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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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die mit dem kleinen Facettenschiff nach Ennawah gekommen waren, lebten nur noch elf.
    »Die anderen sechs sind gestorben, als die Fremden den Moloch vernichteten«, sagte Medikerin Sintya. Sie blickte auf die Anzeigen eines kleinen Medo-Servos, richtete das Gerät aber nicht auf die Stasisfelder, sondern auf den Hegemon.
    Tubond ging langsam an den Wandnischen vorbei, die einige Kronn, Geeta, Chtai und auch den Primären Katalyter Karon enthielten. Ein vager Grauschleier lag auf den reglosen Gestalten, ein Kraftfeld, das sie am Leben erhielt. »Wir kennen das Phänomen«, sagte er. »Die Vitäen sterben, wenn ihre Anzahl unter eine bestimmte Schwelle sinkt und sie sich nicht in der Nähe eines Graken befinden.«
    Er blieb vor Karon stehen. Die schwarzen Linien und Stränge im Leib des kristallenen Wesens pulsierten nicht mehr. »Wie lange können wir sie am Leben erhalten?«
    »In den Stasisfeldern praktisch unbegrenzt«, antwortete Sintya. Sie wechselte einen kurzen Blick mit Keil Thorman, der neben der Tür stand und schwieg. »Aber wenn wir die Kraftfelder deaktivieren …«
    »Wir nehmen sie mit«, sagte Thorman. Es fiel ihm plötzlich herrlich leicht, Entscheidungen zu treffen. »Wie viele Schiffe sind uns geblieben, Keil?«
    »Die Kronn haben auf mehrere Einheiten der interplanetaren Verteidigung gefeuert«, sagte Thorman. »Dabei sind zwölf vernichtet worden. Übrig sind einundzwanzig Schiffe, die meisten von ihnen Orbitalspringer. Nur zwei sind mit Sprungkrümmern ausgestattet.«
    »Zwei genügen für unsere Zwecke.« Tubond sah die lobotome Medikerin an. »Bereiten Sie alles für den Transport der Vitäen vor. Wir verlassen Ennawah. Können wir ganz sicher sein, dass sich die Fremden nicht mehr im Ormath-System befinden, Keil?«
    »Ja, Hegemon. Sie haben es nach der Vernichtung der letzten Vitäen-Schiffe und des Molochs verlassen.«
    »Gut. Beordern Sie die beiden Sprungschiffe hierher. Wir brechen so schnell wie möglich auf.«
    Sintya hob den Blick von den Anzeigen ihres medizinischen Servos. »Darf ich nach dem Ziel fragen, Hegemon?«
    »Corhona, außerhalb des Kernbereichs gelegen.«
    »Das Zentrum des Brainstormer-Projekts«, sagte Keil Thorman.
    »Genau«, bestätigte Tubond. »Dort holen wir uns die Streitmacht, die wir für den Schlag gegen Millennia brauchen.«

 
Interludium 18
     
    10. April 1147 ÄdeF
     
    »Bald brauchen wir dich wieder, Kaither«, sagte Hendrik. Sie saßen oben auf der Kuppe des Hügels, und der Kognitor – er zeigte sich wieder als alter, weiser Mann – hatte beide Hände auf den Knauf seines Gehstocks gelegt. »Hast du dich gut erholt?«
    »Du kennst die Antwort«, antwortete Kaither. »Du weißt, wie es mir geht. Du weißt es die ganze Zeit über.«
    »Das stimmt. Ich weiß alles, was dich betrifft.«
    Nicht alles , dachte Kaither, aber er behielt diese beiden Worte – wie auch die Dinge, die sie betrafen – für sich.
    »Ihr seid ihm näher gekommen«, sagte Kaither. »Ich meine Rupert.«
    » Wir sind ihm näher gekommen.« Hendrik hob eine faltige Hand und deutete zur Stadt. »Sie wächst immer weiter.«
    Kaither zeigte zum Himmel hoch. »Auch der Schwarm ist größer geworden.« Er lehnte sich zurück und genoss die Ruhe dieses Ortes. Sie füllte ihn aus, vertrieb alle Sorgen, gab ihm gleichzeitig neue Kraft für eigene, unabhängige Gedanken. »Seit Jahrmillionen seid ihr unterwegs«, sagte er langsam und erinnerte sich an die letzten Geschichten, die Hendrik ihm erzählt hatte. Er blieb beim »Ihr«, dadurch konnte er sich selbst abgrenzen. »Und doch habt ihr noch immer nicht Antworten auf alle Fragen gefunden.«
    Hendrik blickte sinnierend in die Ferne. »Vielleicht ist das unmöglich. Aber wir hoffen, dass wir irgendwann eine Antwort auf die wichtigste Frage finden.«
    »Du hast einmal erwähnt, dass das Universum die Narben eines alten Konflikts trägt. Geht es darum?«
    »Nein, Kaither. Die wichtigste Frage betrifft uns Crotha und unsere Weiterentwicklung. Unsere Befreiung.«
    Kaither wandte sich dem Alten an seiner Seite zu. »Eure Befreiung?«
    »Alles Organische zerfällt früher oder später«, sagte Hendrik. »Wir haben die Todesprogrammierung der Zellen schon vor langer Zeit aufgehoben, denn diesen Motor der Evolution brauchen wir nicht. Es finden zyklische biologische Erneuerungen statt, aber sie sind nicht absolut perfekt. Organischer Verschleiß lässt sich nicht vermeiden, nur verlangsamen. Woraus folgt: Unsere organischen Komponenten bleiben dem

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