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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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fragte Dominique und machte sich auf den Weg zur Pilotenkanzel. Ohne das Brummen des Krümmers herrschte gespenstische Stille im Schiff.
    »Ja. Dies ist das Ares-System. Es zählt zum Randbereich und ist etwa tausendvierhundert Lichtjahre von Millennia entfernt.«
    »Das Ares-System«, wiederholte Dominique nachdenklich und kam am Hibernationsraum vorbei. »Ares ist ein Roter Zwerg, nicht wahr? Und der zweite Planet heißt Aquaria.«
    »Ja.«
    »Wir fallen auf ihn zu.«
    »Auch das ist richtig.«
    »Wann erreichen wir Aquaria?«, fragte Dominique.
    »In vier Stunden.«
    »Und wann können wir mit Hilfe rechnen? Hat man unseren Notruf empfangen?«
    »Unsere Bitte um Hilfe ist bestätigt«, sagte die Künstliche Intelligenz der Hito . »Ich habe darauf hingewiesen, dass der Schub unserer Manövrierdüsen nicht für ein Orbitalmanöver ausreicht. Wir würden einen Absturz riskieren, und offenbar geschähe so etwas nicht zum ersten Mal seit der Schaffung des Riffs durch die Graken. Wir stehen auf der Prioritätenliste der Hilfsmaßnahmen weit oben. In etwa drei Stunden sollte uns ein Rettungsschiff erreichen.«
    »Drei Stunden«, murmelte Dominique und betrat die Pilotenkanzel. Rupert saß vor den virtuellen Displays, drehte kurz den Kopf und blickte dann wieder auf die Anzeigen. Die Notenergie der Akkumulatoren reichte für einen Tag; in dieser Hinsicht sollten sich also keine Probleme ergeben.
    Sie nahm neben Rupert Platz. Die pseudorealen und quasirealen Darstellungen weiter vorn, im Bug der Hito , breiteten das interplanetare All vor ihr aus. Aquaria schwoll vor dem Kurierschiff an: ein Planet mit weltumspannenden grünblauen Ozeanen, wenigen natürlichen und zahlreichen künstlichen Inseln. Dominique wusste, dass in den Meeren intelligente Medusen lebten und dass man aus den Mägen ihrer nicht mit Intelligenz ausgestatteten fernen Verwandten, der Tiefseequallen, ein seltenes Betäubungsmittel gewann. Früher hatte es Menschen gestattet, die Schockwellen beim Transfer von Sprungschiffen bei vollem Bewusstsein zu ertragen.
    »Man wird uns rechtzeitig retten«, wandte sich Dominique an Rupert.
    »Ja, aber wie bekommen wir ein neues Schiff?«, erwiderte Rupert. »Oder wie erreichen wir, dass die Hito mit einem neuen Krümmer ausgestattet wird?«
    Dominique musterte ihn von der Seite und beobachtete, wie sich zwei Bilder überlagerten: der Junge, Augen und Mund zugenäht, Elektrodenstöpsel in den Ohren; und der etwa dreißig Standardjahre alte Mann, Autist und mehrfacher Mörder ohne Moral und Ethik.
    »Vielleicht brauchen wir weder das eine noch das andere«, erwiderte sie und horchte in Delm. »Es genügt, wenn wir einen Transporter nach Millennia finden.« Als sie diese Worte sprach, lenkte irgendetwas ihre Gedanken ab, von Delm zur siebten Stufe Gelmr, und dort sah sie dunkle Muster. Sie konzentrierte sich darauf, erkannte aber nicht mehr als die Nähe von unheilvollen Ereignissen. Das erstaunte sie ein wenig, denn normalerweise waren die präkognitiven Muster in Gelmr deutlicher für sie.
    »Sie suchen noch immer nach mir«, sagte Rupert plötzlich, den Blick auf die Meereswelt gerichtet, die wie ein glänzendes Juwel im All schwebte. » Er sucht noch immer nach mir.«
    »Die Crotha? Kaither?«
    »Der Verräter.«
    »Wie weit sind wir hier vom Ormath-System entfernt, Hito?«, fragte Dominique.
    »Fast tausend Lichtjahre.«
    »Das ist ziemlich weit, Rupert. Selbst uns Tal-Telassi fällt es schwer, über so große Distanzen hinweg ohne Zwischenstationen telepathisch zu kommunizieren. Und es gibt nicht viele Crotha, wenn ich die Sache richtig sehe.«
    »Es sind viele«, widersprach Rupert. » Sehr viele. Mehr als du ahnst.«
    »Trotzdem dürfte es ihnen schwerfallen, dich nach einem Sprung über tausend Lichtjahre zu finden«, sagte Dominique. »Du bist vorerst in Sicherheit.«
    »Es gibt keine Sicherheit.« Rupert sagte dies zum zweiten Mal, und es klang noch düsterer, berührte etwas in Dominique, machte die Muster in Gelmr noch unheilvoller, als hätte Rupert Einfluss auf sie.
    »Hier vielleicht nicht«, sagte sie vorsichtig. »Aber auf Millennia schon. Bei den Tal-Telassi bist du gut aufgehoben, du wirst sehen. Sie werden dich schützen.« Ihr fiel etwas ein. »Was ist mit den hiesigen planetaren und interplanetaren Kommunikationsverbindungen, Hito? Kannst du ihnen Informationen über die aktuelle Situation der AFW entnehmen? Ist der Aufstand der Tal-Telassi erfolgreich gewesen?«
    »Die Allianzen Freier Welten

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