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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Pistole an die Decke und rief laut: »Wer jetzt nicht verschwindet, kriegt die nächste Kugel!« Und er zielte auf einen nahe stehenden Bürger. Da rannten alle hinaus.
    David rief den Leutnant und sagte: »Wir müssen vier Mann als Wache hier lassen. Einer soll zu den Booten laufen und weitere zehn Mann von der Milford anfordern. Den Kerl hier lassen Sie binden und knebeln. Sobald es eine Stadtverwaltung gibt, wird er abgeholt.«
    Der Marsch zum Rathaus in der Nähe des Augustustempels wurde dennoch bejubelt. Die meisten Bürger hatten von dem Vorfall in der Batterie nichts mitbekommen.
    Vor dem Rathaus standen Offiziere der kroatischen Grenztruppen, die zu Hauptmann Lazarich übergelaufen waren, neben Anführern der Bauern in den abenteuerlichsten Uniformen und neben den Ratsmitgliedern der Stadt.
    Der Bürgermeister von Pula begrüßte David und sagte ihm, dass Hauptmann Lazarich auf dem Weg sei und mit Verstärkungen in zwei Tagen eintreffen werde. Die Franzosen hätten sich bei Nacht davongeschlichen und seien von der Bucht von Veruda aus nach Triest gesegelt, um den Briten zu entgehen.
    Ein Bauernführer trat vor und redete David in deutscher Sprache an: »Herr Admiral, bringen Sie unsere Landwehr in die Häfen Istriens. Das ganze Land wird zu uns überlaufen.«
    Zur Überraschung der meisten antwortete David in deutscher Sprache: »Das wäre uns sehr recht, aber erst sollten wir besprechen, wie wir in der Stadt Ordnung schaffen und die Plünderung der Festungen unterbinden. Könnten wir dazu im Rathaus einen Saal finden?«
    Nun trat der Bürgermeister in Aktion, führte sie in einen Saal, sorgte für Getränke und kleine Speisen. Der Kommandant der kroatischen Grenztruppen verstand Davids Vorstellungen ohne viel Worte und brachte sie seinen Landsleuten nahe. In kurzer Zeit waren sie sich über eine Proklamation des Rates der Stadt einig, in der alle Bürger zu Ruhe, Ordnung und Gesetzestreue aufgefordert wurden. Sie organisierten Patrouillen aus Grenztruppen und der bäuerlichen Landwehr und verabredeten, wer welche Forts besetzen würde. David war überaus zufrieden und fragte, welche Verbände denn für den Einsatz in weiteren Häfen zur Verfügung stünden.
    »Ach, Herr Admiral«, antwortete ein Bauernführer, der David schon durch gute Vorschläge aufgefallen war, »das ist nicht eine Frage der Truppenzahl, sondern der Bekanntheit in den Hafenstädten. Wir müssen immer jemanden haben, der den Bewohnern bekannt ist und dem sie glauben, dass die Franzosenherrschaft jetzt vorbei ist und dass das Land nun wirklich frei wird. Wenn Sie erlauben, Herr Admiral, sollten wir uns über die Häfen einigen, die wir anlaufen wollen. Dann müssen wir die Leute finden, die die Bewohner dort begeistern können.«
    Sie einigten sich auf Rovinj , Poreč, Novigrad, Umag und Piran. Alle anderen würden sich dann selbst der Bewegung anschließen. Morgen wollten sie die Abordnungen für die Häfen präsentieren.
    David hoffte inständig, dass auch Hauptmann Lazarich früher als erwartet eintreffen möge und dass noch einige seiner Schiffe Pula rechtzeitig anlaufen würden.
    Seine Wünsche wurden zum Teil erfüllt. Am späten Abend lief die Sloop Saracen ein, und Commander Milton kündigte an, dass die Fregatten Havannah und Cerberus am frühen Morgen eintreffen würden. Und am nächsten Morgen erreichten nicht nur die Fregatten die Stadt, sondern auch ein Reiter, der sein schaumbedecktes Pferd vorwärtspeitschte und meldete, dass Hauptmann Lazarich mit seinen Truppen gegen Mittag in die Stadt einrücken werde.
    David ließ den Fähnrich Holsten rufen, der seinen Arm noch in der Binde trug, aber keine Schmerzen mehr hatte und in Kürze auch vom Verband erlöst werden sollte. »Mr. Holsten, Hauptmann Lazarich soll gegen Mittag mit seinen Truppen in Pula eintreffen. Er wird erschöpft sein und von allen möglichen Menschen mit Wünschen und Vorschlägen erdrückt werden. Dennoch möchte ich schnell mit ihm sprechen, bevor ich zu den Häfen absegele. Nehmen sie sich einen Trupp Seesoldaten, gehen Sie ihm entgegen und bringen Sie ihn dazu, dass er möglichst bald auf die Milford kommt.«
    »Aye, aye, Sir. Hauptmann Lazarich auf die Milford bringen.«
    David lächelte: »Aber ohne Fesseln und sonstige Gewalt.«
    Hauptmann Lazarich war erschöpft, als er am späten Nachmittag mit allen Ehren auf der Milford empfangen wurde, aber die Welle der Begeisterung, die ihn auf dem Marsch nach Pula begleitet hatte, beflügelte ihn noch so, dass

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