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Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grenzen.
    In der Nähe eines Parks stiegen sie aus, überquerten zwei glatte Fahrbahnen, stiegen über Schneehaufen hinweg und konnten in den Park eindringen.
    Der Himmel hatte sich verdunkelt. Das lag am Beginn der Dämmerung, die sich über das Land senkte und ihre ersten, großen Schatten mitbrachte.
    Der Schnee im Park war nicht geräumt worden. Er hatte sich wie ein dickes Leichentuch ausgebreitet, das auf der Oberfläche knochenhart gefroren war. Niemand konnte hier lautlos gehen. Jeder Schritt war zu hören. Jeder Tritt wurde von einem häßlichen klingenden Knirschen begleitet. Dort, wo der Schnee besonders dick lag, brachen sie ein und konnten nicht mehr normal gehen, sondern mussten sich schon stapfend vorankämpfen.
    Auch jetzt waren sie nicht die einzigen Menschen innerhalb des Parks. Aber zu dieser Zeit hielten sich nur wenige Personen innerhalb des Geländes auf. Nur ein paar Unentwegte, die es einfach nicht lassen konnten. Langläufer, die sich in Form halten wollten. Die Spaziergänger und die Kinder waren verschwunden. Sie besuchten den Park mehr in der Mittagszeit, wenn die blasse Wintersonne zumindest das Gefühl einer Wärme brachte.
    Es gab keine dunklen Zweige oder Äste mehr. Der Schnee und der Frost hatten sie weiß und eisig werden lassen. Manche von ihnen waren schon unter der Last gebrochen oder brachen noch immer. Dann hörte sich das Knacken an wie ein ferner Schuss.
    Ludmilla und Alwin gingen schweigend nebeneinander her. Die junge Frau kannte das Ziel nicht, aber Alwin wusste genau, welchen Weg er nehmen musste.
    Zweimal waren sie Skiläufern ausgewichen, dann kamen sie sich wieder vor, als wären sie mutterseelenallein im Park, und hatten nicht das Gefühl, mitten in Moskau zu sein, denn von den Verkehrsgeräuschen war so gut wie nichts zu hören. Die dicke Schneedecke dämpfte die Geräusche, sodass tiefe Stille herrschte. Beide blieben in den Trittspuren, die schon von Vorgängern hinterlassen worden waren. Aber Alwin bog dann ab, stampfte durch den tieferen Schnee und lief jetzt noch schneller, weil er das Ziel bereits entdeckt hatte.
    Seiner Freundin hatte er nichts zu erklären brauchen. Sie konnte sich vorstellen, dass sie zu diesem kleinen Pavillon gehen würden, der wie eine Kuppel aussah. Auf seinem Dach lag eine dicke Haube aus Schnee. Die Seiten waren relativ frei. Nur an bestimmten Stellen hatte der Wind die weiße Masse gegen die Außenmauern geweht.
    Vor dem Eingang blieben beide stehen. Auch Alwin hatte seine innen mit Fell bedeckte Kapuze über den Kopf gestreift. Er schaute seine Freundin an und lächelte breit.
    »Wir sind da!«
    »Dachte ich mir.«
    Er drückte seine Kapuze wieder nach hinten. »Komm, Igor wartet nicht gern.«
    Irgend jemand hatte dem Pavillon eine Tür verpasst, die sich auch aufdrücken ließ. Ludmilla rechnete damit, Igor in diesem kleinen Bau zu sehen, doch da irrte sie sich. Er war nicht da, und sie schaute sich überrascht um.
    »Suchst du ihn?«
    »Ja.«
    Alwin deutete auf den Boden. »Da unten. Hier ist der Einstieg zur Welt des Reichtums.«
    Auch sie schaute zu Boden. Im ersten Moment sah sie nichts. Beim zweiten Hinsehen entdeckte sie den rechteckigen Ausschnitt im Boden. Es war so etwas wie eine Luke, die in die Höhe gezogen werden musste. Auch Ludmilla hatte sich von der Kapuze befreit. Sie schüttelte jetzt den Kopf.
    »Und den Einstieg hat vor euch noch niemand entdeckt, obwohl er so offen zu besichtigen ist?«, fragte sie verwundert.
    »Richtig.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen.«
    Alwin wischte über seine kalten Lippen. »Der hat nicht immer so ausgesehen. Igor und ich haben ihn erst freilegen müssen. So wie jetzt sieht er erst seit gestern aus. Ich bin sicher, dass wir die Einzigen sind, die das Geheimnis kennen. Was später dann sein wird, kann uns egal sein. Jedenfalls kriegen wir die Platte hoch. Dafür haben wir gesorgt, auch wenn das eine verdammte Schufterei war und wir sie erst freilegen mussten.«
    »Kann ich mir denken.«
    Es war fast wie im Kino. Die Platte besaß an der Oberfläche einen Eisenring, den beide mit ihren Händen umfassten.
    Zum Glück war er groß genug.
    »Fertig?«, fragte Alwin.
    »Ja.«
    »Dann los.«
    Sie zogen. Sie setzten Kraft ein. Zum Glück war der Einstieg noch nicht festgefroren, und so ließ er sich bewegen, was Alwin mit einem keuchenden Lachen quittierte.
    Sie konnten ihn zur Seite schieben. So war die Öffnung groß genug, um hindurchklettern zu können. Wie Igor die Platte wieder auf die

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