Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war nur mehr ein Maul, das offen stand, und die Hände wirkten wie künstliche Krallen, die schlaff nach unten hingen. Ich schleuderte ihn wieder zurück in das Wasser, das aufspritzte, bevor die Strömung den Körper packte und mit sich hinein in den dunklen Tunnel zog.
    »Perfekt gemacht!«, lobte ich Karina.
    Sie winkte ab. »Hör auf, John, das bringt uns auch nicht viel weiter. Was nutzt uns einer, wenn die anderen noch irgendwo hier versteckt sind?«
    »Im Tunnel, denke ich. Er muss irgendwohin führen. Vielleicht zu den Verstecken. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich irgendwo sammeln, auch wenn ich nicht weiß, wie sie entstanden sind.«
    »Dann lass uns gehen«, sagte Karina.
    Das war leichter gesagt als getan. Erst als ich den Sims an der Seite betrat, merkte ich, wie schmal und glitschig er war. Unser Gehen glich mehr einem Tanz auf einer schmalen Eisfläche, und wir mussten verdammt Acht geben, um nicht ins Rutschen zu kommen.
    Mit der rechten Hand hielt ich mich an der schmierigen Wand fest. Ein richtiger Halt war das nicht, aber er gab mir zumindest ein Gefühl der Sicherheit.
    Zudem hatte ich den Eindruck, dass die Luft hier im Tunnel noch mieser geworden war. Ich wusste nicht, woher der Gestank kam. Das Wasser allein konnte es nicht sein. Der Geruch drang bestimmt auch aus den alten Mauerspalten.
    Ich hielt den Kopf etwas gesenkt, um den Lichtkegel der Helmleuchte über den Boden wandern lassen zu können. Er bewegte sich nie gleichmäßig, sondern immer im zuckenden Rhythmus meiner Schritte.
    Auf der anderen Seite ging Karina Grischin ebenso vorsichtig wie ich. Sie hielt in der linken Hand ihre Lampe, deren Licht nicht nur Helligkeit erzeugte, sondern auch Schatten, sodass ein Gemisch aus beiden über das Wasser tanzte und dabei auch an den Wänden entlangglitt.
    Diese Welt war menschenfeindlich, aber wir mussten hindurch, um endlich an das Ziel zu gelangen.
    Vor mir war der Sims unterbrochen. Ich sah so etwas wie einen dunklen, mit Schmutzwasser gefüllten Graben, auf dessen Oberfläche es schäumte. Die nächste trockene Stelle lag gar nicht so weit entfernt, ich musste nur den Graben überspringen. Bei einem trockenen Boden kein Problem, aber dieser hier war feucht und glatt.
    Ich blieb stehen und schätzte die Entfernung ab. Karina war schon einige Meter weiter, als ihr auffiel, dass ich nicht mehr mit ihr auf einer Höhe ging.
    Sie blieb stehen und drehte sich um. Ihr Licht tanzte über den Graben. »Da musst du rüber, John.«
    »Ich weiß!«
    »Pass auf, dass du nicht abrutschst.«
    »Danke für den Rat!«
    Ich maß noch mal die Entfernung. Mit einem einzigen Schritt war da nichts zu machen. Ich musste schon Anlauf nehmen und mich auch abstemmen. Aber es gab in meiner Nähe keine Kante, an der ich das hätte durchführen können.
    Also normal versuchen.
    Ich sprang. Ich schaute dabei nach vorn. Ich hörte den Warnschrei meiner Begleiterin und hatte das Gefühl, die nächsten Momente in einem verlangsamten Zeitablauf zu erleben. Warum Karina geschrien hatte, war mir unklar, aber ich bekam es zu spüren. Mit dem rechten Fuß setzte ich bereits auf der anderen Seite auf, der linke befand sich noch in der Luft.
    Und genau er wurde zur Beute einer Kralle, die sich blitzschnell um meinen Knöchel klammerte, mich nicht mehr losließ, sondern zurück riss, sodass ich das Gleichgewicht verlor, nach hinten und dabei auch nach links kippte und dann mit meinem gesamten Gewicht klatschend in die Brühe eintauchte...
    ***
    Ludmilla und Alwin bewegten sich nicht. Sie standen in dieser stinkenden, halbdunklen Welt und mussten einsehen, dass ihnen der Rückweg durch die drei Gestalten versperrt war. Sie waren noch zu weit weg, um sie genau erkennen zu können, aber dass sie keine Freunde waren, sahen sie mit einem Blick.
    Die Wesen bewegten sich schaukelnd durch die Brühe. Über ihren Köpfen blitzten immer wieder diese Reflexe auf, als hätte das wenige Licht einen blanken Gegenstand getroffen.
    Ludmilla bewegte sich zuerst. Aber nur, um nach der Hand ihres Freundes zu fassen, damit sie wusste, dass es noch jemand gab, der das gleiche Schicksal erlebte wie sie.
    Es waren Monster wie aus einem Albtraum. Sie stoppten nicht, sie schienen auch nicht überrascht zu sein, sondern schoben sich immer näher. Dabei blieben sie gemächlich, denn ihnen war klar, dass die beiden Menschen nicht entwischen konnten.
    »Wer ist das, Alwin?«
    »Keine Ahnung.«
    »Doch, doch, das musst du wissen. Das sind Monster, und sie

Weitere Kostenlose Bücher