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Kanalfeuer: Ein Fall für Olga Island (German Edition)

Kanalfeuer: Ein Fall für Olga Island (German Edition)

Titel: Kanalfeuer: Ein Fall für Olga Island (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirstin Warschau
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Hauptwörter: »Theodor Tüx – du Scheißkapitalist! Der Plastikmüll, den du produzierst, überschwemmt die Weltmeere. Millionen Seetiere sterben auf grausamste Weise an dem ganzen Plastikschrott in ihren Mägen. Oder sie verenden qualvoll durch Strangulation mit Plastikschnüren oder in alten Fischernetzen aus Kunststoff. Eines Tages wirst du dafür büßen. Und auch für alles, was auf deinem Gut passiert. Sei froh, dass niemand weiß, was da abgeht. Rache ist süß.«
    »Interessant. Einen Absender gibt es wohl nicht?«
    »Kein Name, nichts.«
    »Haben Sie gehört, ob das Flugblatt auch noch andere Stellen in der Gemeinde erhalten haben?«
    »Bei der Freiwilligen Feuerwehr war auch so was im Kasten.«
    »Faxen Sie mir das Schreiben bitte durch, und bewahren Sie das Original auf, falls wir noch mal Fingerabdrücke brauchen sollten.«
    »Wenn ich den Scherzkeks zu fassen kriege, kann der was erleben.«
    »Abwarten. Wenn Herr Tüx nicht dagegen vorgehen will, können wir nichts machen.«
    Island legte auf. Auch wenn sie immer noch kein Aktenzeichen vergeben konnte, sollte sie vielleicht doch einmal vorläufig eine Mappe anlegen. Sie wusste aber noch nicht, wie sie sie nennen sollte.
    Später telefonierte sie mit Henna Franzen und dann mit verschiedenen Kollegen des Landeskriminalamtes wegen der Videoaufzeichnungen im Hafen. Bis zum Mittag traten dabei aber keine neuen Erkenntnisse zutage.

16
    G egen halb eins klopfte es an Islands Tür, und Jan Dutzen steckte den Kopf herein. Warum sah er eigentlich gerade so verdammt gut aus? Lag das an seiner leichten Sonnenbräune, oder ging es ihm einfach gerade so blendend, dass er vor Glück und Energie strahlte? Er schwenkte ein Blatt Papier.
    »Das ist bei mir gelandet. Scheint so eine Art Drohbrief zu sein. Kannst du damit etwas anfangen?«
    Island nahm das Fax, warf einen Blick darauf und stopfte es in die Aktenablage. »Das kommt von meinen neuen Freunden von der Landgendarmerie in Achterwehr.«
    »Während wir uns hier unter höchster Gefahr abarbeiten, treibst du dich also draußen in der Sommerfrische herum.«
    Sie funkelte ihn an. »Keine schlechte Idee. Vielleicht sollte ich das wirklich tun.«
    »Was genau?«
    »Urlaub auf dem Land machen.«
    »Du eingefleischte Großstadtpflanze?« Er musterte sie mit echtem Erstaunen. »Wie wäre es, wenn wir erst mal was essen gingen? Oder hast du schon gegessen?«
    »Ich dachte an Picknick am Schreibtisch.«
    »Du brauchst was Richtiges! Oder besser gesagt: ihr beiden.«
    »Da lassen wir uns doch nicht lange bitten.«
    »Denn mal los.«
    Die Pizzeria am Dreiecksplatz war noch fast leer. Ein paar Kollegen von der Polizeidirektion saßen hinten in einer Ecke und unterhielten sich leise. Island und Dutzen nahmen einen Tisch am Eingang und bestellten beide dasselbe: Steak, Kroketten und Salat vom Büfett.
    Zuerst sprachen sie über den Fall am Ostuferhafen, dann unterhielten sie sich über die »landeskundliche Studienfahrt«, den jährlichen Betriebsausflug von Mordkommission und Spurensicherung, der im August stattfinden sollte. Bisher hatte sich die Belegschaft noch nicht auf ein Ziel geeinigt. Es gab interessante Möglichkeiten. Die Waffenfabrik von Sauer und Sohn in Eckernförde war im Gespräch oder der Munitionsräumdienst in Groß Nordsee.
    »Das sind richtig toughe Jungs da«, sagte Dutzen.
    »Bei dem Job weißt du morgens nicht, ob abends noch alle Körperteile dran sind«, meinte Island.
    »Wissen wir aber auch nicht.«
    »Die sind schon superfit, da passiert doch praktisch nie ein ernsthafter Zwischenfall.«
    »Solche Nerven hätte ich auch gern.«
    »Wahrscheinlich haben sie einfach keine«, bemerkte Island.
    Dutzen lachte.
    Als sich Island das zweite Mal Salat vom Büfett holte, klingelte ihr Handy. Es war Tante Thea.
    »Olga, wo bist du?«
    »Im San Remo, wenn du dich noch erinnern kannst, wo das ist.«
    »Da bin ich ja ganz in deiner Nähe!«, rief Thea erfreut. »Ich komme gleich vorbei.« Sie legte auf.
    Island schüttelte den Kopf und kehrte mit einem Teller Tomatensalat an ihren Platz zurück. Dutzen schob sich ein weiteres Stück Steak in den Mund und kaute vergnügt.
    »Was machst du eigentlich nach Feierabend?«, fragte sie. »Du siehst so durchtrainiert aus.«
    Er lächelte, sichtlich geschmeichelt. »Schwimmen, in Katzheide. Wir üben für den Fördetriathlon, Henna Franzen und ich.«
    Island verschluckte sich an einem Stück Zwiebel und kämpfte mit dem Hustenreiz. Davon hatte ihre Kollegin gar nichts

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