Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
mehr, Herr Admiral.«
    »Das ist schade, denn sie haben uns hervorragende Dienst geleistet. Aber diesmal brauchen wir auch eine Rifle für große Entfernungen und hoffen, Sie versorgen uns so gut wie damals.«
    »Ich habe eine Rifle aus Bavaria, ein Liebhaberstück. Sie hat eine fehlerfreie Bohrung, einen gezogenen Lauf natürlich, das modernste Schloss und liegt gut in Hand und Schulter. Ich habe kürzlich auf dreihundert Meter von drei Schuss zwei Treffer erzielt. Das schaffe ich mit keinem anderen Gewehr.«
    »Dann schlage ich vor, dass Sie mit Mr. Rosso und Mr. Hansen gleich zu Ihrem Schießplatz gehen und einige Probeschüsse abgeben. Wenn ihnen die Rifle zusagt, werden wir uns hoffentlich einig. Ich muss noch etwas erledigen. Aber vielleicht können Sie mir sagen, was aus Dr. Morton geworden ist.«
    »Leider muss ich Ihnen berichten, dass er vor sechs Jahren gestorben ist, Herr Admiral. Er wird immer noch hoch verehrt.«
    »Ja, er war ein bemerkenswerter Mann.«
    David erledigte seine Geschäfte, erfuhr, dass der Chef des französischen Geheimdienstes im Hafen ergriffen worden war, und fand dann begeisterte Bewunderer der Rifle beim Büchsenmacher vor. Er konnte einen annehmbaren Preis aushandeln, erhielt Kugeln und Pulver für die nächste Zeit und ging mit seinen Begleitern zur Cesar.
    Zu ihrer Überraschung lag die Saracen im Hafen und meldete die Eroberung Kotors. Allerdings hatten die Montenegriner die Stadt besetzt, nachdem den Franzosen freier Abzug gewährt worden war.
    David ließ sich noch von Commander Milton über die letzten Tage vor Kotor berichten, da wurde die Argus gemeldet, ihre Brigg. Sie brachte Post von General Nugent, der David zu einem dringenden Treffen nach Trogir einlud. »Ich hoffe, Sie können bald kommen. Die Argus kann mir ja die Nachricht überbringen.«
    »Nanu, was mag er wollen? Haben die Franzosen schon die Transporter besetzt, Mr. Rowlandson?«
    »Ja, Sir.«
    »Dann werden wir sie morgen nach Italien geleiten. Das ist nur ein kleiner Umweg auf dem Weg nach Trogir. Und ich habe einen Grund, mein Zusammensein mit General Milutinovic zu verkürzen. Ich habe so eine Ahnung, dass ich mit ihm noch aneinander gerate.« Auch diese Ahnung sollte ihn nicht trügen. Als er zur Kommandantur ging, um Milutinovic seine Abreise am nächsten Morgen anzukündigen, bedankte der sich für die Hilfe bei der Eroberung, wunderte sich, dass die britischen Kanonen schon wieder auf die Schiffe geschafft waren, und sagte dann: »Morgen werden wir beginnen, die früher zu Dubrovnik gehörenden Inseln unter österreichische Verwaltung zu stellen.«
    »Ehe Sie nicht über eine stattliche Kriegsflotte verfügen, sollten Sie das lieber nicht probieren, Herr General.«
    »Aber hören Sie mal, gemäß den Vereinbarungen unserer Regierung sollen die neu eroberten Gebiete unter unsere Verwaltung kommen!«
    »Die Inseln sind schon länger erobert. Und damals wurde ein Abkommen zwischen General Nugent und mir unterzeichnet, wonach in allen Gebieten, die früher nicht zu Österreich gehörten, eine unabhängige lokale Verwaltung eingerichtet wird, die den Friedensschluss nicht vorwegnimmt. So werde ich es halten, und wer die Inseln angreift, muss unsere Kriegsschiffe und die Milizen auf den Inseln überwinden.«
    »Das ist ja ungeheuerlich! Ich werde mich bei unserer Regierung beschweren!«
    »Tun Sie das, Herr General. Aber versuchen Sie nicht, die Inseln anzugreifen.«
    Ihr Abschied war frostig.
    Auf der Cesar bestellte David sofort seinen Sekretär Roberts und diktierte Briefe an alle Kommandanten seiner Schiffe sowie an alle Gouverneure der von England besetzten Inseln.
    »Dringend! Geheim! Nur für Kommandanten! Im Safe zu verwahren!«
    Im Text stand, dass jeder Angriff auf Inseln und Schiffe mit aller Macht abzuwehren sei, wer ihn auch unternehme. Niemand habe ein Recht, Gouverneure der Inseln abzusetzen und die Verwaltung zu ändern. Die Miliz solle alle Verteidigungsstellen stärken. Die Schiffe sollten öfter Patrouille zwischen Land und Inseln fahren.
    »Sir«, protestierte Mr. Roberts. »Bei allem Respekt, das ist nicht zu schaffen. Überlegen Sie doch nur, wie viele Schiffe und Inseln adressiert werden müssen. Das sind über fünfzig. Mr. Rowlandsons Schreiber hilft schon, aber wir brauchen auch alle Midshipmen und alle aus der Besatzung mit guter Schrift.«
    »Suchen Sie sich alle raus. Das hat Priorität. Aber ich will den Burschen bei Strafe des Aufhängens noch einschärfen, dass sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher