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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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spürte ein sonderbares Stechen im Hinterkopf. Er achtete nicht darauf.
    »Wenn Sie die drei Schwestern töten, werden wir Sie dafür zur Rechenschaft ziehen«, erwiderte Katyma 9 aus Tolosas Mund.
    »Sie entscheiden darüber, ob diese drei Tal-Telassi leben oder sterben.«
    »O nein, Maximilian Tubond.« Katyma sprach ganz ruhig, und Tolosas leeres Gesicht veränderte sich nicht. Trotzdem stellte sich Tubond ein kaltes Funkeln in noch kälter blickenden Augen vor. »Die Entscheidung über Leben und Tod liegt allein bei Ihnen. Sie sind es, der tötet, nicht ich. Es ist Ihre Hand, die die Schalter betätigt, nicht meine.«
    Tief in Tubond kochte Zorn. »Liegt Ihnen so wenig am Leben Ihrer Ordensschwestern, Katyma?«
    »Wir schätzen die Bedeutung von Leben weitaus höher ein als Sie, Tubond. Ist in Ihrem Gewissen Platz für drei weitere Tote, für drei weitere Morde? Darüber entscheiden allein Sie.« Ein fast unhörbares Seufzen kam von Tolosas Lippen. Die Sensoren des Kom-Servos registrierten und übertrugen es aus dem Raum hinter der monotransparenten Wand. »Ich fordere Sie noch einmal auf, sich zu stellen, Tubond. Übergeben Sie uns die drei Tal-Telassi und die Brainstormer, und wir übergeben Sie der Koalition.«
    Und dann schwieg Tolosa.
    Die drei Tal-Telassi saßen wieder reglos da, mit ins Nichts gerichteten Blicken, über Jahre hinweg Werkzeuge des Brainstorm-Projekts, jetzt Geiseln.
    Tubonds rechte Hand näherte sich von ganz allein den Kontrollen des medizinischen Servos. Ein Druck – und die drei Meisterinnen würden einen qualvollen Tod sterben, eine nach der anderen, und die Tal-Telassi an Bord der vier Schiffe würden durch den offenen telepathischen Kanal jeden Moment davon miterleben.
    Mit seiner Wahrnehmung stimmte etwas nicht. Tubond blinzelte, und Eirene, die aufgestanden war, setzte sich wieder. Ein zweites Blinzeln, und alle drei Tal-Telassi standen auf der anderen Seite dicht vor der monotransparenten Wand und starrten ihn an. Ihre Gesichter waren nicht mehr ausdruckslos, sondern zeigten Hass und Abscheu.
    Irgendwo ertönten akustische Signale, die Tubond nicht zu deuten wusste. Aber vielleicht waren es gar keine Töne, sondern Gerüche, abstoßende, widerwärtige, ekelhafte Gerüche, von Verwesung und Tod, von Niederlage und Unwichtigkeit.
    Er schwankte, hielt sich an der Konsole des medizinischen Servos fest. Um ihn herum schien alles zu zerfließen. Wirre Farben strömten auf ihn ein, und er schloss die Augen, um sie von sich fernzuhalten. Als er sie wieder öffnete, saßen Dalia und Eirene auf ihren Stühlen. Tolosa war zu Boden gesunken; Blut quoll aus ihren geplatzten Augen.
    Tubond zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass sie tot war. Und er wusste auch warum. Ohne es bewusst zu wollen, hatte er mit der rechten Hand die Kontrollen berührt.
    Etwas kratzte im Innern seines Schädels an den Hirnwindungen und bohrte ganz langsam heiße Nadeln hinein. Tubond presste die Hände an die Schläfen, schwankte erneut, drehte sich langsam im Kreis und sah, dass sich die Tür geöffnet hatte. Medikerin Sintya hatte gerade den Kommunikationsraum betreten wollen und war mitten im Schritt erstarrt, in der Hand ihr mobiler Medo-Servo – reglos, völlig still.
    Und die Stille betraf nicht nur sie.
    Tubond hörte weder das Brummen der Krümmer noch etwas anderes. Völlige Lautlosigkeit herrschte um ihn herum, eine Stille, in der das leise Zischen seines eigenen Atems immer lauter zu werden schien.
    Ein mentaler Angriff der Tal-Telassi! Es musste ihnen irgendwie gelungen sein, eine Lücke im entropischen Gefälle zu schaffen, vielleicht mithilfe der anderen Tal-Telassi an Bord der vier Schiffe. Und jetzt versuchten sie, ihn unter Kontrolle zu bringen.
    Tubond kehrte zur Konsole des medizinischen Servos zurück, und jeder einzelne Schritt bereitete ihm große Mühe. Immer wieder drohte er das Gleichgewicht zu verlieren. Als er, kurz vor der Konsole, zur monotransparenten Wand sah, saßen Dalia und Eirene nicht mehr, sondern standen neben der toten Tolosa.
    »Die Tal-Telassi lassen sich nicht erpressen«, sagte Dalia eisig. »Wir sind bereit zu sterben. Irgendwann werden Sie dafür zur Rechenschaft gezogen, Maximilian Tubond.«
    Die Hand ausstrecken, weiter und noch etwas weiter, zu den Kontrollen, die zurückzuweichen schienen …
    Etwas zog Tubond nach vorn, und er fiel auf die Schaltflächen. Der Aufprall presste ihm die Luft aus den Lungen, und heftiger Schmerz ließ vor seinen Augen alles dunkel

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