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Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben deinen Freund Igor gekillt. Aber sie haben nicht genug. Jetzt wollen sie uns, verflucht!«
    »Ja, ich glaube auch.«
    »Scheiße, das hilft uns nicht. Was sollen wir denn tun?«
    »Zurück!«
    »Und dann?«
    »Einfach zurück!«
    Sie lachte schrill und trampelte gegen den Boden. »Kennst du wenigstens einen Ausstieg oder nur den einen?«
    »Eigentlich nur den. Aber es gibt andere, das weiß ich.«
    »Wenn wir sie suchen müssen, hilft uns das nicht viel. Dann zerreißen uns die Bestien.«
    Alwin gab keine Antwort. Er wusste ja, wie Recht seine Freundin hatte. Die würden keine Gnade kennen, und an den verdammten Bonzen-Schatz dachte er auch nicht mehr.
    Die drei Gestalten ließen sich nicht aufhalten. Sie hatten die beiden längst gesehen und sogar ihr frisches Fleisch gerochen. Und sie waren so nahe an sie herangekommen, dass Ludmilla und Alwin jetzt erkannten, welche ungewöhnliche Waffen sie über die Schulter gelegt hatten.
    Keine Spiegel, sondern spitze Halbkreise aus Metall, wie sie nur Sensen vorzuweisen hatten.
    Und wieder reagierte Ludmilla schneller. »Das sind... das sind... Sensen, Alwin. Verdammt, Sensen! Hast du gehört? Der Tod trägt auch immer eine Sense. Ich habe das oft gesehen, verflucht. Ja, der Tod hat sie auch...
    Alwin schwieg. Er hatte trotzdem alles verstanden. Für ihn war in den letzten Sekunden eine Welt zusammengebrochen. Er hatte das Gefühl, kein Mensch mehr zu sein, sondern nur noch Opfer. Und das war einfach grauenhaft.
    »Komm jetzt!«, schrie ihn Ludmilla an.
    Zugleich riss sie an seiner Hand. Er taumelte auf sie zu, beide prallten zusammen, sie stieß ihn weg, um freie Bahn zu haben, dann lief sie einfach wieder den Weg zurück, den sie gekommen waren. Es war ihr jetzt egal, ob Alwin ihr folgte. Er musste es einfach tun. Es gab für ihn keine andere Möglichkeit, wollte er nicht von den verdammten Waffen zerhackt werden wie sein Freund Igor.
    Hinter ihrem Rücken hörte sie Alwin keuchen. Er sprach auch, doch seine Worte gingen in den anderen Geräuschen unter.
    Sie hetzten durch die Rinne. Durch den Schlamm. Durch das Wasser. Sie hielten ihre Münder weit offen. Sie saugten keuchend den Atem ein und versuchten, nicht an die Monster zu denken, die ihnen auf den Fersen waren.
    Es war nicht zu schaffen, denn sie hörten auch ihre Verfolger. Manchmal erklangen die harten, ratschenden Bewegungen. Sie hörten ein Schleifen und Schaben, wenn das Metall ihrer Sensen an den Wänden entlangglitt, als sollte das Metall noch besonders geschärft werden? Um sie besser töten zu können.
    Es war ein Rennen gegen die Zeit. Mensch gegen Monster. Der Mensch mit all seinen Schwächen, denn sein Körper war keine Maschine. Er musste sich mal erholen und konnte nicht ewig so weiterlaufen. Vor allen Dingen nicht unter diesen Bedingungen, denn der Boden war alles andere als normal.
    Zu glatt, zu feucht – und Ludmilla musste den Preis dafür bezahlen. Wohin sie getreten war, hatte sie nicht gesehen. Es war jedenfalls ein versteckt auf dem Boden liegender glatter Gegenstand gewesen, der ihr bei der Berührung plötzlich den Fuß und dann noch das Bein zur Seite riss.
    Ludmilla verlor den Stand. Sie rutschte nach hinten und zur Seite. Alles ging so schnell, dass sie zu keiner Abwehrreaktion kam.
    Alwin brüllte noch auf. Er warf sich aus dem Lauf heraus nach vorn, um Ludmilla aufzufangen, aber er kam zu spät. Der Körper rutschte ihm durch die Hände. Seine Arme wurden durch das Gewicht nach unten gerissen. Es war ihm nicht mehr möglich, Ludmilla abzufangen, auch beim Nachgreifen nicht. Er konnte den Aufprall nur etwas mildern, hörte das Klatschen und den Wehlaut seiner Freundin, die rücklings in der dreckigen Brühe lag.
    »Ludmilla!« Seine Stimme hallte durch die Unterwelt, aber Ludmilla rührte sich nicht. Sie lag vor ihm, steif wie eine Leiche. Wahrscheinlich durch den Schock, der sie erwischt hatte.
    »Verdammt, was ist denn?« Er schrie, und seine Stimme hörte sich wie die eines Fremden an. »Komm doch hoch! Komm endlich hoch! Bitte, bitte, du kannst nicht liegenbleiben. Du willst doch nicht sterben, Ludmilla, nein, das willst du nicht.«
    Er beugte sich so tief wie möglich. Nahm ihre Lampe an sich, die neben ihr lag, leuchtete in das Gesicht und sah dann, dass sie Augen und Lippen bewegte.
    Sie sagte etwas.
    Er verstand es nicht. »Was ist denn, Ludmilla?«
    »Es tut so weh...«
    »Was tut weh?«
    »Mein Fuß. Mein linker Fuß. Ich... ich... habe ihn mir verdreht, hörst

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