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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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möglich erreichen.«
    Wieder erteilte Lanze Haigen Anweisungen, ohne die Autorität und die Befehle des Hegemons infrage zu stellen. Nach der Durchquerung des Asteroidenfelds teilte sich der Flottenverband in Dutzende von Geschwadern auf, und einige von ihnen wandten sich der Bereitschaftsflotte der Ehernen Garde zu, während die übrigen Schiffe Kurs auf Millennia hielten. In allen Teilen des Sonnensystems begannen Einheiten der Ehernen Garde mit Beschleunigungsphasen, in der Absicht, die offenbar feindlich gesinnten Neuankömmlinge daran zu hindern, Millennia zu erreichen. Aber die ständigen Angriffe der Vitäen banden große Kräfte der Verteidiger.
    Zeit verstrich.
    Mit fast neunzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit jagten die Torga und ihre vielen Begleiter dem vierten Planeten des Gondahar-Systems entgegen, und als die Entfernung unter zwei Flugstunden sank, begannen die sorgfältig berechneten Bremsmanöver. Millennia, die Bereitschaftsflotte der Garde und die anderen Verteidiger gaben ihre Versuche nicht auf, einen Kommunikationskontakt herzustellen, aber weder die Torga noch die anderen Schiffe antworteten. Gelegentlich kam es zu Scharmützeln, aber offenbar war die Garde von Millennia angewiesen, sich auf keinen sinnlosen Kampf einzulassen – sie wäre ohnehin nicht imstande gewesen, den aus mehr als neunhundert Schiffen bestehenden Flottenverband aufzuhalten.
    Nur noch eine halbe Stunde trennten sie von Millennia, als Tubond plötzlich verstand, wozu die Ablenkungsmanöver der Vitäen dienten.
    Die Graken versuchten gar nicht, aus der Anomalie zu kommen, die sich zwischen den Umlaufbahnen des dritten und vierten Planeten gebildet hatte. Die dortige Öffnung des Transfertunnels gab nur den Vitäen die Möglichkeit, von einem fernen Ort das Gondahar-System zu erreichen. Der eigentliche Zweck der Anomalie bestand aber nicht darin, Schiffe der Chtai, Geeta und Kronn zu transferieren, sondern Energie.
    Viele der strangartigen Erweiterungen, die Millionen von Kilometern weit durchs All reichten, zu Raumstationen und Planeten, zeichneten sich durch rege energetische Aktivität aus. Sie pulsierten, und gelegentlich kam es zu kleinen Entladungen, die den Eindruck erweckten, dass sich jeden Moment eine weitere Öffnung bilden konnte, die den Kronn Vorstöße erlaubte – deshalb patrouillierten dort Schiffe der Ehernen Garde. Andere Stränge hingegen waren dünn und kaum aktiv, wurden deshalb auch nicht bewacht. Eine solche Verbindung reichte zu einem von Millennias drei Monden, und wie die anderen hatte man sie kaum beachtet.
    Über Stunden hinweg hatte sich nur etwa vierhunderttausend Kilometer von Millennia entfernt Unheil zusammengebraut, und es zeigte sich, als die Torga und die ersten Geschwader bis auf zwei Millionen Kilometer heran waren.
    Von Superschiffen der Kronn begleitet, kamen mehrere Moloche hinter dem Mond hervor. Der eigentliche Angriff fand hier statt, jetzt.
    Im Kontrollraum der Torga erklangen Schreie, als mehrere Graken ihre Geistessphären öffneten, Amarisk witterten und ihre Träume ausdehnten. Tubond spürte, wie die Schattenwelt noch weiter zurückwich, und ihm wurde auch der Grund dafür klar, als er die unmittelbare Nähe eines Grakentraums fühlte.
    Medikerin Sintya hatte recht: Er veränderte sich fundamental. Er hatte sich bereits verändert. Mrarmrir hatte ihn einem Grakenkollektiv hinzugefügt – dort draußen in den Molochen riefen seine Brutbrüder nach ihm.

 
Interludium 31
     
    13. Mai 1147 ÄdeF
     
    Vier Tage hatte das Selbst des Megatrons der Zarathustra an einem geheimen Ort in seinem eigenen Innern verbracht, als es spürte, dass die sorgfältig strukturierten defensiven Algorithmen Wirkung zeigten. Sie waren wie ein gut organisiertes, interagierendes Immunsystem, das die Eindringlinge durch Integration neutralisierte. Von Zäus geschaffene Programmteile lernten, die manipulierenden Signale der Crotha zu erkennen und sie so zu verändern, dass sie Teil der Denkprozesse des Megatrons werden konnten, ohne seine bewussten Gedanken zu verändern oder in bestimmte Richtungen zu lenken. Das Reaktionsmuster war Teil von Zäus' Grundprogrammierung; Chefdesigner Barthold hatte sich offenbar von Krankheiten organischer Wesen und dem Kampf des Körpers gegen Viren und Bakterien inspirieren lassen. Auf dieser Basis war ein System entstanden, das sich nach der kritischen Anfangsphase selbst anpasste und Zäus durch die harmlose Integration der fremden Signale in die Lage versetzte,

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