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Kanadische Traeume

Kanadische Traeume

Titel: Kanadische Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn Wilder
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Schauer.
    “Es tut mir leid”, sagte sie schwach. “Ich bin nur nicht gern eingeschlossen. ” Er war ihr so nahe, sie konnte die Wärme seines Körpers fühlen.
    “Klaustrophobie?” fragte er. Es klang ehrlich besorgt. Er trat einen Schritt zurück.
    Wenn es Klaustrophobie war, dann mußte es mit Matthew Blake zusammenhängen. “Nein, nicht Klaustrophobie, nur… “
    Sie sprach nicht weiter. Angst vor gutaussehenden Männern?
    Angst vor Gefühlen? Angst vor sich selbst?
    “Gut, ich probiere es. Geh zur Seite. Es ist nicht nötig, daß wir beide verletzt werden!”
    Charity drückte sich gehorsam gegen ein Regal. Sie sah, wie Matthew einige Schritte zurückging und dann gegen die Tür rannte. Er prallte zurück und landete auf dem Boden.
    “Verdammt! Hat das weh getan!” fluchte er und versank dann in Schweigen. Charity war versucht, zu ihm hinzugehen, um ihm zu helfen, als er weitersprach. “Das soll das Zeitalter der Gleichberechtigung sein. Warum hast du dich nicht gegen die Tür geworfen?”
    Charity versuchte zwar nicht, die Tür einzurennen, trommelte aber mit den Fäusten dagegen und begann zu schreien: “Hilfe!
    Hilfe! Laßt uns hier raus!”
    “Miss Marlowe, wollen Sie mir zu meiner zerschundenen Schulter auch noch Ohrenschmerzen bereiten?” Seine Stimme klang weich und samten.
    “Ich will hier raus! Und zwar sofort!”
    “Gerätst du in Panik?” Er legte die Hand auf ihre Schulter.
    Sie fühlte die stählerne Kraft in ihr und die Wärme, und ihre Haut begann zu prickeln. Ja, sie würde gleich in Panik geraten.
    Charity atmete tief ein. Für eine Ärztin durfte es keine Panik geben. Seine Hand ruhte noch immer auf ihrer Schulter, ein Finger berührte streichelnd ihren Nacken.
    “Ich möchte hier raus”, wiederholte sie.
    “Ich auch.” Er sprach beruhigend wie zu einem verängstigten Kind. “Und wir werden auch bald draußen sein. Joe wird gleich zurückkommen, um abzuschließen.”
    “Er hat schon abgeschlossen.”
    “Oder Mandy wird nach dir suchen.”
    Mandy würde sich erinnern, mit wem sie ihre Cousine zurückgelassen hatte. Sie würde schmunzeln, wenn Charity nicht in die Hütte zurückkehrte. Sie würde sich mit teuflischem Vergnügen auf die Seite drehen und einschlafen!
    “Wir könnten vierundzwanzig Stunden hier drin sein”, flüsterte Charity.
    “Das ist sehr unwahrscheinlich”, sagte Matthew mit seiner beruhigenden Stimme, “aber wir sollten es uns wenigstens gemütlich machen.”
    Charity reagierte auf den sanften Ton, und ihr Herzklopfen ließ nach. “Was machst du denn da?” Ihr Herz pochte schon wieder schneller.
    “Ich ziehe mein Hemd aus.”
    Sie preßte sich gegen die Tür. Tatsächlich, sie konnte das Glänzen seiner Bronzehaut erkennen. Im nächsten Moment flatterte das Hemd wie ein kleiner weißer Geist zu Boden.
    “Warum?” piepste Charity.
    “Weil es naß ist und ich friere. Vielleicht solltest du das gleiche tun,”
    “Bist du verrückt?”
    “Komm schon, Charity, sind wir offen miteinander, okay?”
    Charity schwieg.
    “Es ist eine unangenehme Situation, ungemütlich, vielleicht sogar gefährlich, aber sie wird nicht besser, wenn wir in nasser Kleidung herumsitzen und uns erkälten. Ich werde eines dieser Leinentücher um mich wickeln und schlage vor, du tust dasselbe.”
    “Ich friere nicht, und ich ziehe mich nicht aus.” Das unausgesprochene “wieder” hing beklemmend zwischen ihnen in der Luft.
    “Du bibberst ja am ganzen Körper!” Er hielt ihr etwas Weiches, Trockenes hin - vermutlich ein Tischtuch. “Mach dir eine Toga daraus. Charity, ich drehe mich um. Ich kann dich sowieso kaum sehen. Ich zähle bis hundert, und wenn du dann nicht aus deinen nassen Sachen raus bist, werde ich sie dir eigenhändig vom Leib reißen.”
    “Was fällt dir ein?”
    “Was fällt dir ein, mich vor einer Erkältung zu bewahren”, äffte Matthew sie nach. “Ich sollte dich verklagen!”
    Er hatte recht, und Charity wußte es. Der Lagerraum war ungeheizt, und obwohl sie vor dem Sturm geschützt waren, drang ihr die Kälte der feuchten Kleidung bis auf die Knochen.
    Trotzdem, alles in Betracht gezogen, eine kleine Erkältung war vielleicht weniger gefährlich, als nackt unter einem Tischtuch mit diesem Mann in diesem kleinen Raum zu sein.
    “Fünfzig!” zählte Matthew erbarmungslos weiter.
    Er würde sie nicht wirklich ausziehen, oder? Wenn er sie berührte, wäre sie verloren.
    “Fünfundsiebzig!”
    “Okay, okay!” Charity zog schnell die

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