Kantaki 03 - Der Zeitkrieg
dreidimensionale Darstellungsbereich zeigte etwas, das Valdorian im Urirr-System gesehen hatte: Raumschiffe explodierten lautlos, verwandelten sich in Feuerbälle, in kleine Sonnen, die jedoch schnell verglühten. Vernichtung und Tod – und er hatte beides hierher gebracht.
In Diamants Augen blitzte Zorn, als sie ihn ansah.
»Ich bin erneut benutzt worden«, brachte Valdorian hervor.
Diamant starrte ihn weiterhin an, aber die anderen schenkten ihm keine Beachtung. General Naifeh verharrte an einer Nährrinne, und seine Blattschalen raschelten, ohne dass der Linguator etwas übersetzte. Eine Zeit lang herrschte Stille, während die pseudorealen Bilder die Schlacht im All zeigten. Nur ein Teil des Kastells war zu sehen, geschützt vom Glühen starker Schilde, die gelegentlich von Strahlen und Geschossen getroffen wurden, aber nicht einmal flackerten.
»Was jetzt passiert, ändert nichts an der Tatsache, dass er aus der objektiven Zeit kommt«, sagte General Lukas schließlich. Die käferartigen Wesen, aus denen sich sein Körper zusammensetzte, bewegten sich schubweise – man gewann den Eindruck, dass der Segmenter aus einer schwarzen Flüssigkeit bestand, durch die Wellen liefen. »Er kann uns noch immer helfen.«
Diamant wandte sich ihm zu. »Selbst wenn Valdorian Recht hat und er tatsächlich benutzt wurde … Wir wissen nicht, welche anderen unangenehmen Überraschungen seine Anwesenheit hier noch zur Folge haben kann. Ich halte es für besser, ihn … fortzubringen.«
»Nein«, sagte ein Akuhaschi, der neben dem Humanoiden mit dem roten Schorf stand. Er trug einen Direal und gehörte vielleicht zur Besatzung eines Kantaki-Schiffes. »Emotionen beeinträchtigen Ihre Rationalität, Diamant, was vielleicht verständlich ist, wenn man Ihren besonderen Hintergrund berücksichtigt. Die derzeitigen Ereignisse machen Valdorian noch wichtiger für uns. Tsalatz hat Recht mit seiner Einschätzung: Wir können die Temporalen nicht auf Dauer abwehren, und eine Evakuierung des Kastells wäre sinnlos – wohin sollten wir all die vielen Personen bringen, die hier leben und bei uns Zuflucht gesucht haben? Die Entscheidung fällt hier und jetzt, nach fünfzehntausend Jahren. Entweder kann uns Xadelia mit Valdorians Hilfe zum Vortex oder zum originären Manipulationspunkt führen, oder die Temporalen zerstören das Kastell und damit auch den Widerstand.«
»Ich bin bereit, Ihnen zu helfen!«, warf Valdorian ein.
Mehrere große Keile der Temporalen näherten sich dem Kastell, und akkumulierende Energie zuckte über die Buckel in seiner Außenhülle. Aber bevor es zu Entladungen kommen konnte, raste ein ganzer Schwarm vom Kampfschiffen des Widerstands heran. Sie sahen aus wie Hände, deren fünf Finger nach vorn wiesen, und aus der Mitte des Handtellers wuchs die lange Spitze eines Waffendorns. Ein Hagel aus Raketen und kleinen Kugeln aus destruktiver Energie traf die Keile, und für einige Sekunden verschwanden sie hinter einem lodernden Plasmavorhang. Als sie wieder sichtbar wurden, war ein großer Keil in der Mitte auseinander gebrochen, und die anderen traten den Rückzug an.
General Lukas näherte sich dem energetischen Käfig und deaktivierte ihn mit einem Gerät, das plötzlich in seinem Körper erschien. »Es sind keine weiteren Entscheidungen des Triumvirats erforderlich«, sagte er. »Valdorian hat strategische Bedeutung für uns, und wir dürfen keine Zeit verlieren. General Naifeh?«
»Einverstanden«, raschelte das Pflanzenwesen. »Meine Einheiten sind weiterhin in Bereitschaft, ebenso wie Ihre Zweite Flotte. Admiral Leloas Kampfgruppen genügen, um den Feind abzuwehren. Noch.«
»Xadelia hat sich optimistisch geäußert, nicht wahr?«, wandte sich der Segmenter an Diamant. »Sie glaubt sich imstande, die von uns benötigten Koordinaten zu ermitteln?«
»Ja«, räumte Diamant widerstrebend ein.
»Dann bringen Sie Valdorian sofort zu ihr zurück und leiten Sie alles Notwendige in die Wege. Die Zweite Flotte unter meinem direkten Befehl und General Naifehs Schiffe sind für einen Vorstoß in die objektive Zeit bereit. Es geht um alles, Diamant«, betonte General Lukas.
Valdorian trat vor – und hatte plötzlich das Gefühl, als zöge ihm jemand den Boden unter den Füßen weg, als sich die künstliche Schwerkraft verlagerte. Er stürzte, zusammen mit Diamant und den Mitgliedern des Kommandostabs. Nur Naifeh blieb an Ort und Stelle; er hielt sich mit den Beinwurzeln in der Nährrinne fest. Lukas verlor
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