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Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du?«
    »Ja, ja, schon...« Er war durcheinander. »Aber du musst aufstehen, verdammt.«
    »Ich... ich...«
    »Los, ich helfe dir!«
    Alwin wagte nicht, einen Blick über die Schulter zu werfen. Sie waren nahe, würden kommen. Sie waren einfach das dreimalige Grauen, der dreifache Tod, aber er war nicht bereit, sich von ihnen umbringen zu lassen. Er wusste auch nicht, wie viel Zeit sie verloren hatten, er wollte nur, dass er mit Ludmilla gemeinsam fliehen konnte, auch wenn ihr das Laufen Schwierigkeiten bereitete.
    Er zog seine Freundin in die Höhe. Noch in der Bewegung hörte er sie schreien; weil sie mit dem falschen Fuß zu hart aufgetreten war.
    Aber er bekam sie. in die Höhe, und sie blieb schwankend stehen. Das Gesicht war verzerrt. Ihr Gewicht musste sie auf das rechte Bein verlagern. Durch den offenen Mund atmete sie keuchend ein.
    »Du musst laufen!«
    »Kann nicht.«
    »Doch, reiss dich zusammen. Nicht das linke Bein belasten, nur das rechte. Versuch es!«
    Ludmilla wagte es. Sie stützte sich an Alwin’s Schulter ab. Ihr Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck. Aber gleichzeitig sorgte ihr Wille dafür, nicht aufzugeben. Sie würde weitermachen, koste es, was es wolle.
    Bis jetzt hatte sich Alwin Lauskas nicht getraut, einen Blick auf die Verfolger zu werfen. Außerdem war er durch Ludmilla zu stark abgelenkt gewesen.
    Jetzt tat er es.
    Langsam, wie jemand, der sich vor der Entdeckung fürchtet. Das konnte er auch, denn die Gestalten mit den mörderischen Sensen hatten aufgeholt. Sie waren näher gekommen, und ihre verdammten Waffen wippten bei jedem Schritt auf und nieder.
    Das Entsetzen jagte in ihm hoch. Es war eine Situation, wie er sie sich in seinen schlimmsten Träumen nicht hatte vorstellen können. Einer ging vor. Zwei dahinter. Sie trugen die langen Kutten. Sie waren der Tod auf zwei Beinen. Kapuzen bedeckten ihre Köpfe, sodass er von ihren Gesichtern nichts sehen konnte. Aber er konnte sich vorstellen, dass unter den weit vorgeschobenen Rändern bleiche Knochenfratzen schimmerten.
    Wie weit waren sie entfernt? Zwanzig Meter? Oder nur zehn.
    Noch hatten Ludmilla und er einen kleinen Vorsprung. Er hatte auch nicht gesehen, dass sie schneller gingen als zuvor. Sie waren sich ihrer Sache so verdammt sicher, und das konnten sie auch sein, jetzt, wo seine Freundin verletzt wer.
    Alwin hörte ihr Jammern, nur konnte er darauf keine Rücksicht nehmen. Er packte sie einfach an den Schultern, schob sie vor und hörte dabei ihr Schreien, weil sie wieder falsch aufgetreten war.
    »Du musst weg!«, brüllte er ihr ins Ohr. »Verdammt noch mal, komm endlich!«
    Und sie ging.
    Nein, sie hinkte, sie weinte, sie schrie leise bei jedem Auftreten.
    »Du packst es! Du packst es! Wir schaffen es!« Obwohl er selbst von der Angst beherrscht wurde, versuchte er, ihr Mut zu machen.
    Ludmilla antwortete nicht mit Worten. Sie stöhnte nur. Sie war verbissen, und so kämpfte sie sich Meter für Meter voran.
    Alwin blieb an ihrer Seite. Er horchte auch nach hinten. Manchmal glaubte er, ein Platschen und auch Schleifen zu hören, wenn die Verfolger mit ihren Füßen auftraten und durch den verdammten Schlamm in der Rinne glitten. Bisher hatten es beide geschafft, das Gleichgewicht zu bewahren. Aber auch so hatten sie keine Chance. Alwin stellte sich vor, dass die Verfolger sie schon längst hätten einholen können, wenn sie nur gewollt hätten.
    Aber sie zogen die Folter noch länger hinaus. Sie wollten, dass die beiden an ihrer Angst erstickten und dann über sie kommen. Alwin schaute nicht mehr zurück. Er sah nach vorn. Er schöpfte daraus Hoffnung, doch was er in diesem trüben Licht zu sehen bekam, war einfach trostlos. Diese verdammte Unterwelt war menschenfeindlich. Das hatte man ihm schon öfter gesagt. Er hatte es nicht glauben wollen. Die Jagd nach dem Bonzen-Schatz hatte ihn einfach blind gemacht.
    Wo war der Ausweg?
    Rechts, links? Er sah wieder den Quergang vor sich. Da konnten sie sich aussuchen, an welchem Platz sie sterben würden.
    Es war alles so schrecklich.
    Es war alles verloren. Für sie gab es nicht den Hauch einer Chance. Ohne sich umzudrehen, wusste er, dass die Verfolger schon wieder näher gekommen waren.
    Und dann sah er die Gestalt!
    Er schrie, weil er sie für einen Helfer der anderen hielt. Sie war aus einem Einschnitt in der Wand gekommen. Aus einer Spalte, einen der kleinen, schmalen und quer verlaufenden Kanäle, die ebenfalls das Abwasser ausspien.
    Wie unter einem Schatten nahm er

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