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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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darüber reden dürfen. Setzen Sie alle in die große Kajüte.«
    Zehn Mann schrieben vier Stunden lang. David und Rowlandson mussten sich in der Offiziersmesse rumdrücken. Dann musste David noch eine halbe Stunde unterschreiben. Mr. Roberts ordnete die Befehle in Päckchen. Saracen und Argus nahmen zwei große Packen mit, die dann bei jedem Schiff, dass sie erreichten, weiter unterteilt wurden.
    David war deprimiert, als Dubrovnik hinter dem Horizont versank. Er würde Dubrovnik nie mehr in seiner alten Schönheit und Größe wiedersehen. Nie wieder würden Schiffe unter der Fahne des St. Blasius vom Schwarzen Meer bis zur Nordsee ihre Frachten tragen. Eine schematische Bürokratie würde die Stadt wie tausend andere Provinzstädte in ein enges Korsett pressen.
    Und Trogir, wohin ihn Graf Nugent gebeten hatte? Er hatte das Städtchen bisher noch nicht kennen gelernt, obwohl viele seinen Charme rühmten. Es war keine große Hafenstadt, sondern ein kleines Refugium zwischen dem Festland und der Insel Ciovo. Was mochte Graf Nugent bewogen haben, diese Stadt zu wählen?
    Die Cesar hatte Vis angelaufen, damit David den Gouverneur und den Kommandanten über die angespannte Situation mit Österreich unterrichten konnte. Dann steuerten sie westwärts auf Ciovo zu. Im Gefolge der Cesar segelten jetzt auch die Sloops Haughty und Imogene.
    Im frühen Morgengrauen sahen sie die Küste bei Medena und nahmen Kurs auf die Meerenge zwischen Festland und Ciovo. Und da lag die kleine Stadt, eingerahmt von Mauern und Häusern. Zwischen Festland und Insel war nur ein Kanal.
    »Vorsicht, wenn Sie dort schwimmen wollen, meine Herren«, sagte der Master zu den Midshipmen. »Dort herrscht eine starke Strömung.«
    Auf den Türmen der Stadt stiegen die britischen und österreichischen Flaggen empor und eine Salutkanone begann ihren Gruß. »Elf Schüsse, Sir?«, fragte Rowlandson und David nickte. Nun erwiderten die Briten den Salut. Am südlichen Tor und an der Brücke dort versammelten sich jubelnde Menschenscharen und nun marschierten auch eine Kapelle und eine Ehrenformation aus der Stadt heraus. General Nugent war zu erkennen.
    »Ist alles bereit?«, fragte David.
    Rowlandson antwortete: »Aye, Sir,« und wies auf die Seesoldaten, die bereitstanden.
    Sie legten an der Insel dicht vor der Brücke an. Die Seesoldaten stellten sich an Land auf. David ging an ihre Spitze, und dann marschierten sie mit Pfeifen und Trommelklang über die Brücke. Graf Nugent lachte ihm entgegen.
    Sie salutierten beide und umarmten sich dann. Sie waren Freunde geworden in der Zeit des gemeinsamen Kampfes.
    »Nun haben wir alles an dieser Küste erobert. Von Kotor bis Triest. Nun ist der Augenblick gekommen, den Sieg zu feiern. Das kann man kaum schöner als in Trogir, dieser kleinen, reizvollen Stadt. Kommen Sie, wir gehen zum Rathaus oder Fürstenhaus. Dort zeige ich Ihnen Ihre Räume. Dann plaudern wir noch ein wenig und danach beginnt das Festprogramm mit einem Schwertertanz.«
    »Einen Schwertertanz habe ich noch nicht gesehen«, bekannte David.
    »Ihr Flaggleutnant sagte es mir. Es wundert mich ein wenig, denn Korčula, zu dem Sie ja eine besondere Beziehung haben, ist eigentlich die Heimat d ieses moreška, dieses Schwertertanzes. Er soll an die Türkeneinfälle erinnern. Die schwarz gekleideten Tänzer repräsentieren die Türken. Ihr Anführer Moro hat Bolo, die Tochter des Kroatenkönigs, entführt, und nun kämpfen die Roten, um ihre Königstochter zu befreien. Aber kommen Sie. Wir trinken noch einen Schluck. Es sind auch noch nicht alle Gäste da.«
    Sie saßen in einem ebenerdigen Zimmer des Rathauses und blickten auf den Platz, wo noch einige Tische und Stühle aufgestellt wurden.
    Die Soldaten waren weggetreten und labten sich an Getränken. Es war ein Bild des Friedens, wie David es lange nicht gesehen hatte.
    »Warum haben Sie mich heute nach Trogir gebeten, Graf Nugent?«
    »Weil ich diese Stadt besonders liebe und heute hier eine freudige Überraschung für Sie habe, von der ich noch nichts verraten darf. Sie wissen, dass ich meine Frau in Triest kennen lernte. Hier in diesem Rathaus haben wir geheiratet. Diese Stadt ist ein Kleinod. Aber jetzt können wir, so glaube ich, mit dem ersten Teil der Feier, dem Schwertertanz, beginnen. Kommen Sie, ich stelle Ihnen die Gäste vor.«
    Der Bürgermeister und seine Frau, einige Ratsherren, ein Edelmann aus Serget , ein General, der Bischof und dann, von allen beklatscht, die Prinzessin Reabandini

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