darauf wieder bei den Cornflakes zu Hause sein. Andererseits hatten sie ihn nicht getötet, als er in ihrer Gefangenschaft gewesen war. Vielleicht machte er sich unbegründete Sorgen.
Er bückte sich und nahm eine der Frequenzpistolen der toten Morener an sich. Vielleicht konnte er sie gut gebrauchen, wenn es zum Kampf gegen Archalaya kam. Immerhin besaßen sie Körperschirme, die nur mit hohem Energieaufwand der Firestorm geknackt werden konnten, und wenn es Lance an einer Sache fehlte, dann waren es Energiemagazine, um damit einen Einmannkrieg anzuzetteln. Er wog die Schallwaffe in der Hand und schob die Laserpistole ins Holster zurück. Die Bedienung der Frequenzwaffe kannte er bereits aus den Untersuchungen der Wissenschaftler an Bord der Gaia .
Wohin jetzt? , fragte er sich. Angesichts der ständigen Gefahr von unvermittelt auftauchenden Archalaya hatte er wohl kaum eine große Auswahl. Aber er rief sich dabei in Erinnerung, dass sie ihn am Leben gelassen und ihm zur Flucht verholfen hatten. Warum auch immer.
Lance lief die breite Straße entlang und hielt sich dicht an den Hauswänden. Er glaubte, ein lohnendes Ziel gefunden zu haben. Die Drillingstürme. Sie mussten in früheren Zeiten bedeutende Gebäude dargestellt haben. Möglicherweise gab es dort etwas, das einem Sender gleichkam.
An einer Straßenecke musste er anhalten, denn in der Nebenstraße hielten sich weitere Morener auf. Lance hatte das Gefühl, dass sie nicht die einzigen waren. Sein Instinkt riet ihm, einen Blick auf die umliegenden Gebäude zu werfen. Tatsächlich entdeckte er weitere Schatten hinter den Fenstern.
»Neutrale Zone«, sprach er den Gedanken von vorhin leise aus. Er grinste. »Das Ganze stinkt doch gewaltig.«
Es hatte eher den Anschein, als führten hier einige Einheiten jeder Besatzungsmacht einen kleinen Privatkrieg. Offiziell hatten sie Waffenstillstand, doch in der Hauptstadt schien dieser aufgehoben zu sein. Statt diesen Ort zu meiden, liefen die Streitkräfte der Besatzer offenbar gerade hier zur Höchstform auf und lieferten sich unerbittliche Kämpfe in den scheinbar leeren Straßen der Stadt. Aber warum?
Lance sah wieder um die Ecke. Die Morener hielten sich noch immer in der Straße auf. Es war unmöglich, ungesehen an ihnen vorbeizukommen. Er musste sich wohl oder übel einen anderen Weg zum Drillingsturm suchen.
Ehe er sich’s versah, tauchten aus dem Nichts ein Dutzend Archalaya auf, die sofort die Morener angriffen. Strahlensalven fegten durch die Straße und erfassten die ahnungslosen Katzenmenschen, von denen keiner dazu kam, seine Waffen abzufeuern. Doch diesmal waren die Archalaya in eine Falle gelaufen. Gebannt verfolgte Lance, wie plötzlich in den umliegenden Gebäuden Gestalten an den Fenstern erschienen und das Feuer auf die Gruppe Archalaya eröffneten. Unerträgliche Schallwellen jagten aus den Häusern und nahmen den Gegner ins Kreuzfeuer. Die Hälfte der Gruppe erlag dem ersten Ansturm, während die anderen versuchten, sich in Deckung zu bringen. Aus irgendeinem Grund schaffte es keiner von ihnen, sich mittels Teleportation in Sicherheit zu bringen. Stattdessen erwiderten sie das Feuer, während rings um sie der Asphalt unter dem Ansturm der Schallwellen nachgab und aufgerissen wurde. Fontänen aus Teer wurden durch die Luft gewirbelt und prasselten in tödlichem Regen auf die Archalaya nieder. Furchen wuchsen im Asphalt. Krater taten sich auf.
Drei weitere Archalaya starben, als die Frequenzwaffen ihre eingeschalteten Körperschirme zu stark belasteten und schließlich durch sie hindurchdrangen.
Lance verspürte Ekel in sich aufkeimen, als er erneut mit ansehen musste, welche grausamen Schäden die Schallwellen bei menschlichen Körpern anrichteten. Sie versetzten das Zellgewebe in unterschiedliche
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