Kann es wirklich Liebe sein
es als Mitgift. Für mich.“
„Er stiehlt mein Land?“ Meredith brachte die Worte kaum hervor, so tief war sie erschüttert. „Das Land, auf dem ich aufgewachsen bin?“
Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter und streichelte ihren Nacken. Travis. Seine stille Unterstützung bewahrte sie davor, zusammenzubrechen. Doch sie konnte ihn nicht ansehen. Was würde er denken? Das Land war die einzige Sache von Wert, die sie mit in die Ehe gebracht hatte. Sie hatte es eines Tages an ihre Kinder vererben wollen, genau wie Travis und seine Brüder die Archerranch bekommen hatten. Ihre Mitgift war von ihr gestohlen und einer anderen gegeben worden.
Cassie.
Meredith versteifte sich. Der einzige Grund, warum Onkel Everett das Land für Cassie wollen würde, wäre, um lukrative Werber anzulocken. Männer, die das Land reizen würde.
Merediths Magen zog sich zusammen. Sie betete dafür, dass ihr Verdacht sich nicht bestätigen würde. „Wen sollst du heiraten?“
Endlich sah Cassie sie an, ihre Augen zwei tiefe Teiche voller Trauer. „Roy Mitchell.“
* * *
Travis merkte, wie Merediths Schultern sich unter seinen Fingern anspannten. Er versuchte, sie zu massieren, aber seine eigenen Muskeln waren mittlerweile so verkrampft, dass er bezweifelte, dass es ihr wirklich guttat.
Wie konnte Everett Hayes nur so ein rückgratloser Feigling sein? Das winzige bisschen Respekt, das Travis aufgrund seiner Beziehung zu Meredith für den Mann gehabt hatte, zerstob wie Funken in der Nacht. Selbst wenn Hayes dumm genug sein sollte, dass er Mitchell tatsächlich nicht für den Initiator des Angriffs auf Travis’ Scheune hielt, hätte er seine Tochter, die er angeblich so sehr liebte, noch lange nicht zur Rettung seines Geschäftes verschachern müssen.
Travis sah seine Brüder der Reihe nach an, alle von ihnen trugen den gleichen versteinerten Gesichtsausdruck und hatten sich hinter dem Sofa aufgereiht, als wollten sie die beiden Frauen verteidigen. Er legte seinen Arm um Meredith, dann ganz langsam auch um Cassandra. Meredith liebte sie wie eine Schwester. Das machte sie zu einer Familie. Archers beschützten ihre Familie.
Crockett, Neill und Jim nickten zustimmend. Jim hielt Travis’ Blick am längsten stand, dann trat er einen Schritt vor. Die Bedeutung dieser Handlung war klar. Jim hatte gerade seinen Anspruch deutlich gemacht. Er würde sich für Cassandras Wohlergehen einsetzen.
„Du kannst da nicht mitmachen, Cass.“ Meredith erhob sich und schritt unruhig durchs Zimmer, ihr ungleichmäßiger Gang war unsicherer und hektischer als sonst. Travis selbst trat einen Schritt vor und wünschte sich, er hätte ihr diesen schrecklichen Betrug ersparen können.
Cassandra setzte sich auf die vordere Kante des Sofas und reckte den Rücken. „Ich weiß. Deshalb bin ich hergekommen. Du hattest offensichtlich recht mit Mr Mitchell. Es geht ihm wirklich nur um das Land, wenn die Braut, die es mit in die Ehe bringt, ihm so völlig egal ist. Ich kann niemanden heiraten, der mich nicht liebt.“
„Es ist noch schlimmer als das.“ Meredith wandte sich zu ihrer Cousine um. „Er ist gefährlich. Oder hast du vergessen, dass er Männer bezahlt hat, um unsere Scheune abzubrennen?“
Die jüngere Frau legte erstaunt den Kopf zur Seite und erhob sich nun ebenfalls. „Papa hat mir versichert, dass es nur ein Missverständnis gewesen ist. Dass einer von Roys Gegnern das Feuer gelegt hat.“
„Ich habe selbst gehört, wie er den Befehl gegeben hat. Es gab da nichts misszuverstehen.“ Meredith verschränkte die Arme vor der Brust. Doch anstatt bestimmt zu wirken, ließ diese Geste sie verletzlich aussehen, als müsse sie sich selbst gegen einen neuerlichen Betrug eines Familienmitgliedes schützen.
„Papa würde mich nicht anlügen. Da bin ich sicher.“
Travis blieb an Merediths Seite, um sie zu unterstützen und zu beschützen. Sein Kiefer spannte sich an, als er ungehalten auf die junge Frau hinuntersah. „Ihr Vater will an Mitchells Unschuld glauben, weil er den Mann als Partner braucht.“ Seine Worte klangen selbst in seinen eigenen Ohren knapp und unfreundlich. Doch die kleine Cassie würde damit leben müssen. Er konnte es nicht ertragen, dass ein weiteres Mitglied der Familie Hayes Mitchells Taten vor Meri leugnete, wo doch der Mann für die Zerstörung ihrer Scheune verantwortlich war. „Das Geld hat sein Urteilsvermögen beeinträchtigt und er hat das Wort eines Fremden über das seiner Familie gestellt.“
„Kann
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