Kann ich den umtauschen?
angesichts des Erscheinens eines neuen, schönen, aufregenden Menschen, empfand jenen seltsamen, stechenden Schmerz und fragte sich, ob eine der Bienen sie vielleicht doch erwischt hatte. Und dann begriff sie, wer die Frau war, die Daniel da mitgebracht hatte, und vor lauter Aufregung, sie wiederzusehen, bemerkte sie auch gar nicht, dass der Schmerz im selben Augenblick wieder verschwand.
Es war Barbara Darling.
Anton und Sebastian hatten ihre kleine Meinungsverschiedenheit vergessen und waren aufgesprungen, um ihr entgegenzueilen. Sie hatten keine Ahnung, wer sie war, aber sie liebten umwerfend glamouröse Frauen, vor allem, wenn sie mit einem breiten Lächeln in Begleitung des göttlichen Daniel Stanton auftauchten und in jeder perfekt manikürten Hand eine Flasche Champagner hielten.
Hinter ihr tauchte Daniel mit zwei groÃen Papiertüten auf.
»Ich wusste nicht genau, was ich mitbringen sollte, da bin ich schnell beim Bäcker reingesprungen und habe Kuchen besorgt â¦Â« Er zwinkerte Alice zu. »Und ein paar Baguettes.«
Spontan stürzte sich die ganze Meute auf ihn, um ihn zu umarmen.
Der Ehekrach war vergessen, das Picknick konnte beginnen. Doch kaum hatten sie sich auf den Decken niedergelassen, fing es von oben an zu tröpfeln.
»Sollen wir die Party nicht einfach zu uns verlegen?«, fragte Barbara Daniel, als Sebastian und Anton hektisch anfingen, alles wieder zusammenzuräumen.
»Klar, warum nicht?« Daniel nickte. »Was haltet ihr davon, Leute?«
Die anderen jubelten kreuz und quer durcheinander.
»Antrag angenommen, würde ich sagen«, nickte er.
»Kommst du auch mit, Alice?«, fragte er sie, als alle zu ihren Autos rauschten und Alice auf ihr Fahrrad zuging.
»Ich will nur eben nach Bella sehen.«
»Natürlich. Wie geht es ihr?«
»Das Bein heilt gut, aber jetzt hat sie sich so eine blöde Sommergrippe eingefangen. Ich will nur dafür sorgen, dass Mrs. Hamble ihr zum Mittagessen keinen Couscous serviert, denn sonst hat Bella ein gebrochenes Bein, die Sommergrippe und einen Herzinfarkt, und dann wird sie nie wieder richtig gesund. Ich komme dann gleich nach, ja?«
»Ja, aber du wirst doch klatschnass â¦Â«
»Wie gut, dass ich vorbereitet bin!« Sie grinste und kletterte wieder in ihren Imkerschutzanzug.
Sie schaffte es gerade so bis Whattelly Hall, bis die vereinzelten Tropfen übergingen in strömenden, kalten Regen. Sie kam auÃerdem gerade in dem Moment, als Mrs. Hamble Bella einen Teller mit dampfendem Thaicurry aufs Zimmer brachte.
»Jede Menge Chili drin«, strahlte sie. »Das wird den Virus vertreiben.«
Bella hielt die Luft an, als fürchte sie, allein der Duft des scharfen Essen könne sie umbringen.
Kaum hatte Mrs. Hamble sich fröhlich pfeifend verzogen, nahm Alice das Tablett an sich und fragte: »Hühnersuppe?«
Bella nickte dankbar.
Viel aà sie jedoch nicht davon, dann legte sie den Löffel ab, lehnte sich gegen die Kissen und schloss die Augen.
»Wie geht es Ihnen?«, erkundigte Alice sich. »Oder ist das eine blöde Frage?«
Zu ihrer Ãberraschung lachte Bella schwach.
»Ja, das ist eine ziemlich blöde Frage, aber ob Sieâs glauben oder nicht, ich freue mich, dass Sie sie stellen. Und ehrlich gesagt geht es mir gar nicht gut.«
»Soll ich Ihnen noch ein paar Schmerztabletten holen?«
»Ja, bitte, aber das meinte ich eigentlich gar nicht ⦠Es ist nur, dass, ⦠na ja â¦Â« Sie hielt inne, als falle es ihr schwer, die Worte auszusprechen, die sie dann aber schlieÃlich regelrecht ausspuckte. »Danke. Das wollte ich sagen. Danke.«
Die anderen saÃen gemütlich in der groÃen Küche des Shoestring Cottage zusammen. Die nunmehr etwas durchweichten Leckereien waren auf dem Esstisch ausgebreitet, und Barbara brachte die Runde mit Anekdoten aus ihrem ereignisreichen Liebesleben lauthals zum Lachen. Nur Daniel stand am Fenster, sah hinaus und warf nun zum achtzehnten Mal innerhalb einer Stunde einen Blick auf die Uhr. Andrew beobachtete ihn und kratzte sich nachdenklich die Wange.
Dann nahm er sich eine von Sebastians Rotweinflaschen, schenkte zwei Gläser ein und stellte sich neben Daniel ans Fenster.
»Danke.« Daniel nahm das ihm angebotene Glas entgegen, trank einen Schluck und wandte den Blick sofort wieder hinaus in den tropfnassen Garten.
Andrew nickte. Und
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