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Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Kantaki 03 - Der Zeitkrieg

Titel: Kantaki 03 - Der Zeitkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Lukas und Diamant saß er in einer transparenten Kapsel, die sie mit hoher Geschwindigkeit durch etwas trug, das ihm wie eine gewaltige schwebende Stadt erschien. Vier andere, etwas größere Kapseln eskortierten sie, zwei vorn und zwei hinten, und in jeder von ihnen saßen fünf Personen, die uniformartige Kleidung und vermutlich auch Waffen trugen – Valdorian hielt sie für Wächter.
    Sie wissen, wer ich bin, und sie wissen auch, was auf Kerberos geschehen ist, dachte Valdorian. Sie kennen meinen ganz persönlichen Hintergrund. Aus irgendeinem Grund überraschte ihn das, obwohl das eigentlich nicht der Fall hätte sein dürfen. Es gab genügend Personen, die ihn auf Kerberos gesehen hatten und nicht von Olkin zum Teil des Spiels oder zu Spielern gemacht worden waren. Zum Beispiel Edwald Emmerson. Und es gab andere Leute, die weitere Informationen liefern konnten. Es dauerte sicher nicht lange, alle kleinen Fragmente zu einem einheitlichen Bild zusammenzusetzen, das ihn als Schuldigen zeigte. Doch in diesem Bild fehlte ein Name: Agoron. Der Widerstand wusste nicht, dass ihn der Temporale manipuliert und zu seinem Werkzeug gemacht hatte. Über das, was ihm hier im Kastell bevorstand, konnte Valdorian nur mutmaßen, aber er hoffte, dass er Gelegenheit bekam, Agorons Rolle in dem Drama zu erklären.
    Und wenn ihm das nicht gelang, wenn General Lukas, Diamant und all die anderen ihn für alles verantwortlich machten … Was würde dann mit ihm geschehen? Erwartete ihn Strafe?
    Diese beiden Fragen gesellten sich vielen anderen hinzu, und eine von ihnen lautete: Wie waren er und Diamant gerettet worden? Es hatte sich kein Schiff in der Nähe befunden …
    Diamant … Die Frau, deren Eltern er auf Xandor kennen gelernt und sterben gesehen hatte … Es gab sie nicht mehr. Nicht der Tod hatte sie ihm genommen, sondern eine andere Diamant, die ihm noch distanzierter und abweisender gegenüberstand. Sie saß links vor ihm, neben General Lukas, und Valdorian musterte sie, während die Kapsel durch die Verkehrskorridore des Kastells raste. Diese Diamant schien einige Jahre älter zu sein als die andere Diamant, wirkte wie Ende zwanzig oder Anfang dreißig, obwohl sie als Kantaki-Pilotin natürlich viel älter war. Ihr Gesicht blieb verschlossen, und es lag keine Wärme in den grünblauen Augen. Diese Diamant schien viele erschütternde Dinge gesehen zu haben, und irgendwann hatte sie sich hinter eine Barriere zurückgezogen, in der Hoffnung, dort vor all den Dingen geschützt zu sein, die ihr wehtun konnten. Wie sollte er sie dort erreichen? Wie sollte er eine Diamant, die ihn hasste, dazu bewegen, ihn zu ihrem Konfidenten zu machen?
    Der neue Valdorian blieb stehen auf dem unvertrauten Weg, der ihn in eine andere Zukunft führen sollte, erinnerte sich an das Glatteis und den Treibsand zu beiden Seiten. Ein Taumeln an der falschen Stelle, ein falscher Schritt …
    Würde er überhaupt Gelegenheit zu weiteren Schritten auf diesem Weg bekommen?
    »Was soll jetzt mit mir geschehen?«, fragte er, und der Fokus seiner Aufmerksamkeit verlagerte sich nach außen. Die fünf Transportkapseln flogen gerade durch einen langen Tunnel, der durch einen gewaltigen Maschinensaal mit riesigen Aggregaten auf allen Seiten führte. Hier herrschte etwas weniger Verkehr als in den Bereichen des Kastells, die sie passiert hatten, und die an den Navigationskontrollen sitzende Diamant beschleunigte. Licht und Schatten wechselten einander ab, wurden zu einem irritierenden Flackern. Geräusche drangen durch die transparente Außenhülle der Kapsel: das Pfeifen verdrängter Luft, dahinter ein dumpfes Brummen und Stampfen.
    »Wenn es nach mir ginge …« Diamant sprach den Satz nicht zu Ende und schüttelte den Kopf.
    »Das Triumvirat möchte einen Eindruck von Ihnen gewinnen«, sagte General Lukas. »Anschließend wird es eine Entscheidung treffen. Aber ich glaube, ich weiß schon jetzt, wie sie beschaffen sein wird.«
    Es klang neutral, doch dieser Eindruck täuschte vielleicht, denn immerhin kam die Stimme von einem ihm völlig unbekannten Wesen.
    »Das Triumvirat?«, fragte Valdorian, als die Kapsel und ihre Eskorte an mehreren pulsierenden Energiesäulen vorbeihuschten. Dahinter öffneten sich gewaltige Grotten und Höhlen aus grauem Metall, an ihren Wänden die Lichtertrauben von Städten.
    Diamant schwieg.
    »Die drei Oberhäupter des Widerstands«, erklärte General Lukas geduldig. »Sie sind sehr neugierig auf Sie.«
    Von Diamant kam ein

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