Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kann ich den umtauschen?

Titel: Kann ich den umtauschen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
Vom Netzwerk:
von dem vielen Alkohol und funkelten, als sich in ihnen ein explodierender Feuerwerkskörper spiegelte.
    Â»Das war wirklich ein wunderschöner Abend.«
    Ãœberrascht lächelte sie ihn an.
    Â»Findest du?«
    Â»Ja. Ich habe mich gut amüsiert.«
    Â»Das freut mich«, murmelte Alice und hoffte inständig, dass sich kein Funke verirrte und diesen Satz in Brand setzte.
    Â»Einen Wermutstropfen gab es aber doch …« Er legte die Stirn in Falten.
    Alice wollte gerade erleichtert lächeln. Nachdem Miriams Verhalten sie den ganzen Abend so verunsichert hatte, freute es sie jetzt umso mehr, dass auch Nathan sie offenbar als lästig empfunden hatte.
    Â»Ich dachte, ich sage es jetzt gleich, damit wir sicher sein können, dass es nicht mehr vorkommt, okay?«
    Â»Ja, klar.«
    Â»Super. Also, würdest du es in Zukunft bitte unterlassen, Benjamin Gates zu weiteren Annäherungsversuchen zu ermuntern? Ich fand das ziemlich peinlich, dich mit einem Teenager flirten zu sehen.«

    Um zwei Uhr morgens hatte sich ein müder, ziemlich angetrunkener, aber überglücklicher Andrew gerade unter die Bettdecke gekuschelt, als Florence den Kopf zur Schlafzimmertür hereinstreckte.
    Â»Andrew«, sagte sie leise.
    Er machte die Augen auf und lächelte sie einfältig an.
    Â»Hallo, Geburtstagskind.«
    Â»Ich wollte mich bei dir bedanken. Für alles heute. Du hast dir so eine Mühe gegeben …«
    Â»Gern geschehen, mein Schatz.«
    Â»Nein, ich meine, ich möchte mich so richtig bei dir bedanken. Du weißt schon …«
    Sie öffnete die Tür etwas weiter und streckte ein in einem Netzstrumpf steckendes Bein ins Schlafzimmer.
    Jeglicher Gedanke an Schlaf verließ Andrew genauso schnell wie jegliches Blut seinen Kopf. Seine Augen wurden immer größer, als er den Blick höher wandern ließ bis zu den zwei Zentimetern straffer Haut und dem darüber sitzenden grauen Faltenminirock.
    Â»Du machst mir doch jetzt nicht etwa die Sportskanone?«
    Â»Doch, ich mache dir jetzt die Sportskanone.« Florence nickte, benetzte sich lasziv die Lippen und betrat nun vollends das Schlafzimmer. »Und zwar in voller Montur.« Hinter ihrem Rücken holte sie einen Hockeyschläger hervor.
    Â»Ganz oder gar nicht – das ist meine Flo …«, grinste Andrew und streckte die Arme nach ihr aus.

    Auch Alice lag im Bett.
    In ihrem XXXL -Bett, das groß genug war, um Konferenzen darin abzuhalten. Nathan lag neben ihr und schlief. Aber bei der enormen Größe des Bettes bedeutete das, dass er trotzdem über einen Meter von ihr entfernt war.
    Er hatte sich ins Bett fallen lassen und war dank des Alkoholspiegels in seinem Blut binnen Sekunden eingeschlafen. Er schnarchte leise und regelmäßig. Alice empfand das Geräusch nicht als störend, sondern eher als hypnotisch.
    Seine Lippen waren wenige Millimeter geöffnet.
    Seine langen Wimpern zeichneten sich schwungvoll auf seinen Wangen ab.
    Er sah wirklich verdammt gut aus.
    Doch während Alice ihn sich auf einen Ellbogen gestützt so ansah, ging ihr wieder nur eins durch den Kopf: ihr neues, mit A beginnendes Lieblingswort.
    Â»Arschloch.« Sie sagte es ganz leise und ließ es sich auf der Zunge zergehen.
    Er rührte sich nicht.
    Früher hätte sie ihn in dieser Situation mit einem unendlich zärtlichen Blick beobachtet. Jetzt hätte ihr Blick eher töten können. Und dann murmelte er etwas.
    Er redete im Schlaf.
    Neugierig rückte Alice näher an ihn heran, um besser hören zu können.
    Â»Mmmmm«, machte er, als würde er etwas Wohlschmeckendes kosten. »Mmmm … Miriam.«
    Alice zog ihre Nachttischschublade auf und holte ihr Tagebuch heraus:

    F steht für Flirten.
    Flirten macht Spaß. Keine Frage. Man fühlt sich richtig gut dabei. Wenn man derjenige ist, der flirtet. Wenn man aber dem Menschen, den man liebt und der doch loyal sein sollte, dabei zusieht, wie er mit jemand anderem flirtet . .. Das fühlt sich ein bisschen so an, als würde man sich mit nacktem Hintern in die Brennnesseln setzen. Also gar nicht gut.
    Flirten vor den Augen der eigenen Freundin zeugt eindeutig von mangelndem Respekt gegenüber genau dieser Freundin. Flirten ist schließlich nur ein Zweig am weit verästelten Baum, der Vorspiel heißt. Es sendet Signale aus. Es sagt einem anderen Menschen, dass man ihn attraktiv findet und dass man

Weitere Kostenlose Bücher