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Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1)

Titel: Kantaki 04 - Feuervögel (Graken-Trilogie 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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konditioniert bin. Alle Schülerinnen der Tal-Telassi erfahren diese Konditionierung. Niemand von ihnen sollte in der Lage sein, das Meta zu erreichen und die Wahrheit zu erfahren. Öffne die alte Tür, Tako.«
    Takos rechte Hand bewegte sich wie von selbst, berührte den korrodierten Knauf, schloss sich darum und drehte ihn. Er fühlte keinen Widerstand. Es klickte, und die Tür öffnete sich. Hinter ihr führte eine Treppe in Finsternis hinab.
    Dumpfes Pochen kam aus der Tiefe. Jemand ging die Treppe hoch, mit langsamen, schweren Schritten. Eine Gestalt zeichnete sich in der Finsternis ab, überraschend klein und gebeugt. Sie trat Tako und Dominik entgegen, hob den Kopf …
    Tako bekam keine Gelegenheit, das Gesicht zu sehen, denn plötzlich wurde aus der Dunkelheit helles, gleißendes Licht, das alles überstrahlte. Kraft begleitete das Schimmern, eine Energie, von der Tako nur einen winzigen Teil spürte. Sie ähnelte jener Kraft, die er mehrmals bei Myra gespürt hatte und offenbar das Tal-Telas bildete. Beziehungsweise einen Teil davon. Dominik nahm sie in sich auf, und Tako sah, wie der eben noch so erschöpfte und schwache junge Mann mit jeder verstreichenden Sekunde stärker wurde.
    Woraus auch immer diese neue Energie bestand: Sie lenkte Takos Blick in die Vergangenheit, und dort beobachtete er, was es mit der Zeit der Schande auf sich hatte.
    Drei Großmeisterinnen, unter ihnen Ahelia, glaubten, einen Weg zur elften Stufe des Tal-Telas gefunden zu haben. Sie nutzten das Meta, die Kraft, aus der das Tal-Telas kam, um den dunklen Quader zu öffnen, den das alte Kantaki-Schiff vor achttausend Jahren nach Millennia gebracht hatte. Aber sie fanden nicht etwa Kalia, die legendäre Kraft der Kreation, sondern öffneten einen Tunnel, und durch diesen Tunnel kam …
    »Grargrerr«, sagte Dominik, während sie noch immer von hellem Licht umgeben waren. »Der erste Graken, der in unser Universum kam.«
    »Aus einem anderen Universum?«, fragte Tako.
    »Ich weiß es nicht genau«, erwiderte der junge Mann an seiner Seite, der jetzt nicht mehr müde die Schultern hängen ließ. Ausgeruht und kraftvoll stand er da, bereit für die letzte Konfrontation. »In diesem Zusammenhang konnte Ahelia nie Gewissheit erlangen. Der Ursprung der Graken und ihrer Vitäen bleibt unklar. Vielleicht stammen sie aus einer Art … parasitären Dimension. Wichtig ist: Ahelia und die beiden Großmeisterinnen ermöglichten es Grargrerr, in unsere Welt zu gelangen, in unsere Galaxis, und er holte sofort sieben weitere, bevor sie das Portal wieder schließen konnten.«
    »Die Tal-Telassi haben die Graken zu uns geholt?«
    »Ja«, bestätigte Dominik. »Sie sind letztendlich für den Grakenkrieg verantwortlich. Um über diese Schuld hinwegzutäuschen und sie für immer zu verbergen, schufen sie die zweite Große Lücke vor etwa eintausendzweihundert Jahren. Damals gingen viele Informationen verloren, auch die über die Ursprünge der Graken und den Beginn des Krieges.«
    »Was ist mit der ersten Großen Lücke?«, fragte Tako. »Geht sie ebenfalls auf die Tal-Telassi zurück? Beziehungsweise auf ihre Vorfahren, die geflohenen Kantaki-Piloten?«
    Dominik schüttelte den Kopf, während das Gleißen um sie herum allmählich nachließ. Erste Konturen kehrten zurück, und Tako stellte fest, dass beide Türen offen standen, die alte ebenso wie die neue – die zwei Kräfte des Tal-Telas waren miteinander vereint.
    »Auch davon weiß Ahelia nichts«, antwortete Dominik und wandte sich von den Türen ab. Sein Blick glitt über das türkisfarbene Meer der von ihm gebauten Welt. »Die erste Große Lücke umfasst einen Zeitraum von dreitausend Jahren, über den wir fast nichts mehr wissen. Was die Schwesternschaft betrifft, ist nur überliefert, dass ihre Vorfahren, Piloten in den Diensten der Kantaki, vor einer Katastrophe flohen. Aber die Zusammenhänge kennen wir nicht.«
    Tako drehte sich ebenfalls um und folgte Dominik, der zum Meer ging und dicht vor der Wassergrenze stehen blieb. »Wie haben die Tal-Telassi damals die zweite Große Lücke geschaffen?«, fragte er und versuchte sich vorzustellen, wie man Wissen auf so vielen Welten verschwinden lassen und dafür sorgen konnte, dass es in Vergessenheit geriet.
    »Wahrscheinlich mit der neunten und zehnten Stufe, Iremia und Jomia«, sagte Dominik. »Das vermutet Ahelia. Sie weiß es nicht, denn sie selbst war an jenen Maßnahmen nicht beteiligt.«
    »Sie hatte sich bereits auf den Weg zu den Graken

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