Kane

Mac. Wie sie alle. Seit sie Joshua das Leben gerettet hatte, war Mac fast schon wie ein Mitglied ihrer Familie geworden. Jeden Tag aufs Neue, hatte diese Frau bewiesen, dass sie eine waschechte Wächterin war.
    Auch ohne ein Feuerschwert, war sie eine ebenbürtige Kämpferin für ihre Sache. Kane würde ihr sein Leben anvertrauen und er wusste, dass auch seine Brüder so dachten. Vielleicht war es ihm gerade deshalb so wichtig, dass Mac seine Beziehung zu Emma befürwortete. Mac war jetzt Emma's Familie.
    Ohne zu zögern griff Emma in die Kiste und nahm ihr Schwert an sich. Es fühlte sich wunderbar an.
    Erst jetzt begriff sie, dass nachdem Black es ihr weggenommen hatte, eine Leere in ihr entstanden war, die sich nun wieder füllte.
    Hell loderte die machtvolle Klinge vor ihr auf und wie von selbst fiel ihr alles wieder ein. Wie sie in ihrem scheußlich, pinken Zimmer stand und geübt hatte, kunstvolle Bewegungen mit ihrem Schwert auszuführen und dabei der ein oder andere Gegenstand, ungewollt zwei- bis dreigeteilt wurde. Für diesen Fall, hatte sie ein kleines Versteck unter ihrem Bett. Um genau zu sein, ein loses Dielenbrett mit einer beträchtlichen Aussparung darunter, um die kaputten Sachen darin, vor ihren Möchtegern-Eltern zu verstecken. Immer mehr Puzzleteile, fügten sich wieder in ihren Erinnerungen zusammen, die sie längst verdrängt hatte. ,,Ich hatte fast vergessen wie wunderschön das ewige Feuer ist!", rief sie lachend.
    Die Männer und auch Mac stimmten mit ein. Stolz sah Kane zu seiner starken Frau hinüber. Seine Frau... sie war so ziemlich alles was er sich je erträumt hatte: klug, stark, wunderschön, sinnlich, sexy und einfühlsam. Doch hatte er nie damit gerechnet, dass auch sie eine Wächterin sein würde. Trotz ihrer innerlichen Stärke, wirkte sie doch nach außen hin zart und weiblich. Könnte er damit leben, sie permanent im Kampf gegen ihre Feinde zu sehen? Wie sollte ihre Zukunft aussehen? ,,Chiao Liebling und ich wünsche dir viel Spaß heute Abend, beim Killen von ein paar Seelenlosen!" Schon jetzt konnte er fühlen, wie sein Beschützerinstinkt überkochte.
    Mac lächelte zu Victor rüber. ,,Du hattest Recht, es ist fast so, als würde es zu mir sprechen", bestätigte sie seine Vermutung und schloss kurz die Augen, um in sich hineinzuhören. ,,Ich bin mir ganz sicher, dass sein Name Masuri ist."
    Hinter seinem Schreibtisch räusperte Ethan sich und fuhr sich mit der Hand durch das blonde Haar. ,,Ich unterbreche die Wiedersehensfreude ja nur ungern, aber wir haben immer noch dieses kleine Problem mit Danel Black.
    Samaél müsste sich jeden Moment melden und so wie es aussieht, ist er dicht an ihm dran... Ron?"
    Ronan nahm einen letzten Zug seines Zigarillos und blickte einmal ernst in die Runde, als wolle er die Anderen für ihre Fröhlichkeit abstrafen. ,,Wir haben uns kurz vor Butler's Wharf, an der Tower Bridge verloren. Sam hat sich dematerialisiert, bevor er mir gesagt hat, wo die Reise hingeht. Ich gehe davon aus, dass er weiß was er tut. Nandini ist seine Frau und er hat nicht mehr viel Zeit um sie dort herauszuholen. Ethan vertraut ihm, dass er sich an unseren Plan hält. Und ich vertraue ihm auch."

Kapitel 22

    Also war es beschlossen. Sie würden warten müssen, bis Samaél oder Black sich meldeten. Kane hasste es, untätig herum zu sitzen, während Black sich wahrscheinlich schon eine besonders fiese Art seiner Tötung ausdachte, um sich danach Emma mit Leib und Seele einzuverleiben. Inzwischen wollte Kane diesen Dreckskerl einfach nur loswerden, um in Ruhe herauszufinden, wie es mit Emaline und ihm weitergehen würde, jetzt wo sie auf ewig verbunden waren und der Fluch für immer Geschichte war. Bei diesem Gedanken, machte sein Herzschlag einen Sprung und er lächelte.
    Doch auf keinen Fall würde er zulassen, dass Black den Anfang von seinem und Emma's neuem Leben zerstören würde. Black hatte schon zu viel von seiner Lebenszeit besetzt und durch Hass und Leid infiziert. All das müsste jetzt ein Ende haben.
    Als er durch den Raum blickte, konnte er Emma nicht finden. Alle anderen waren wieder damit beschäftigt, sich auf Mac und ihr Schwert "Masuri" zu konzentrieren. Mac wirkte, als wäre sie endlich angekommen, als hätte sie ihr ganzes Leben auf diesen Moment gewartet. Kane glaubte ganz fest daran, dass Mac eine große Bereicherung in der Truppe der Wächter wäre, obwohl Ronan nicht so den Eindruck machte, als würde er sich darüber freuen.
    Kane kannte seinen