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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Gegner versteckte. Er ließ drei Boote aussetzen und seitwärts auf das Ufer zusteuern. Fähnrich Holsten wies die Karronaden und die Gewehrschützen an, auf die Boote zu schießen.
    »Schneller! Feuert, was ihr könnt! Sie dürfen nicht ans Ufer!«
    Signalraketen hatten sie längst gezündet und auch einen Boten nach Cres geschickt. Aber zunächst mussten sie sich selbst helfen. Alle Karronaden schossen jetzt auf die Boote. Eines war zertrümmert und versank. Und jetzt verlor das zweite den halben Bug. Es drehte und kroch zurück zur Schebecke. Aber das dritte kam ans Ufer.
    Männer stürmten schreiend und Säbel schwingend auf die Karronade am Ufer zu. Die feuerte noch ein Schrapnellgeschoss auf die Anstürmenden. Die Hälfte wälzte sich darauf wimmernd am Boden. Die anderen stürmten weiter. Aber nun stürzten sich Holstens zehn Milizsoldaten mit aufgepflanztem Bajonett auf sie. Vom Kanonenboot kamen auch Soldaten zu Hilfe.
    Es war ein wildes Hauen und Stechen. Holsten feuerte beide Läufe seiner Pistole ab und schlug dann mit dem Säbel auf die Piraten ein. Ein Pirat stach mit einer Hellebarde nach ihm und traf seine linke Schulter. Der Schmerz warf ihn bald um. Aber dann durchbohrte ein Bajonett die Brust des Piraten.
    Nur noch drei Piraten wehrten sich. Jede Aufforderung, sich zu ergeben, verstanden sie nicht oder lehnten sie ab. Schließlich wurde der Letzte durchbohrt. Aber auch zwei Milizsoldaten lagen tot am Boden und drei waren verwundet, zusätzlich Fähnrich Holsten, der sich auf den Boden gesetzt hatte und seine Schulter hielt.
    »Bemannt die Karronade wieder!«, befahl er. »Schießt auf die Schebecke. Es ist noch nicht vorbei.«
    Vom Kanonenboot kam der Sanitätsmaat mit seinem Helfer gelaufen und nahm sich der Verwundeten an. Er band Arme und Beine ab, legte Verbände an, verteilte Rum und tröstete: »Bald seid ihr in Cres beim Arzt. Ist ja nicht so schlimm!«
    Und dann krachte ein laute Salve von der See her. Dort segelte die Fregatte Cesar und schoss soeben die zweite Salve.
    Die Schebecke war nur noch ein Trümmerhaufen, der langsam in der See versank. An Land brüllten alle vor Erleichterung und Begeisterung. Die Gefahr war vorbei. Der Sieg war ihrer.
    Die Milford segelte an der Südküste von Rab, als David die Sloop Partridge gemeldet wurde.
    »Sie haben Signal gesetzt ›Haben dringende Meldungen‹, Sir.«
    »Nun, das haben wir uns alle schon gedacht«, murmelte David und entließ den Midshipman mit einem dankenden Winken.
    Der Kutter der Sloop antworte auf den Anruf mit dem Namen Partridge, was bedeutete, dass der Kommandant an Bord war. Auch das war nicht schwer zu erraten. Aber dass jetzt der Maat mit lauter Stimme rief: »Brauchen Bootsmannsstuhl!«, verwunderte schon.
    In den Bootsmannsstuhl setzte sich ein junger Fähnrich, der den linken Arm bandagiert in der Binde trug. Aber die Wache an Bord begrüßte Commander Malden mit Pfeifen und Trommeln. Dem jungen Fähnrich half man aus dem Stuhl, aber von der militärischen Etikette her war er nur eine Beigabe.
    Flaggleutnant Wale fragte: »Darf ich Sie zum Admiral führen, Kapitän Malden?«
    »Gern«, antwortete Malden. »Ich hätte gern Fähnrich Holsten als Augenzeuge bei mir.«
    David begrüßte Malden, den er ja von früher kannte, herzlich und ließ sich den Fähnrich vorstellen. »Was haben Sie für Neuigkeiten, Kapitän Malden?«, fragte er.
    »Sir, die eine Schebecke wurde bei Kap Pecenj von der Cesar vernichtet. Fähnrich Holsten war am Kampf beteiligt und kann Ihnen auch von der Schlacht bei Pazin berichten, wo Hauptmann Lazarich über neunhundert feindliche Soldaten gefangen nahm.«
    »Was? Der hatte doch selbst nur gut fünfzig Mann!«
    »Aye, Sir. Der Hauptmann ist ein fabelhafter Kämpfer und hat die gesamte Bevölkerung mobilisiert,« meldete sich Holsten zur Wort.
    »Davon müssen Sie mir berichten. Frederick wird uns Wein und kleine Erfrischungen bringen. Aber erst muss ich wissen, was mit der Schebecke passierte.«
    Sie erzählten, dass die Schebecke südwärts an Cres vorbeigesegelt war und die Feuer der lagernden Bootsbesatzung bemerkt habe. Überlebende habe es nicht gegeben. Die Piraten hätten sich lieber selbst erstochen.
    »Immer dasselbe«, bemerkte David. »Aber nun erzählen Sie von Hauptmann Lazarich!«
    Holsten berichtete vom Vorrücken, vom Aufstand der Landbevölkerung, vom Sieg und vom Abtransport der Gefangenen nach Rijeka. »Hauptmann Lazarich bittet die Flotte, Pula anzugreifen, wohin er vorrücken

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