Kann ich den umtauschen?
Chancen wohl ganz gut.«
Nachdem Alice ihnen ihre Zimmer gezeigt hatte, wollte El gerne das ganze Haus sehen. Als sie das letzte Mal in Whattelly Hall gewesen war, befand sich das Anwesen noch in William Coopers Hand. Auch damals hatte es Charme, und es war wunderschön, aber es war doch einigermaÃen heruntergekommen gewesen und hatte förmlich nach liebevoller Zuwendung geschrien.
Nathan hatte das Haupthaus nicht einfach nur bewohnbar gemacht, sondern luxuriös eingerichtet. Jedes antike Teil war sorgfältig restauriert worden und erstrahlte in neuem Glanz, und obwohl es seit den 1970ern unter Denkmalschutz stand, hatte er alles an modernem Komfort einbauen lassen, was es so gab: von der Retroküche mit AGA bis zum B & O-Soundsystem in allen Zimmern.
Els Mundwerk stand gar nicht mehr still vor Begeisterung, als Alice sie alle zu einem unter der Eiche aufgestellten Tisch führte. AuÃer einer Vase mit frischen Blumen stand auch ein Sektkühler mit einer von Nathans Champagnerflaschen darauf.
»Es ist noch genau wie damals und doch so anders! Alice, du hast an diesem alten Kasten wahre Wunder vollbracht.«
Alice schüttelte den Kopf.
»Ich nicht. Nathan.«
»Noch ein Pluspunkt für deinen Supermann«, witzelte El. »Ich kann es gar nicht abwarten, ihn kennenzulernen ⦠Wo versteckt sich dieses Prachtexemplar?«
»Er arbeitet noch.« Alice sah auf die Uhr. »Aber er müsste inzwischen auf dem Weg sein, er wollte zum Abendessen hier sein.«
»Prima, wird ja auch langsam mal Zeit, dass ich ihn begutachte und mir ein Bild mache, ob er geeignet ist für unsere Alice.«
»Da kommst du wohl sechs Jahre zu spät«, rief Lola ihr in Erinnerung. »Und auÃerdem ist das völlig überflüssig, kann ich dir sagen. Da hat Alice einen guten Fang gemacht.«
Lola hatte Nathan erst bei Florences und Andrews Hochzeit kennengelernt. Der Umstand, dass sie und Duncan auf Flos und Andrews Hochzeitsfoto zu sehen waren, hatte dafür gesorgt, dass das Bild nicht zusammen mit einer ganzen anderen Reihe strahlender Gesichter auf der Hochzeitsseite des Lokalblattes landete, sondern auf der Titelseite und sogar in einigen überregionalen Zeitungen.
Damals hatte Duncan gerade die Rolle eines gutaussehenden Arztes in einem Fernsehfilm zur besten Sendezeit gespielt. Die Bewohner von Whattelly hatten sich nichts ahnend vor der Kirche versammelt, um wieder einmal einem jungen Paar zuzujubeln, das hoffnungsvoll den Bund der den Tod aller Ideale bedeutenden Ehe einging. Und dann hingen am Schluss reihenweise rosa Schlüpfer am Kirchenzaun.
Elinor hatte damals nicht kommen können. Sie war zu der Zeit schon die jetsettende Geschäftsfrau mit dem Meilenkonto gewesen, dessen Punktestand länger war als ihre Krankenversicherungsnummer, und musste nach Dubai zu einer Konferenz, die ihrem Arbeitgeber zufolge viel wichtiger war als die Hochzeit einer ihrer ältesten Freundinnen. Sie hatte sich tausend Mal entschuldigt und Kristallgläser geschickt, die so schön, so teuer und so unpraktisch waren, dass sie sich immer noch in ihrer wattierten Verpackung auf Flos Dachboden befanden.
»Wir haben noch nie einen deiner Freunde kennengelernt«, sagte Flo zu El, als Alice ihr ein Glas Champagner reichte. »Und du wirst doch wohl hin und wieder mal einen gehabt haben, oder?«
»Ja, natürlich, allerdings viel zu viele und immer von viel zu kurzer Dauer.«
»Zu viele?«
»Ja, ja, wenn man auf der Suche nach dem perfekten Prinzen ist, muss man halt leider jede Menge blöder Frösche küssen. Apropos â¦Â« El wandte sich mit einem neckischen Lächeln an Lola. »Wie gehtâs eigentlich Duncan?«
»Kuh!« Lachend warf Lola mit dem Champagnerkorken nach Elinor, die sich duckte, sodass er auf dem Rasen hinter ihr landete.
»Du weiÃt doch, wie ich das meine. Ich mag Duncan, er ist groÃartig. Ich hatte eigentlich gehofft, ihn hier zu sehen. Warum ist er nicht mitgekommen? Zu viel um die Ohren, oder was hattest du gesagt?«
»Er ist nicht hier, weil er inzwischen viel zu berühmt ist, als dass er sich mit uns FuÃvolk abgeben möchte«, witzelte Alice, die genau wusste, dass das nicht wahr war.
»He, Moment mal, er wäre fast mitgekommen!«, protestierte Lola.
»Schade, dass es nicht geklappt hat. Er hätte Nathan Gesellschaft leisten können.«
»Kommt Andrew denn nicht zum
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