Kane
Kleidergeschäft.
Erschrocken rannte Kane ihr nach. Vor einem Schaufenster kam sie zum stoppen und Kane wäre fast in sie reingerannt. Mit großen Augen stand Emma vor einem wunderschön geschnittenen Wollkleid mit Gürtel, Mantel und hohen Wildlederstiefeln. ,,Kane, sieh nur! Es ist einfach wunderbar!"
Kane warf einen Blick auf das Objekt der Begierde. Frauen waren ja so leicht zu beeindrucken! Doch bei Emma war es kein Shopping- Exzess. Dieses Leuchten in ihren Augen, glich eher den großen Augen eines Kindes, vor dem Weihnachtsbaum am Weihnachtsmorgen. Es berührte ihn bis in sein Innerstes. Ihr Blick war einfach hypnotisch und er würde ihr einfach Alles erfüllen, wenn sie ihn so ansah. Koste es was es wolle. Geld spielte für ihn noch nie eine Rolle. Es war einfach Mittel zum Zweck. Nach hunderten von Jahren und dem geschickten Händchen von Ethan für Investmentgeschäfte und Immobilien, war es sowieso unmöglich, das ganze Vermögen jemals durchzubringen. ,,Möchtest du es mal anprobieren?"
Überrascht drehte sie sich zu ihm um. ,,Aber das geht doch nicht. Erstens habe ich kein Geld und zweitens haben sie doch noch gar nicht auf."
,,Sieh genau hin." Er nahm ihre Hand und zog sie vor die Eingangstür. Dann klopfte er dreimal laut und unnachgiebig. ,,Ich kann zaubern."
Eine junge, hübsche Frau mit krausem, aber gepflegten braunen Haaren blickte vom Staubsauger auf. Als sie Kane erblickte, fing sie nervös an, ihre Kleidung und ihr Haar in Ordnung zu zupfen. Doch dann erkannte sie, dass er in Begleitung einer schönen Frau war. Sie schüttelte abwehrend ihre Hände, als Zeichen dafür, dass der Laden um diese Zeit noch geschlossen war, während ihr das Metallrohr des Staubsaugers, ärgerlicher Weise, auf die Füße fiel. Jetzt war ihre Haltung noch abwehrender und ihr junges Gesicht vom Schmerz verzerrt.
Kane zog seine schwarze, nicht limitierte Amex Karte aus der Hose und winkte damit fröhlich durch die Scheibe.
Wenn er eins von den Menschen wusste, dann soviel: Jeder hatte seinen Preis . Und diese junge Frau ließ sich ziemlich schnell überreden. Wenn sie schlau ist, würde sie heute ein kleines Vermögen machen? , dachte Kane.
Eine Nanosekunde später, schloss sie die Tür auf und Kane zog Emma mit sich in den Laden an der Frau vorbei.
,,Also, was kann ich für Sie tun?", lächelte die Ladenbesitzerin sie erwartungsvoll an.
Kane reichte ihr die Kreditkarte, ohne dabei seinen Blick von Emma abzuwenden, dann erst richtete er den Fokus auf das Geschäftliche. ,,Diese wunderschöne, junge Frau würde sich gerne etwas in ihrem Laden umsehen."
Irgendwie gefiel es ihm, den reichen, kultivierten Gentleman vor Emma zu geben. Natürlich konnten er und seine Brüder charmant sein, wenn Frauen zugegen waren, doch im Allgemeinen herrschte eher ein rauer Ton bei ihnen vor, und so war dies hier eine willkommene Abwechslung.
Die Verkäuferin lächelte ihn geschäftsmäßig an, während sie die Karte gezielt neben der Kasse platzierte.
,,Selbstverständlich haben wir eine exzellente Auswahl für jeden Anlass, die ihrer Frau sicherlich gefällt und ihre Schönheit noch hervorheben wird.
Gerade wollte Emaline der Frau erklären, dass sie nicht mit Kane verheiratet war, als ihr bewusst wurde, dass es sich gut anfühlte im Beisein einer Fremden, als seine Frau angesehen zu werden. Dieser Mann ging ihr unter die Haut, sollten doch die anderen ruhig denken, dass sie zu ihm gehörte, sie würde auf keinen Fall widersprechen.
Haben sie einen besonderen Wunsch, an Farben oder Stoffen?", riss die Frau sie aus ihren Gedanken.
Emma zeigte auf die Schaufensterpuppe mit dem schönen Wollkleid. ,,Ich würde das gerne anprobieren. Wenn es keine Umstände macht."
Sofort eilte die Verkäuferin zu dem Ständer vor dem Fenster und holte das gleiche Modell in einem dunkleren Grauton, in Emma's geschätzter Größe. ,,Probieren Sie dieses hier, ich glaube, dass es perfekt zu Ihren Haaren und Ihren Augen passen wird. Die Schuhe und den Gürtel bringe ich Ihnen dann in die Kabine."
Ein paar endlose Minuten verstrichen, in denen Kane wie gebannt auf den Vorhang starrte, hinter dem Emma sich umzog. In seiner Vorstellung konnte er fast körperlich spüren, wie sie sich langsam entkleidete und halb nackt, nur noch mit einem Hauch von Nichts in der Kabine stand. Plötzlich wurde es mächtig eng in seiner Jeans und er versuchte, sich Erleichterung zu verschaffen, indem er zwischen den Kleiderständern auf und ab wanderte.
Der Vorhang
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