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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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älteren Soldaten. »Aber der Korporal ist doch gefallen?«
    Der ältere Soldat antwortete leise: »Der steht schon wieder munter da ganz links. Das ist sein alter Trick. Wenn ein neuer Offizier kommandiert, sagt er immer, ein Querschläger am Patronengurt hätte ihn umgeworfen. Feige ist der Hund. Aber sei vorsichtig, er ist auch gemein.«
    Die winzige Insel Susak hatte sich in den letzten Tagen sehr verändert. David sah erstaunt auf die Zelte aus Segelleinwand, die neben den paar Häusern aufgeschlagen waren. Fünf Kanonenboote lagen in der kleinen Bucht. Die Briggs Argus und Rijeka ankerten neben Partridge und all den großen Schiffen, die von Rijeka gekommen waren.
    »Da könnten wir ja direkt eine Flottenparade abhalten, Mr. Markwood«, sagte David.
    »Die jungen Herren fürchten eher eine Wissensparade, Sir. Sehen Sie nur, wie aufgeregt sie in ihren besten Uniformen an Deck herumschwänzeln.«
    »Ja, wie konnte ich das nur vergessen. Wir haben ja Leutnantsexamen angesetzt. Kommen die alle zu Ihnen an Bord?«
    »Nein, Sir. Ich habe mit Kapitän Pringle verabredet, dass er die Kommission an Bord der Elizabeth bewirtet. Zu uns kommen ja noch Kapitäne und Truppenkommandeure, um mit Ihnen zu sprechen, und dann wird es zu turbulent.«
    »Das ist eine gute Lösung. Wer bildet die Prüfungskommission und wie viele Kandidaten haben wir?«
    »Die Kommission bilden die Kapitäne Everett, Pringle und Rowlandson, Sir. Ich habe gehört, dass sich neun Kandidaten gemeldet haben.«
    »Eine stolze Zahl, Mr. Markwood. Aber wir haben ja auch einen großen Bedarf an Leutnants. Bei uns kann man Karriere machen. Aber die Unruhe bei uns an Bord beginnt schon. Sehen Sie, dort im Boot sitzt Major Skarda. Bitte empfangen Sie ihn mit allen Ehren und schicken Sie ihn dann zu mir.«
    Man sah Major Skarda an, dass er den militärischen Empfang an Bord genossen hatte. Er wartete kaum das Glas Wein und den ersten Schluck auf den König ab, ehe er David mitteilte, dass auf der Insel zweihundertzwanzig freiwillige Kroaten zum Einsatz unter britischem Kommando warteten, davon achtzig für den Dienst auf See.
    »Eine erfreuliche Nachricht, Herr Major. Werden die Freiwilligen aber auch durchhalten, wenn sie einmal angegriffen werden?«
    »Das kann man nie vorhersagen, Sir. Aber ich bin eigentlich guten Mutes, dass sie bei der Stange bleiben. Wir haben schon mit den Grundzügen der Ausbildung angefangen. Ein Teil ist ja auch bereits bei den Franzosen ausgebildet worden.«
    »Gut, Herr Major. Dann wollen wir mal so vorgehen. Die Freiwilligen für die Flotte w erden sofort Commander Malden übergeben, der sie einteilt. Die Anwärter für die Miliz die noch keine Ausbildung besitzen, werden unter Ihrem Kommando sofort nach Korčula verlegt. Wir werden mit der Kompanie des Sussex-Regimentes und den Seesoldaten der Fre gatte Cesar die Insel Cres besetzen. Sie werden Gouverneur dieser Insel und kommandieren zu diesem Zweck hundertzwanzig Mann Miliz. Bringen Sie aus Korčula genügend Leute mit, um mit den hier anwesenden Ausgebildeten diese Zahl zu erreichen. Aber ich will keine Leute aus Cres als Miliz auf der Insel haben. Von See her werden drei Kanonenboote, die Briggs Argus und Rijeka sowie die Sloop Partridge ständig hier im Kvarner Becken patrouillieren. Ich erwarte, dass Sie hin und wieder die Schiffe mit Milizsoldaten begleiten, um sicherzustellen, dass sich auf den anderen Inseln keine feindlichen Truppen festsetzen. Alle Fragen, die Sie hinsichtlich der Ausrüstung der Milizsoldaten haben, können Sie mit Major Havell besprechen.«
    Major Skarda war sehr beeindruckt, dass er Gouverneur von Cres werden sollte, und bedankte sich. David war ziemlich sicher, dass er sich auf ihn stets verlassen konnte.
    Kurz nach dem Lunch war auf dem Schiff Lachen und Hurrageschrei zu hören. »Was ist denn los, Frederick?«, fragte David.
    »Sir, drei Midshipmen der Milford haben das Examen bestanden und werden mit Jubel empfangen.«
    »Das sei ihnen gegönnt«, sagte David und dachte daran, wie er sich freuen würde, wenn sein Sohn das Examen bestanden hätte.
    »Dann können wir ja auch bald die Besprechung mit den Kapitänen ansetzen. Lassen Sie doch bitte Kapitän Markwood fragen, ob er einen Moment Zeit hätte.«
    David trug den Kapitänen und den Offizieren der Seesoldaten und der Armee, zu denen auch Major Skarda zählte, seine Pläne für die Einteilung der Operationsgebiete vor.
    Vis blieb die Hauptbasis der Flotte. Im nördlichen Dalmatien war

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