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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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existieren nicht mehr«, antwortete die KI.
    »Wie bitte?«, entfuhr es Dominique verblüfft.
    »Der Aufstand der Tal-Telassi hätte gar nicht erfolgreicher sein können. Auf zahlreichen Welten verbündete sich der Orden mit lokalen Bewegungen, die das Ziel hatten, von Hegemon Tubond eingesetzte Militärgouverneure zu entmachten. Das ist in vielen Fällen gelungen. Vor einer Woche rief Großmeisterin Zara 20 auf Eraklia im Selen-System die Koalition der Kernwelten aus.«
    Dominiques Gedanken begannen sich zu überschlagen. »Gib mir die Neuigkeiten in komprimierter Form, Hito. Nur die wichtigsten Dinge.«
    Ein Darstellungsbereich vor Dominique veränderte sich, zeigte nicht mehr das All und die Wracks aus dem Energieriff der Graken, sondern Bilder, die das Ares-System durch Transverbindungen erreicht hatten. Stimmen erläuterten die jüngsten Ereignisse, und Dominique hörte aufmerksam zu, als sie die Bilder betrachtete. Sie sah Zara und Norene – die ein wenig seltsam wirkte, geistesabwesend und nervös – auf der Siegessäule. Sie sah auch den beginnenden Feuersturm und erfuhr, dass die Graken und ihre Vitäen zahlreiche andere Welten des Kernbereichs angegriffen hatten.
    »Der Krieg geht weiter«, murmelte sie.
    Rupert schwieg. Der Krieg gegen die Graken schien ihn nicht zu interessieren; er hatte in seinem Leben nie eine Rolle gespielt. Andere Dinge waren für ihn viel wichtiger.
    Zeit verstrich, während Dominique sich vorstellte, was jetzt auf den Welten des Kernbereichs geschah. Vor ihren inneren Augen sah sie Moloche, die aus den Feuerstürmen kamen, ihre Wurzeln in verbrannten Boden bohrten. Die Streitkräfte der Koalition würden kaum etwas gegen die Graken und ihre Soldaten, die Kronn, ausrichten können.
    Millionen und Milliarden hilflose Opfer, Berührte und Unberührte, bald Kontaminierte, integraler Teil der Grakenträume, zu einem langsamen Tod verurteilt.
    Welten, die sich von Hegemon Tubond befreit hatten, jenem Mann, auf den das Projekt Brainstorm zurückging. Welten, auf denen Tal-Telassi die neuen Regierungen unterstützten – den dortigen Schwestern drohte wie allen anderen Kontamination. Auf Millennia war es den Tal-Telassi damals gelungen, sich vor den Graken zu verbergen, aber nicht zuletzt deshalb, weil sie viele gewesen waren, mit direktem Zugang zum Ursprung des Tal-Telas; mit der gemeinsamen Kraft hatten sie eine starke Abschirmung schaffen können. Aber auf den einzelnen Kernwelten hielten sich nicht tausende von Schwestern auf, sondern nur einige Dutzend. Sie würden einer Kontamination durch die Graken nur für kurze Zeit entgehen können, wenn überhaupt.
    »Wir müssen nach Millennia«, sagte Dominique, als sie begriff, dass ihre persönlichen Angelegenheiten durch die neue Situation an Bedeutung verloren.
    Dominique blickte auf ihre Hände hinab und sah die violetten Male. »Die Tal-Telassi brauchen mich.«
    »Jemand kommt«, sagte Rupert und deutete nach vorn. Die Darstellungsfelder zeigten einen mit starken Triebwerken ausgestatteten interplanetaren Schlepper, der sich dem Kurierschiff näherte.
    » Gregarian IV an Hito «, ertönte es aus dem Kom-Servo der Pilotenkanzel. »Hören Sie uns? Wie ist Ihre Situation?«
    »Wir sind manövrierunfähig«, sagte Dominique. »Unsere Energie reicht noch für einen Tag.«
    »Wir bringen Sie zum nächsten Transporter in der obersten Orbitalschale. Was ist mit der Integrität Ihrer Außenhülle?«
    »Die Schäden beschränken sich auf den Krümmer. Unsere Außenhülle ist intakt, soweit ich das feststellen konnte.«
    Der Schlepper war heran und brachte sich mit den Manövrierdüsen in Position. Seine Entfernung zur Hito betrug nur noch wenige Meter, als er die energetischen Anker am Kurierschiff befestigte.
    »Stabilitätsüberprüfung positiv«, hieß es kurze Zeit später. »Bitte überlassen Sie uns volle Navigationskontrolle.«
    »Hito?«, fragte Dominique.
    »Ich habe verstanden«, erwiderte die KI. »Ich kommuniziere mit dem Tron des Schleppers. Externe Navigationskontrolle.«
    Die Darstellungsfelder vor den Konsolen zeigten, wie sich der Kurs der Hito änderte. Dominique beugte sich vor, betätigte virtuelle Schaltflächen und rief Daten ab. In verschiedenen Höhen über Aquaria erschienen Lichter, von Symbolen gekennzeichnet.
    »Sind das alles Transporter, die Überlebende aus den Wracks aufnehmen?«
    »Ja«, bestätigte Hito. »Der planetare Kommunikationsverkehr deutet darauf hin, dass die Lage auf Aquaria sehr angespannt ist. Die

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