Kane
sich etwas und legte ihre Hände in den Schoß. ,,Ich heiße Emma, Emaline Black."
Fast wäre ihm das Blut in den Adern gefroren. Gut der Name Black war in England nicht ungewöhnlich. Aber erstens hatten Nephilim keine Nachnamen und zweitens konnte das ja wohl kein Zufall sein. Sollte das Schicksal so hart zu ihm sein, dass sich die ganze Geschichte nach so vielen Jahrhunderten wiederholte? Kalter Schweiß bildete sich auf seiner Haut und er fing an zu zittern. Unbewusst schloss er seine Arme um sich.
Langsam stand sie auf und ging zu ihm. Sie streckte ihre Hand aus und berührte sanft die Wunde an seiner Schulter.
,,Du bist verletzt. Wir müssen die Wunde auswaschen bevor sie sich entzündet und du musst dich hinlegen."
Ihre Stimme klang so sanft und liebevoll, dass er schlucken musste. Was um alles in der Welt brachte sie dazu zu einem ihr völlig Fremden, noch dazu jemandem den sie für ihren Feind hielt, so nett zu sein und sich um ihn zu sorgen? ,,Keine Angst, die Wunde heilt bereits. Wir können also bei Einbruch der Dunkelheit aufbrechen und dich in Sicherheit bringen. Doch bis dahin müssen wir uns hier möglichst ruhig verhalten."
Ein letztes Mal strich sie am Rand seiner Wunde entlang und innerhalb von Sekunden stand seine Haut in Flammen und er spürte wie er hart wurde, aber so was von hart. Verlegen, nahm er seine Lederjacke und legte sie sich auf den Schoß. Sie wirkte so unschuldig und ehrlich, das konnte er fühlen und die Aura die um sie floss war unnatürlich hell. Fast blendete sie ihn. Und doch flossen nicht zwei gegeneinander fließende Ringe um sie herum. Sie war also keine Gefährtin. Genau aus diesem Grund sollte er keinerlei Gefühle für sie entwickeln und auch sein dämlicher Schwanz sollte wieder ganz schnell locker werden.
Er wollte sie nicht wieder erschrecken, indem sie mitbekam wie sehr sein Körper auf ihre leichten Berührungen reagierte.
,,Deine Haut ist ganz weich und warm, obwohl du so viele harte Muskeln hast." Ihr Gesicht überzog sich mit einer tiefen Röte, nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte.
Was war das denn jetzt? Wollte sie ihn verführen? Sein Geschlecht zuckte in wilder Vorfreude! Reiß dich zusammen Alter, sie ist so unschuldig und wahrscheinlich auch ein wenig naiv. Er räusperte sich und nahm ihre Hand von seiner Haut. Man, er hätte ihre Hand lieber ganz woanders gehabt. ,,Am besten, du setzt dich einfach so lange dort hin und ruhst dich noch ein wenig aus." Den Rest, dass man sie eventuell hier entdecken würde und es zu einer Schießerei, oder einem Schwertkampf kommen könnte, verschwieg er ihr lieber.
Sie setzte sich wieder, ließ ihn aber keinen Moment aus den Augen. ,,Ich kann hier nicht weg. Ich muss nach meiner Freundin Nandini suchen, sie haben sie geschlagen und mitgenommen. Sie sagte, dass sie jemanden kennt der uns helfen würde, aber ich glaube, sie konnte ihm nicht mehr Bescheid geben." Ihr Blick senkte sich, als hätte sie Angst zu viel über ihre Freundin preiszugeben. Kane grübelte einen Augenblick, auch er wollte ihr nicht zu viel von seinen Plänen verraten. Sollten sie hier nicht unbeschadet herauskommen, könnte sie zu viel Wissen in Gefahr bringen.
Ohne es selbst zu bemerken strich er sich mit seiner Hand über die Brust in genau der Linie, die sie zuvor mit ihrem Finger entlanggefahren war. ,,Warst du mit Nandini zusammen in Gefangenschaft, oder noch mit anderen?"
,,Nein, Nandini ist meine.....Freundin. Ich war nicht gefangen, nur....nur behütet, weil ich anders bin als die anderen."
Kane räusperte sich und fuhr sich durch seine perfekt geschnittene Frisur. ,,Inwiefern anders als andere?"
,,Naja, eben anders. Ich habe weiße Flügel und ich kann Dinge die Menschen nicht können, deshalb bin ich ein Schutzengel weil ich den, der mich erwählt mit meiner Kraft beschützen kann!"
Oh man, das war eindeutig Ethan´s oder Victors Kategorie ihr zu erklären, dass man sie nach Strich und Faden verarscht hatte. Er hatte einfach nicht genug Einfühlungsvermögen um ihr alles schonend beizubringen. Er war mehr so der Gerade-Heraus-Typ! Wahrscheinlich würde sie nach seinen Erklärungen heulend und völlig verstört zusammenbrechen. Doch einer musste ihr die Wahrheit sagen und zwar jetzt, bevor es für sie noch schlimmer werden würde. Er ging auf sie zu und hockte sich vor sie hin. Dieses Mal zuckte sie nicht zurück. Oh. Er machte eindeutig Fortschritte!
,,Hör mir zu Emaline, dass was man dir über dich erzählt hat, entspricht
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