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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Korčula ihre Basis für die Inseloperationen. In der Kvarner Bucht vor Rijeka würde Cres diese Rolle spielen. An der Küste Istriens könnten Rovinj oder Izola mit den vorgelagerten kleinen Inseln vielleicht diese Funktion erfüllen.
    »Jeder der Hauptstandorte hat eine Sicherungsflottille mit drei Kanonenbooten, zwei Briggs und einer Sloop. Diese Schiffe überwachen ständig die umliegenden Inseln und arbeiten dabei mit der Miliz der Hauptinsel zusammen. Die anderen Schiffe werden wir für Angriffe auf die Schifffahrt an der italienischen Küste oder auf Triest einsetzen. Wie werden unsere Informationen aus Agentenmeldungen auch für diese Gebiete auf den Hauptinseln stationieren. Ein zentraler Standort ist doch zu unpraktikabel. Leutnant Wale wird das organisieren. Wir müssen für die drei Kanonenboote bei den Hauptinseln einen Leutnant als kommandierenden Offizier haben. Und für jedes Kanonenboot sollten Sie mir bitte einen diensttuenden Leutnant nennen. Heute haben ja sieben von neun Kandidaten ihr Examen bestanden.«
    »Sir, es war der letzte Moment für das Examen«, sagte Kapitän Everett. »Ich hätte sonst die Bordkatze als diensttuenden Leutnant einsetzen müssen.«
    Alle lachten.
    Rowlandson nutzte die Ablenkung. »Sir, ich schlage Leutnant Hunt als kommandierenden Offizier der Kanonenboote auf Cres vor. Als diensttuende Leutnants empfehle ich die Herren White, Adams und Foley für die drei Boote.«
    Kapitän Pringle sah ihn schief an. »Foley ist mein Mann, Mr. Rowlandson.«
    Rowlandson fragte betont unschuldig: »Haben Sie etwas gegen seine Nominierung, Sir?«
    »Nein, mein Herr, aber meine Leute schlage ich selbst gern vor.«
    David mischte sich ein. »Gibt es Einwände gegen einen der Nominierten? Das ist nicht der Fall. Dann werde ich sie ernennen. Sobald wir die Besatzungen aufbringen können, müssen wir für zwei weitere Kanonenboote diensttuende Leutnants einsetzen. Ich bitte um Vorschläge.«
    Kapitän Markwood meldete sich. »Mr. Sanor könnte die Aufgabe übernehmen, Sir. Sie werden sich an den Rotschopf erinnern.«
    David nickte. »Einverstanden. Mr. Everett?«
    »Ich schlage den jungen Mr. Abel vor, Sir. Er handelt selbstständig und wird respektiert.«
    David stimmte zu. Dann diskutierten sie noch über Offiziere für die Miliz.
    Vis kam ihnen vor wie englisches Territorium. Sie sahen die Martello-Türme, die Hafenbatterien, die öffentlichen Gebäude, und überall wehten britische Flaggen. Die Männer der Zoll- und Gesundheitsbehörden, die an Bord einlaufender Schiffe kamen, waren Briten oder hatten britische Formulare. In den Hafenstraßen sah man Matrosen und Soldaten mit britischen Uniformen.
    »Mensch«, freute sich der Mann am Festmachertau. »Hier wirst du endlich wieder verstanden, wenn du von Bord gehst.«
    »Als ob du viele Worte brauchst«, spottete sein Kumpel. »Du gehst auf die nächste Nutte zu, zeigst dein Geld, sie hebt den Rock und dann geht ihr um die Ecke. Redet ihr über die englische Verfassung, wenn ihr dabei seid?«
    »Du bist ein Riesenarschloch und ein Miesmacher. Bloß, weil du keinen hochkriegst, machst du alles madig, was zu Mann und Frau dazugehört.«
    »Das hat nischt mit Hochkriegen zu tun, du Affenmensch, sondern was mit Verantwortung und Verstand. Auf mich warten Frau und Kind. Damit sie ihre Miete und ihr Essen zahlen können, brauchen sie mein Geld. Darum kann ich es nicht Huren in den vergammelten Schoß schmeißen. Der Krieg dauert nicht ewig. Und ich denke an das Leben danach. Du aber denkst nicht weiter als dein Schwanz reicht, und das ist nicht weit.«
    Der Angesprochene hob die Faust, aber dann erschollen Kommandos und sie mussten ihre Taue zum Kai werfen.
    David verabschiedete sich von Kapitän Markwood. »Wir werden uns ja in den nächsten Tagen auch bei einer dieser unzähligen Sitzungen sehen, aber ich nehme an, Sie können sich vor allem mit der Aufteilung Ihrer Leute beschäftigen, wer zurückkommt und wer wegkommandiert wird. Ich muss mich jetzt mit Fragen der hohen Verwaltung beschäftigen, welche Anlandungsgebühren man von einlaufenden Schiffen verlangen soll, welche Zertifikate für durch England genehmigten Handel erforderlich sind und so weiter. Ich kriege schon Bauchschmerzen, wenn ich nur daran denke. Und ich bin einmal Marineoffizier geworden, weil ich die See liebte und fremde Länder sehen wollte.«
    »Wir haben auch viel Schönes gesehen, Sir. Vergessen Sie nicht Korčula, Sir, diese wunderschöne Hafenstadt.«
    »Natürlich

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