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Kanadische Traeume

Kanadische Traeume

Titel: Kanadische Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn Wilder
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Liebenden gespürt, die sich vor ihr hier gefunden hatten.
    “Und dann hat meine Mutter meinen Vater hier getroffen.”
    “Tatsächlich?”
    “Er vertrat die Blake-Hotelkette und versuchte Anpetuwi zu kaufen. Da verliebte er sich in meine Mutter. Nach der Heirat gründeten sie die F-und B-Kette. Mein Vater war immer sehr machtbesessen und oft auf Reisen, aber er verliebte sich in diesen Ort. Man konnte ihn kaum von hier wegkriegen. Als meine Mutter starb, fiel ihm das Leben hier zu schwer. Wir zogen nach London, weil die meisten unserer Hotels in Großbritannien sind. Mein Vater wurde wieder aktiver im Geschäft und hat auch mich eingearbeitet.”
    “Warum bist du zurückgekommen?” fragte Charity. Was würde er antworten? Die Männer seiner Familie hatten hier ihre Bräute gefunden. Es wurde ihr fast schwindlig, wenn sie an die lebenslangen Verbindungen dachte, die hier begonnen hatten.
    Eine Generation nach der ändern.
    “Grandma brauchte Hilfe. Sie wollte es nicht zugeben, als sie während der Zwischensaison nach London kam, aber sie weiß, daß ihre Kräfte sehr nachgelassen haben.”
    “Sie ist eine sehr liebe Frau”, sagte Charity.
    “Und viel zu gutmütig”, meinte Matthew.
    “Ich glaube nicht, daß man deine Großmutter hier ausgenutzt hat, Matthew. Ich glaube eher, daß man sie beschützen will.”
    Matthew seufzte. “Ich weiß. Manches war nur unüberlegt.”
    Da waren sie also wieder bei ihrer Bewerbung, aber es machte ihr nichts aus. Liebende Seelen umgaben sie. Seine Großeltern und seine Eltern hatten sich hier kennengelernt. Und sie war ihm hier begegnet.
    Charity wußte, daß es unvernünftig war, aber plötzlich war das rationale Denken, an das sie sich den ganzen Abend geklammert hatte, wie verflogen, verhallt, wie das Rollen des Donners. “Bitte halt mich fest, Matthew”, sagte sie.
    “Weißt du auch, was du sagst?” fragte er nach langem Schweigen.
    “Ja, ich weiß es ganz genau”, flüsterte Charity.
    Er hob sie ohne Anstrengung über die Stoffrolle. In seinen Armen fühlte sie sich geborgen. “O Charity, ich möchte es auch”, flüsterte er und ließ die Lippen über ihren Nacken gleiten. Er drehte sie zu sich herum, blickte auf sie herab, streichelte ihren Rücken und schob die Finger in ihr Haar.
    “Charity, ich habe mir geschworen, es nicht noch einmal passieren zu lassen.”
    Sie zog ihn zu sich, und ihre Lippen fanden seine in einem zärtlichen Kuß.
    “Charity, Matthew!” klang es von draußen. Sie sahen sich lange schweigend an. Das Klappern von Mandys Absätzen kam näher. Die Zeit schien stillzustehen, bis Matthew Charity sanft zur Seite schob.
    “Wir sind hier drinnen”, rief er, wobei sein Blick auf Charity ruhte. “Mandy?” Er stand auf, hob sein Hemd auf und ging zur Tür. “Wir sind hier!”
    Mandy rüttelte an der Tür. “Ich hole Hilfe!”
    Charity stand nun auch rasch auf. Sie ließ die Tischdecke fallen und zog sich an.
    “Damit du es weißt”, sagte er leise, und ein Ausdruck heißer Begierde lag in seinen Augen, “das war das Härteste, was ich je getan habe.”
    Jetzt drehte sich Charity weg, um die Tränen, die ihr in den Augen brannten, vor ihm zu verbergen.
    Sie hörten, wie Nelson und Joe sich an der Tür zu schaffen machten, und sagten kein Wort mehr zueinander. Als die Tür aufflog, standen sie so weit wie möglich voneinander entfernt.
    Mandy sah sie zuerst, und obwohl sie beide völlig angezogen waren, stieß sie einen kleinen Schrei aus.
    “O nein!” sagte sie, den Blick auf Charity gerichtet, “Mr.
    Blake, Ihre Verlobte ist soeben aus England eingetroffen.”

7. KAPITEL
    Charity, tief betroffen, ließ sich nichts anmerken von der Demütigung, die sich wie ein Eisenring um ihre Brust legte. Sie wollte aus der bedrückenden Enge dieser Kammer weglaufen, aber sie zwang sich, mit hocherhobenem Kopf stolz und gelassen hinauszugehen. Jedenfalls hoffte sie, daß es so aussah.
    “Ich wünschte, das wäre mir passiert”, bemerkte Nelson grinsend.
    Matthew warf ihm einen drohenden Blick zu. Mandy stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen.
    Charity ging weiter. Da hörte sie Joe sagen: “Mr. Blake, wir haben Probleme. Ein Generator ist ausgefallen, und der Sturm hat mehrere Bäume entwurzelt. Das Telefon funktioniert nicht…”
    Charity hatte gehofft, Matthew würde ihr folgen, aber es war Mandy, die sie einholte.
    “Es tut mir schrecklich leid”, sagte Mandy.
    “Was denn?” fragte Charity, bemüht, erstaunt zu klingen.
    “Daß er

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