Kane
Männern, gut zurecht gekommen.
Sie stellte Samaél sogar einige Fragen über Nandini, als wäre es das Natürlichste von der Welt, dass Dämonen unter ihnen lebten.
Ron hatte sie in der ganzen Zeit nur ungläubig angestarrt, als wäre sie eine Außerirdische mit langen Tentakeln, statt Gliedmaßen. Auch Kane war nicht entgangen, dass Emma so überhaupt keine Ähnlichkeit mit Mac hatte.
Mac war eine klassische Schönheit mit langem, schwarzem Haar und einer harten Ausstrahlung, die einer Kriegerin gleich kam. Wohingegen Emma, mit ihrer Elfenbeinhaut und dem glänzenden, Silberblond ihrer Haare, mehr wie ein überirdisches Wesen - eben engelsgleich - wirkte. Unterschiedlicher konnten Schwestern wohl kaum sein.
,,Hier wohnst du?", fragte Emma erstaunt, ohne ihren Blick von dem riesigen Anwesen abzuwenden, dass mit seinem vielen Glas und Stahlverkleidungen aussah, als hätte man hier die Kulisse eines Science-Fiction-Films aufgebaut. Trotzdem hatte es einen gewissen Charme, allein durch die üppigen Hecken und bunten Stauden, die rings herum um die Mauern des Hauses gepflanzt waren. Ein wunderschöner Brunnen, aus verschiedenen Statuen vor dem Eingang, rundete das Bild eines prächtigen, liebevoll angelegten Gartens ab.
Als könne Kane ihre Gedanken erraten, legte er seine Hand auf ihren Rücken und schob sie in Richtung Eingang. ,,Komm erst mal rein. Drinnen ist es wesentlich gemütlicher, als hier draußen und Dana, unsere Perle, macht die beste, heiße Schokolade der Welt. Du wirst nie mehr etwas anderes trinken wollen."
Im Eingangsbereich angekommen, wurden sie schon von den anderen erwartet. Alle waren sie gespannt, auf die verlorene Schwester, die seit fast einem Jahrhundert vermisst und sogar tot geglaubt war.
Victor und Vivian, mit der kleinen Kiara auf dem Arm, gingen zuerst auf Emma zu. Vivian streckte ihr freudestrahlend die Hand entgegen. Als keine Reaktion von Emma kam, drückte sie V das Baby in den Arm und umschloss anschließend Emaline´s Hand, mit ihren beiden Händen. Emma sah sie verdutzt an, doch sie konnte die Wärme und aufrichtige Freude, die Vivian ihr entgegenbrachte, deutlich spüren.
,,Herzlich willkommen bei uns! Ich bin Vivian und diese beiden Hübschen," sie deutete auf V und das Baby, ,,sind mein Mann Victor und unsere kleine Tochter Kiara. Du musst völlig erschöpft sein Emaline. Dana hat bereits ein Zimmer für dich hergerichtet und sie hat heiße Schokolade für uns alle gemacht, wenn du magst."
,,Ich weiß nicht...." Emma drehte sich unsicher zu Kane, als würde sie Hilfe von ihm erwarten. So viele Worte und Gesten, und alle an sie gerichtet... was sollte man schon antworten, wenn man einfach nicht gewohnt war, so viel Aufmerksamkeit zu bekommen? Auf keinen Fall, wollte Emma unhöflich auf diese freundlichen Leute wirken.
Kane konnte die Unsicherheit und Emma's Verwirrung fast körperlich spüren. Wahrscheinlich würde sie gleich verzweifelt, mit wehenden Haaren, aus dem Haus stürmen.
,,Vivian, Süße, lass ihr erst ein wenig Luft, okay. Vielleicht ist das ein bisschen viel auf einmal. Am besten bringe ich sie auf ihr Zimmer." Automatisch nahm Kane Emma's Hand und führte sie zur Treppe. Noch bevor sie die erste Stufe betrat, drehte sie sich zu der Gruppe von Leuten um, die sie nicht kannte und von denen sie nicht wusste, was sie eigentlich von ihr wollten oder ob sie ihnen trauen konnte. Trotzdem sah Emma nichts als Wärme und Zuneigung in den vielen Augen der Leute, die sie fixierten ,,Ich würde mich sehr freuen, euch alle kennenzulernen." Und zu Vivian gewandt flüsterte sie: ,,Eine Tasse heiße Schokolade wäre sehr schön." Sie lächelte. Noch nie in ihrem ganzen Leben, waren so viel Augenpaare auf sie gerichtet gewesen. Nein, eigentlich hatte sie noch nie so viele Leute auf einmal gesehen. Der Anblick von einem Haufen harter Krieger umringt zu sein, die ihr freundlich zulächelten, war schon etwas merkwürdig und doch löste es ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit bei ihr aus.
Oben auf dem Treppenabsatz, lief ihnen Dana fast in die Arme. Sie hatte einen Stapel frischer Handtücher auf dem Arm. ,,Hoppla, ich hab' euch gar nicht gesehen. Kane mein Schatz, nimmst du bitte die Handtücher mit ins Gästezimmer und legst sie für Emaline ins Bad?" Sie machte eine schubsende Handbewegung in Richtung des Zimmers. ,,Übrigens bin ich sehr froh, dass ihr beide wohlbehalten wieder zu Hause seid." Sie legte die Hand auf Kane's Schulter, stellte sich auf ihre
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