Kann ich dir jemals widerstehen?
angeschaut hast. Du hast
dich in meinen Armen so warm und anschmiegsam angefühlt. Du
warst etwas ganz Besonderes. Zwölf Jahre lang habe ich mir
gewünscht, das noch einmal zu spüren."
"Du
hast mich nicht einmal wiedererkannt", wandte sie ein.
Er
lachte und hauchte spielerisch kleine heiße Küsse auf
ihren Hals, die einen heißen Schauer in ihr auslösten.
"Gut, aber du musst zugeben, du hast dich verändert. Sehr
sogar. Außerdem hatte ich bei meiner Ankunft bestimmte Pläne,
die mich ziemlich beschäftigten."
Sie
verharrte regungslos. Ein hässlicher Verdacht regte sich in
ihrem Kopf und kam ihr automatisch über die Lippen. "Wenn
du nur wegen des Vertrags …"
"Halt!"
Er hob ihren Kopf und sah ihr in die Augen. "Ich gebe zu, dass
es mir anfangs nur um den Vertrag ging. Das will ich gar nicht
leugnen. Die Bärenfütterung, das Holzhacken, das Kochen …
bei alldem hatte ich den Vertrag im Sinn. Ob ich deine Unterschrift
noch immer will? Und ob!" Er senkte den Kopf und küsste sie
zärtlich. "Aber jetzt geht es nur um dich und mich und um
eine reine Privatangelegenheit, die seit zwölf Jahren unerledigt
ist."
Benommen
von seinem Kuss, schaute Tonya blinzelnd ins Licht. "Du hast
wirklich hin und wieder an mich gedacht?"
Webster
lächelte erfreut, weil sie so leicht von dem heiklen Thema
Vertrag abzulenken war und weil ihn ihre Unsicherheit rührte.
Ihre Arglosigkeit war berückend. Offenbar ahnte sie nicht, wie
begehrenswert sie war. "O ja. Ich nahm mir vor, sollte ich dir
jemals wieder begegnen, dich noch einmal zu küssen. Ich wollte
mir beweisen, dass es kein zweites Mal so schön sein könnte
wie an jenem Abend im Taxi."
Er
sah die kleine Ader an ihrem Hals pochen. "Und war es das?"
Plötzlich
wurde ihm die Kehle eng, und als er endlich antwortete, klang seine
Stimme eigenartig heiser. "Es war sogar noch schöner. Du
bist einfach unbeschreiblich."
Sie
schaute ihn mit ihren blauen Augen an, und in ihrem Blick sah er all
die verhaltene Leidenschaft, die Sehnsucht, die er selbst empfand.
"Webster
…"
Er
legte ihr den Finger auf die Lippen. Sie waren sanft und feucht wie
ihre Augen, wie ihre Fingerspitzen an seinem Handgelenk. "Wir
sind noch nicht am Ende angekommen, das weißt du hoffentlich."
Sie
nickte und überließ sich ganz ihren Empfindungen, als er
sie erneut an sich zog.
9.
Kapitel
Als
Webster das nächste Mal aufwachte, war es Morgen. Das vermutete
er zumindest, denn er nahm Tageslicht wahr. Die Nacht war erfüllt
gewesen von warmem Feuerschein auf seidiger Haut, von seligen
Seufzern, von leidenschaftlichem Geben und Nehmen.
Und
dies war der Morgen danach.
Webster
rollte sich auf den Rücken, strich sich über den
Stoppelbart und hoffte, dass er Tonyas zarte Haut damit nicht zu sehr
strapaziert hatte.
Er
dachte an die vergangene Nacht zurück. Am Bettlaken haftete noch
ihr Duft. Selten wachte er morgens im Bett einer Frau auf. Darauf
ließ er sich nicht ein. Natürlich hatte er sich ebenso
wenig näher mit Frauen eingelassen, die von einem gemeinsamen
Frühstück und zärtlichen Gesprächen träumten.
Allerdings
war ihm in dieser Situation keine andere Wahl geblieben. Dennoch
beschlich ihn der Verdacht, dass er ohnehin nicht gegangen wäre,
selbst wenn er die Wahl gehabt hätte.
Er
verdrängte den beunruhigenden Gedanken, setzte sich auf, schwang
die Beine aus dem Bett und nahm den Duft von frisch gebrühtem
Kaffee wahr.
Herrlich!
Er
stieg aus dem Bett und reckte sich. Am Boden lagen seine Boxershorts,
er zog sie an. Tonya war nirgends zu sehen. Während er sich
Kaffee eingoss und den ersten belebenden Schluck trank, fragte er
sich, ob ihre Abwesenheit etwas zu bedeuten hatte – und wenn
ja, was.
Machte
sie sich rar, weil ihr der Morgen danach ebenso unbehaglich war wie
ihm normalerweise? Er lehnte sich mit der Hüfte an den Herd,
kreuzte die Beine und starrte missmutig auf die Tür. Falls Tonya
gereizt war, dann lag es daran, dass sie wenig Erfahrung mit solchen
Situationen hatte, und nicht daran, dass sie ihn nicht sehen wollte.
Da war er sich ziemlich sicher.
Die
süße Tonya mit den hübschen Brüsten und den
sinnlichen kleinen Schreien war trotz ihrer Genussfähigkeit und
ihrer Hemmungslosigkeit keineswegs sexuell erfahren. Sonst hätte
sie gewiss nicht so spontan und heftig reagiert, sondern hätte
manche Geste hingenommen wie eine Selbstverständlichkeit.
Er
nahm den Kaffee mit ins Bad, denn er wollte unbedingt duschen.
Einerseits machte es ihn sehr glücklich, der
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