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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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richtig.“
    Travis beugte sich zu ihr hinab und hörte den überraschten Laut, den sie von sich gab. Seine Gefühle waren zu wild, zu dicht unter der Oberfläche, um sie zurückhalten zu können, also küsste er sie mit allem, was er ihr zu geben hatte. Verlangen, Angst, Sehnsucht und Verzweiflung mischten sich mit seiner Leidenschaft. Er presste seine Lippen auf ihre und fuhr mit der Hand an ihrem Rücken hinauf, bis sich seine Finger in ihr Haar gruben.
    Er sagte sich, dass er aufhören sollte, dass er ihr Angst machte, aber gerade, als er sich zurückziehen wollte, seufzte sie und schlang ihre Arme um ihn. Travis vertiefte noch einmal ihren Kuss. Schließlich löste er zärtlich seine Lippen von ihren und lehnte seine Stirn an ihre. Mit geschlossenen Augen standen sie einen Moment lang eng umschlungen da.
    „Du gehörst zu mir, Meri“, flüsterte er heiser. „Du bist eine Archer, aber viel wichtiger ist, du bist meine Ehefrau.“
    Sie sagte nichts, aber er spürte, wie sie nickte. Etwas in ihm entspannte sich.
    Er hatte sie nicht vergrault. Gott sei Dank. Er wollte sie so gerne noch einmal küssen. Wollte viel mehr von ihr. Doch er hatte heute schon genug erreicht. Er würde nichts überstürzen. Meredith verdiente es, dass er ordentlich um sie warb, und das würde er tun – selbst wenn es ihn um den Verstand brachte.
    Und das würde es, wenn er zusehen musste, wie sie alleine das Land verließ, um als Lehrerin zu arbeiten. Aber er konnte sie nicht einsperren und erwarten, dass er ihr Vertrauen und ihre Liebe gewann. Ihre Liebe. Diese Dinge musste sie ihm freiwillig schenken.
    Beschütze sie, Herr, betete er, während er Meredith in seine Arme zog und ihr Kopf unter seinem Kinn lag. Beschütze meine Frau.
    Er wusste nicht, wie und wann sie ihm so wichtig geworden war, aber während sie so standen, wurde ihm eins klar: Er wollte sie niemals verlieren.

Kapitel 23
    „Versprich mir, dass du vorsichtig bist.“
    Meredith lächelte über den ernsten Gesichtsausdruck ihres Mannes. Travis nahm ihr jedes Mal das gleiche Versprechen ab, bevor sie sich auf den Weg machte. Natürlich war es erst ihr dritter Samstagsritt zur Schule, also würde er sich vielleicht daran gewöhnen. Trotzdem machte ihr Herz immer einen kleinen Sprung, wenn sie die Sorge in seiner Stimme hörte.
    „Ich verspreche es.“
    Er nahm den Mehlsack, in dem sich Neills alte Schulbücher befanden, und band ihn an Gingers Sattel. Dann überprüfte er zum dritten Mal den Sattelgurt. Meredith kicherte und legte sanft ihre Hand auf Travis’ Schulter.
    „Er ist fest, Travis. Du hast Ginger selbst gesattelt, erinnerst du dich?“
    Er blickte auf und sah sie an, als wolle er noch einmal alle Züge ihres Gesichtes in sich aufnehmen. Sie senkte den Kopf, als ihre Wangen rot wurden.
    Travis räusperte sich und trat von einem Fuß auf den anderen. „Du hast den Torschlüssel?“
    „Ja.“ Meredith hob ihre Hand an den Hals. Dort baumelte der Schlüssel an einer Kette. Mit den Fingern konnte sie den Umriss durch ihr Kleid und den Mantel hindurch kaum ertasten, doch auf der Haut spürte sie das warme Metall.
    Da sie wusste, welche Frage er als nächste stellen würde, beantwortete sie sie, bevor er auch nur Luft geholt hatte. „Ja, das Gewehr ist geladen. Und ja, ich komme nach dem Unterricht direkt nach Hause.“
    „Gut.“ Seine Lippen zuckten, als er sich darum bemühte, eine ernste Miene beizubehalten. Dann, bevor sie reagieren konnte, schnappte er sich ihren Mantel und zog sie eng an sich. Seine Lippen trafen die ihren, besitzergreifend, fordernd, sodass ihre Knie weich wurden.
    „Komm zu mir nach Hause, Meri“, flüsterte er mit tiefer, heiserer Stimme.
    „Das werde ich immer tun.“ Das war alles, was sie herausbringen konnte, doch sie legte ihre ganze Liebe in diese Worte.
    Er hatte immer noch keine Anstalten gemacht, in ihr Zimmer zu kommen, nicht einmal nach dieser aufwühlenden Nacht am Fluss. Er und der Rest der Familie waren so beschäftigt damit, die Scheune wieder aufzubauen, dass sie außer beim Essen kaum Zeit hatte, mit ihrem Mann zu reden. Aber an den Samstagen kümmerte er sich immer intensiv um sie. An den Samstagen küsste er sie. Die Samstage gaben ihr Hoffnung, dass ihre Beziehung sich bald weiter vertiefen würde.
    Sie liebte die Samstage.
    Travis verschränkte die Hände zu einer Trittleiter und half ihr beim Aufsteigen, dann tätschelte er Gingers Hals.
    „Ich warte auf dich.“ Seine Hutkrempe verbarg sein Gesicht vor ihrem

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