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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Grimasse verwandelt. Mehrmals überlegte sie, ob sie nicht nach Hause reiten sollte. Eine Ehe war eine sehr private Angelegenheit. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee, Myra um Rat zu fragen.
    Aber an wen hätte sie sich sonst wenden sollen?
    Ein Vers aus dem Titusbrief drang durch ihre Nervosität hindurch in ihr Bewusstsein. Ein Vers über ältere Frauen, die ihr Wissen, wie man einen Mann liebte, an die Jüngeren weitergaben.
    Meredith atmete tief ein, dann hob sie die Hand und klopfte an. Als Myra antwortete, platzte es aus Meredith heraus: „Du musst mir dabei helfen, dass mein Mann endlich aufhört, mich zu umwerben.“

Kapitel 29
    „Die Kälte muss dir aufs Hirn geschlagen sein, Meredith, denn deine Worte ergeben absolut keinen Sinn.“ Myra nahm Meredith beim Arm und zog sie ins Haus. „Ich habe heißes Wasser in der Küche und mache uns sofort einen Tee. Wenn du dich beruhigt hast, erzähl mir alles noch einmal von vorne. Dann verstehe ich vielleicht, was du mir sagen willst. Ich könnte schwören, du hättest gesagt, dein Mann soll aufhören, um dich zu werben.“
    „Ja, genau das habe ich gesagt.“
    „Nein, nein, nein.“ Myra hielt eine Hand hoch und schüttelte den Kopf. „Nicht, bevor wir unseren Tee haben.“
    Sie führte Meredith in die warme Küche, nahm ihr den Mantel ab und setzte sie auf einen Stuhl. Dann nahm sie zwei Tassen aus dem Schrank.
    Meredith musste über ihre Freundin lächeln – und auch ein bisschen über sich selbst. Sie hielt ihren Mund, während sie sich aus ihrem Schal wickelte. Myra summte ein Kirchenlied und kümmerte sich um den Tee.
    Ruhe durchströmte Meredith und sie hatte plötzlich das Gefühl, am richtigen Ort zu sein. Die Melodie des Liedes umspülte ihr Herz und ließ es leichter werden. Sie verlor sich so in der Musik, dass sie erst gar nicht bemerkte, dass Myra zu summen aufgehört und eine Teetasse vor sie hingestellt hatte.
    „Nimm einen Schluck, Kleines. Dann erzähl mir, warum du hergekommen bist.“
    Meredith befolgte die Anweisung und stellte dann die geblümte Tasse zurück auf den Unterteller. „Ich brauche einen Rat – von jemandem, der weiß, wie man mit einem Ehemann umgeht.“
    „Ich verstehe.“ Myra führte behutsam ihre Tasse an die Lippen. „Travis macht dir Probleme?“
    „Nicht wirklich, es ist nur, dass …“ Meredith seufzte. „Wir haben unter seltsamen Umständen geheiratet und Travis dachte, es wäre angemessen, wenn er mich anständig umwirbt. Also hat er mir die letzten Wochen den Hof gemacht.“
    „Liebes, wenn du einen Mann hast, der dich auch nach dem Austauschen der Ehegelübde noch umwirbt, hast du einen Schatz gefunden und kein Problem.“
    „Du verstehst nicht. Er macht mir den Hof wie ein Verehrer, nicht wie … ein Ehemann.“ Meredith ließ den Kopf hängen und spielte mit dem Zipfel der Tischdecke, während sie die richtigen Worte suchte. „Er schläft auf einer Decke in Neills Zimmer.“
    „Und du bist bereit dazu, dieses Arrangement zu ändern?“
    Meredith biss sich auf die Unterlippe und nickte.
    Myra stellte ihren Tee beiseite. „Meredith, wenn dein Mann sich auch nur ein bisschen zu dir hingezogen fühlt, dann hat er auch das Verlangen, diese Regelung zu ändern, glaube mir. Vielleicht wartet er nur auf ein kleines Zeichen von dir, damit er weiß, dass er willkommen ist.“
    „Genau das ist das Problem. Ich habe das Gefühl, dass ich ihm schon viele Signale gegeben habe, aber Travis bemerkt sie einfach nicht. Ich erwidere seine Küsse, ich suche mir seltsame Ausflüchte, um in seiner Nähe zu sein, ich ziehe mich nie vor seinen Berührungen zurück. Wie viele Zeichen braucht ein Ehemann denn?“
    Ein leises Lachen entstieg Myras Kehle. „Ach, meine Kleine! Vergiss nie, dass die Archers ohne jegliche Gesellschaft aufgewachsen sind. Sie hatten keine Frau an ihrer Seite, durch die sie die weiblichen Signale verstehen lernen konnten. Du musst es direkter angehen, denke ich.“
    Merediths Hand zitterte, als sie nach ihrer Tasse griff, sodass sie leise gegen die Untertasse klirrte. Sie schaffte es, den Tee an den Mund zu führen, ohne ihn zu verschütten. Der Gedanke an ein Gespräch mit Travis über dieses Thema jagte ihr Angst ein.
    „Wie direkt?“ Meredith sah sich in der Küche um, um sich zu versichern, dass sie immer noch alleine waren. Wenn Joshua dieses Gespräch belauschte, würde sie vor Scham sterben. Doch das rhythmische Schlagen der Axt draußen beruhigte sie wieder. Trotzdem

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