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Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Frontalangriffen waren seine Annährungsversuche geradezu subtil.
    Er hatte Miriams Offensive beobachtet, seit Nathan gekommen war.
    Â»So stehen die schon fast eine halbe Stunde da«, merkte er trocken an und schenkte Alice aus der Flasche, die er in der Hand hielt, Wein in ihr Glas.
    Â»Echt?« Alice runzelte die Stirn. »Dann sollte ich ihn mal besser erlösen.«
    Â»Unbedingt. Wenn er denn erlöst werden will.«
    Â»Natürlich will er das.«
    Â»Sieht aber gar nicht so aus, wenn du mich fragst.«
    Sie blickten beide wieder in Richtung Eiche.
    Nathan sah nicht gerade verzweifelt und bedrängt aus. Im Gegenteil, er lachte.
    Â»Und er ist erwachsen, Alice.« Ben nickte weise. »Er könnte ihr ganz alleine entkommen, wenn er wollte. Tut er aber nicht. Er genießt es.«
    Â»Er ist einfach nur höflich.« Alices Stirnrunzeln wurde tiefer.
    Â»Ach so, und die Höflichkeit gebietet es zurückzuflirten?«
    Â»Er flirtet nicht zurück.«
    Ben zog einfach nur die Augenbrauen hoch.
    Â»Er macht gar nichts, das ist Miriam, die ist ständig hinter ihm her …«
    Â»Ja, und das ist auch für niemanden zu übersehen. Nervt dich das nicht?«
    Alice zuckte mit den Schultern.
    Â»Früher ja. Aber jetzt – ich weiß, das hört sich blöd an, aber ich hab mich irgendwie dran gewöhnt.«
    Â»Aber es ist doch trotzdem nicht besonders nett von ihm, dass er sie auch noch ermuntert …«
    Â»Findest du, dass er sie ermuntert?«, fragte Alice überrascht. »Nathan könnte sich doch ein T-Shirt anziehen, auf dem steht ›Ich hasse Miriam Fletcher‹, und sie würde das immer noch als Zuwendung und ergo Aufforderung verstehen.«
    Â»Du meinst, so wie Kinder sich mit Eimer und Schippe auf die Rübe hauen, um sich zu zeigen, dass sie sich gern haben?«
    Â»Ganz genau.«
    Â»Also, ich staune schon nicht schlecht, dass du nicht in diesem Moment da drüben stehst und ihr mit einer richtigen Schaufel eins überbrätst. Wenn du meine Freundin wärst und jemand dich derart anbaggern würde, würde mich das extrem anpissen.«
    Â»Wie ich bereits sagte, ich habe beschlossen, sie zu ignorieren …«, entgegnete Alice lahm.
    Â»â€¦Â weil du Nathan gar nicht so sehr liebst, wie du immer behauptest, stimmt’s? Das wäre für mich die beste Nachricht des Jahrzehnts, weil es bedeuten würde, dass doch noch Hoffnung für mich besteht …«
    Â»Tut mir leid, Ben.«
    Ben zuckte bloß mit den Schultern.
    Â»Wie auch immer …« Er lächelte sie an. »Solltest du dich jemals bei deinem Freund dafür rächen wollen, dass er mit Miriam Flecker flirtet …«
    Â»Du bist der kleine Bruder meiner besten Freundin, Ben.«
    Â»Ich mag ja der Bruder deiner besten Freundin sein, aber ich würde dir sehr gerne mal demonstrieren, dass ich alles andere als klein bin …«, grinste er.
    Â»Lass stecken, Benjamin.«
    Plötzlich stand Flo hinter ihm.
    Ben sah zu seiner Hose herunter und zuckte mit den Schultern.
    Â»Ich hatte auch nicht vor, hier und jetzt was auszupacken …«
    Â»Ich meinte deine scharfe Zunge und deine Libido. Alice ist vergeben.«
    Â»Ja. Noch«, erwiderte er bedeutungsschwanger und begutachtete seine leere Weinflasche. Er setzte sich Richtung Küche in Bewegung, um Nachschub zu holen, blieb aber kurz neben Alice stehen und flüsterte ihr ins Ohr: »Vertrau mir, ich bin Profi, was das angeht: Er flirtet zurück. Eindeutig.«
    Â»Was hat er dir zugeflüstert?«, wollte Flo wissen. »Hat er Süßholz geraspelt?«
    Alice schüttelte den Kopf.
    Â»Nein, süß war das nun wirklich nicht.«
    Â»Wie?« Wütend sah Flo ihrem Bruder nach. »Was hat er denn gesagt?«
    Â»Er behauptet, dass Nathan Miriams Anmache erwidert.«
    Â»Aha.« Sie verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. »Das ist bestimmt bloß Taktik.«
    Â»Meinst du?«
    Â»Ja, natürlich. Ben ist bis über beide Ohren in dich verknallt. Der wartet doch nur drauf, dass Flirty Flittchen Nathan mit ihrem Gehstock eins überzieht und ihn in ihr Restaurant verschleppt … dann wärst du endlich frei für ihn.«
    Â»Ben ist nicht in mich verliebt. Das ist doch bloß ein Spiel.«
    Flo schüttelte den Kopf. »Da irrst du dich gewaltig. Kein anderes Mädchen hat es ihm bisher über so

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