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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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nun wollen wir Sie zu Wort kommen lassen, Mr. Holmes.«
    »Sir, die Brigg Rijeka hat mir gemeldet, dass sich ein Agent vor Rab mit Weiß nach Grün gemeldet habe und berichtete, dass die Franzosen Rogoznica auszubauen beginnen, um ihren Konvois einen sicheren Hafen zu bieten. Es soll ein Kanonenturm hinter den Batterien errichtet werden.«
    »Danke für die Meldung, Mr. Holmes. Sie sind auf dem Weg nach Vis, nehme ich an. Dort wartet schon unsere Post für den Oberkommandierenden auf Sie. Grüßen Sie Sir Edward. Ich wünsche Ihnen Mast- und Schotbruch.«
    »Sir, erlauben Sie mir noch die Meldung, dass wir vor Zirje zwei Kanonenboote gesichtet haben. Wind und Küstenverhältnisse waren aber zu ungünstig für uns, um uns mit ihnen anzulegen.«
    »Danke, Mr. Holmes, wir nehmen uns der Sache an.«
    Als Holmes sich verabschiedet hatte, sagte David zu Markwood: »Ein sehr ruhiger junger Mann.«
    »Er hat seinen Kutter aber gut im Griff, Sir. Die Manöver klappen ausgezeichnet. Beim letzten Scharfschießen hatte er exzellente Ergebnisse, und die Mannschaft verehrt ihn.«
    »Nun, mehr kann niemand verlangen. Erinnern Sie mich bitte an ihn, wenn wir einen Commander brauchen. Aber nun zu Rogoznica. Es würde überhaupt nicht in unsere Pläne passen, wenn sie dort einen sicheren Unterschlupf für Konvois hätten. Wann können wir vor Rogoznica stehen?«
    »Kurz nach Mitternacht, Sir.«
    »Haben wir genügend Leute, die sich auch bei Nacht in der Bucht auskennen?«
    »Ich werde mich noch umhören, aber ich bin ziemlich sicher, Sir. Außerdem geht der Mond kurz vor Mitternacht auf und ist schon stark genug, um uns die Orientierung etwas zu erleichtern. Wir haben voraussichtlich aufgelockerte Bewölkung.«
    »Sie sind sehr gut orientiert, Mr. Markwood. Wenn wir einen Admiral brauchen, bringen Sie sich bitte selbst in Erinnerung«, sagte David lächelnd. »Wenn Sie sich erkundigt haben, kommen Sie doch bitte in einer halben Stunde mit Mr. Goodwin und eventuell einem weiteren Navigator sowie dem ältesten Leutnant der Seesoldaten zu mir. Dann können wir besprechen, wie wir das Problem lösen.«
    Der Hafen von Rogoznica lag in einer weiten, geschützten Bucht und konnte vielen Schiffen Sicherheit bieten. Die bisherige Batterie war nicht besonders stark, sechs Vierundzwanzigpfünder und zwei schwere Mörser. Daher war es nicht verwunderlich, dass Kapitän Markwood vorschlug, die Batterie einfach zusammenzuschießen. Man konnte dicht genug heransegeln, und den Breitseiten eines Linienschiffes und einer Fregatte würde die Batterie nicht widerstehen.
    »Ich hätte es gern ein wenig eleganter«, meinte David. »Und wenn schwere Mörser im Spiel sind, könnten wir auch eine unangenehme Überraschung erleben. Ich habe mir die Karten genau angesehen. Am westlichen Eingang der Bucht ragt eine schmale Halbinsel wie ein Finger ins Meer. Dahinter können wir ankern und sind völlig gedeckt. Unsere Landungstrupps rudern mit den Booten an der Batterie vorbei, landen am Oststrand der Insel und stürmen im Morgengrauen vom Hügel hinab die zum Inselinnern ungeschützte Batterie. Wir müssen bloß aufpassen, dass der Bauplatz für den neuen Geschützturm, der ja auf dem Hügel liegen soll, nicht von Bauarbeitern und Wachen bevölkert ist.«
    »Die werden wohl kaum im kahlen Gelände bleiben, sondern sich in den Kneipen und Betten des Ortes erfreuen«, meinte Mr. Goodwin.
    »Und was haben Sie für navigatorische Bedenken gegen meinen Plan, Mr. Goodwin?«, fragte David.
    »Keine, Sir. Nur Wolken und Mond müssen mitspielen, Sir. Wenn der Himmel längere Zeit ohne Wolken ist, könnte es schwierig werden.«
    »Dann müssten wir bis zum Morgen warten und alles kurz und klein schießen. Aber ich würde gern ein paar Kanonen für unsere neuen Stützpunkte erbeuten. Mr. Webster, stellen Sie bitte die Landungstrupps zusammen. Zweihundert Mann sollten reichen.«
    Die Wolken waren mit den Briten im Bunde. Sie hielten sich zurück, bis sie ihren Ankerplatz gefunden hatten. Dann bezogen sie den Himmel mit einer dichten Decke, und die Barkassen und Kutter konnten sich nur an den vereinzelten Lichtern aus der Hafenstadt orientieren. Sie landeten unbemerkt am Oststrand und stapften erst durch den Sand und dann über steinigen Boden einen kleinen Hügel empor.
    Leutnant Webster sagte seinen beiden Meldern: »Die Mannschaften sollen sich hinlegen und ausruhen. Kein Licht. Kein Geräusch. Wachen wie vereinbart.«
    Als das Schwarz der Nacht einem leichten Grau wich,

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