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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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man das nie.“
    Er setzte seinen Hut zurecht und atmete laut aus. „Mrs Jackson zu besuchen ist dir wichtig?“
    Nein, eine Ehe zu haben, die von Intimität und Liebe erfüllt ist, war ihr wichtig. Aber da ein Gespräch mit Myra die beste Möglichkeit schien, dieses Ziel zu erreichen … „Ja. Es würde mir wirklich guttun.“
    „Na gut.“ Seine Stimme klang so brummig, als habe er eine andere Antwort gegeben. „Aber nur, wenn es nicht regnet. Sonst könnte es sein, dass es friert, und die Wege würden gefährlich werden. Versprichst du mir das?“
    Meredith nickte froh und war nicht in der Lage, ihr Grinsen zu unterdrücken.
    * * *
    Nie war sie mit ihren morgendlichen Arbeiten so schnell fertig geworden wie heute. Bis jetzt hielt das Wetter, aber die Wolken wandelten sich mittlerweile in ein seltsames Grau um. Wenn sie sich nicht bald auf den Weg machte, wäre es vielleicht zu spät. Nachdem sie ein dickes Kleid unter ihren Mantel gezogen hatte, legte Meredith sich noch ein warmes Tuch um. Zusätzlich wickelte sie sich einen Schal um den Hals und die Ohren, um sich vor dem eisigen Wind zu schützen. Der Ritt würde nicht lange dauern, aber trotzdem würde der Wind sie auskühlen, wenn sie nicht achtgab.
    Da sie Crockett von ihren Plänen erzählt hatte, als sie vor einigen Minuten noch schnell Sandwiches nach draußen gebracht hatte, wunderte es sie nicht, dass sie Ginger gesattelt vor dem Stall fand. Vorfreude hüpfte in Merediths Brust und sie rannte die Verandastufen hinab und ging zu Ginger hinüber.
    „Brauchst du Hilfe?“ Crockett kam um die Ecke, als habe er auf sie gewartet.
    Sein plötzliches Erscheinen erschreckte sie, aber Meredith schaffte es, ihrem Schwager ein Lächeln zuzuwerfen. „Danke.“ Sie platzierte ihren Fuß in seinen verschränkten Händen und saß im Nu auf Gingers Rücken. „Bis zum Abendessen bin ich wieder da.“
    „Ich würde an deiner Stelle früher zurückkommen.“ Crockett zögerte, bevor er ihr die Zügel reichte. „Es gibt bald einen Sturm. Wenn du hineingerätst, kann das wirklich gefährlich werden.“
    „Ich bin vorsichtig“, versicherte sie ihm.
    Und das war sie. Sie trieb Ginger zu einem zügigen Trab an und nahm nicht einmal die Abkürzung durch den Beaver Creek. Sie hielt gerade lange genug bei Seth Winstons Geschäft an, um ihm von den Plätzchen zu bringen, die sie und Cassie gestern gebacken hatten. Er mochte die erste Schlacht gewonnen haben, doch sie würde den Gesamtsieg davontragen.
    „Wollen Sie mich vergiften, Frau?“, grummelte Winston, als er endlich umständlich den Knoten geöffnet hatte und sich den Inhalt des Tuches besah.
    „Nein, nur etwas Gutes tun.“
    „Diese schrecklichen Frauen meinen immer, sie müssten sich in anderer Leute Leben einmischen. Furchtbare Kreaturen. Ein Mann hat es besser mit einem Maulesel als mit einer Frau.“
    Meredith ließ die Beleidigungen an sich abprallen, da sie keine Zeit hatte, sich mit Winston zu beschäftigen. Sie wünschte dem Mann noch einen schönen Tag. Dann wandte sie sich um und trat nach draußen. Der schreckliche alte Kauz folgte ihr.
    „Dachte immer, die Archers wären zu schlau, um sich mit ’ner Frau einzulassen“, rief Winston ihr nach.
    „Das beweist dann wohl die Überlegenheit meines Geschlechtes über Ihres“, rief Meredith zurück, da sie sich nicht länger beherrschen konnte.
    „Wie das?“
    Meredith antwortete nicht, bis sie sicher im Sattel saß. „Wir sind nicht nur schlauer, wir knüpfen auch die besseren Knoten.“
    Mit diesen Worten lenkte sie Ginger um den alten Mann herum. Sie hätte schwören können, dass sie ein Lachen hinter sich hörte, doch das war sicher unmöglich. Bestimmt war es nur der Wind gewesen.
    Da Myra lediglich morgens in der kleinen Schule unterrichtete, ritt Meredith am Schulhof vorbei zu der kleinen Hütte, die eine halbe Meile entfernt lag.
    „Miss Meri? Sind Sie das?“, rief Joshua aus dem Stall, der sich an das Haus anschloss. Er hackte gerade Holz. „Ist mit Pa alles in Ordnung?“
    „Ja. Er und Josiah haben Crockett gerade mit dem Heu geholfen, als ich losgeritten bin. Ich wollte nur deine Mutter besuchen. Ist sie zuhause?“
    „Ja, Ma’m.“ Er stellte die Axt an die Wand und rieb seine Handflächen an der Hose sauber. „Gehen Sie einfach ins Haus. Ich kümmere mich um Ihr Pferd.“
    Meredith lächelte den jungen Mann an, während sie abstieg. „Ich danke dir.“
    Doch als sie beim Haus ankam, hatte sich ihr Lächeln in eine nervöse

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