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Kann ich dir jemals widerstehen?

Kann ich dir jemals widerstehen?

Titel: Kann ich dir jemals widerstehen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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und kaum tauchte er wieder auf, stürzte er sie in eine
Gefühlskrise, als wäre sie eine naive Neunzehnjährige.
Wie ärgerlich, dass ihr dieser dumme Kuss noch immer so
nachging. Zum Glück hatte er sie nicht erkannt – kein
Wunder, damals war sie zehn Kilo schwerer gewesen. Außerdem
hatte sie eine Brille getragen, und ihr Haar war kurz und stachelig
gewesen. Trotzdem …
    Unwillig
warf sie ein paar Scheite ins Feuer, richtete sich auf und wischte
sich die Hände an ihrer Jogginghose ab. Webster wollte einfach
reden, er langweilte sich. Und sie war mürrisch. Ihr
beharrliches Schweigen musste auf ihn wirken, als käme sie von
einem anderen Stern.
    "Gin
Rummy?" Sie nahm sich einen Stuhl und setzte sich ihm gegenüber,
um sich zu beweisen, dass sie mit der Situation fertig wurde, und um
ihn aufzumuntern.
    Er
lächelte überrascht – es war ein zufriedenes,
aufreizendes Lächeln, das sich auf sie übertrug.
    "Ich
muss dich warnen, ich bin ein schlechter Verlierer."
    Daran
zweifelte sie keine Sekunde. "Das passt, denn ich bin eine
grausame Gewinnerin."
    Er
schob ihr den Kartenstapel hin. "Abheben?"
    "Nein,
gib nur."
    "Wie
viele Punkte gibst du mir Vorsprung?" Sie beobachtete seine
Hände, als er selbstsicher und geschickt die Karten austeilte,
und fragte sich, ob er sie nicht doch hinters Licht führte.
"Dies ist nicht Golf, Tyler. Du bekommst kein Handicap."
    "Aha,
so eine bist du also."
    Sie
prüfte ihr Blatt, während er seine Karten zurechtsteckte.
"Was für eine?"
    "Unerbittlich."
    "Bloß
weil ich dir keinen Vorsprung gebe?"
    Er
lachte. "Weil du eine hinreißende Frau bist, aber du hast
etwas Gefährliches an dir. Du wirst mich nach Strich und Faden
fertig machen, stimmt's?"
    "Nur,
wenn du schummelst." Dabei schummelte er bereits, indem er sie
mit Schmeicheleien ablenken wollte. Hinreißend . So hatte
sie sich nie gesehen, und sie bezweifelte sehr, dass er das ernst
meinte.
    "Ich
bin zwar durchtrieben, aber schummeln? Niemals." In seinen Augen
saß ein kleiner Teufel, der verhieß, dass er vor keinem
schmutzigen Trick zurückschrecken würde, solange der
Einsatz reizvoll genug war. Bei ihm musste sie auf der Hut sein.
    Seine
Augen blitzten, als sie eine Karte zog und sie abwarf. Mit kaum
verhülltem Triumph schnappte er sich die Karte.
    Tonya
musste lachen. "Also, für einen Geschäftsmann hast du
nicht gerade ein Pokerface."
    "Ein
Glück, dass wir Gin Rummy spielen und nicht Poker. Außerdem
ist dies kein Geschäft." Er warf ihr einen Blick zu, der zu
sagen schien: "Ist das dein Ernst?", als sie seine
abgelegte Karte aufnahm. "Dies ist pures Vergnügen",
fügte er mit leiser Stimme hinzu.
    Sie
sah in seine Augen, doch zuvor hatte sie unwillkürlich zum Bett
geschaut.
    O
nein, er hatte es bemerkt! Plötzlich lagen Neugier und
Nachdenklichkeit in seinem Blick, was nur bewies, dass ihm nichts
entging. In seiner Gegenwart musste sie ständig auf der Hut
sein, sonst würde sie sich gründlich blamieren.
    "Ziehst
du nun, oder was?" zischte sie und wusste genau, es war nicht
richtig, dass sie ihren Ärger über sich selbst an ihm
ausließ.
    "So,
so, ungeduldig bist du auch noch", bemerkte er leichthin und
zwinkerte ihr zu. "Das mag ich bei Frauen."
    Tonya
überlegte noch, ob sie das als erotische Anspielung auffassen
sollte, da legte er ganz ruhig sein gesamtes Blatt auf den Tisch und
warf die letzte Karte ab. "Gin."
    Sie
starrte mit offenem Mund auf das Blatt. "Unmöglich. Nicht
so bald."
    Wieder
lächelte er, und kein bisschen hämisch. "Beim nächsten
Mal gewinnst du bestimmt."
    Sie
blieb skeptisch. Hatte sie sich von ihrem kleinen Geplänkel
ablenken lassen? Jedenfalls flirtete er definitiv. Schweigend zählte
sie ihre Punkte und schrieb sie auf. "Mal sehen."
    Beim
nächsten Mal, wenn er sie zu Spiel und Spaß aufforderte,
sollte sie ihrem Instinkt folgen und ablehnen, anstatt diesen armen
Stadtmenschen zu bemitleiden, der sich in unförmigen Kleidern
lächerlich vorkommen musste. Doch wenn dem so war, sah man es
ihm nicht an. Selbst in seinem abgetragenen Holzfälleroutfit war
er schlicht umwerfend. Und selbstsicher, entspannt.
    In
dieser Stille, der Dunkelheit und Abgeschiedenheit wirkte er sogar
ein bisschen gefährlich. Nicht, dass er ihr etwas antun würde,
aber er könnte ihrem Herzen schaden. Und das durfte nicht noch
einmal passieren. Mit Herzschmerz hatte sie leider genügend
Erfahrung.
    "Ich
finde, wir sollten es ein bisschen spannender machen", sagte er.
Sie teilte sieben Karten aus, legte den

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