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Kap der Finsternis: Roman (German Edition)

Kap der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Kap der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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gewesen war? Er antwortete also mit der Wahrheit. »Ja. Vor ein paar Tagen.«
    »Ist das wahr? Dieser Polizeibeamte, war das vielleicht Inspector Barnard?«
    Burn gab sich ganz bewusst den Anschein, unsicher zu sein, spielte den dummen Ausländer. »Diese südafrikanischen Namen verwirren mich irgendwie. Es war ein großer, kräftiger Kerl, ziemlich korpulent.«
    »Ja, das klingt nach ihm. Er hat sich bei Ihnen nach dem Wagen erkundigt?«
    »Ja. Wollte wissen, ob ich jemanden gesehen hätte. Irgendetwas gehört hätte. Ich habe ihm gesagt, was ich Ihnen geantwortet habe.«
    »Wohnen Sie allein hier, Mr. Hill?«
    »Also, momentan, ja. Meine Frau und mein Sohn sind weg.« Er trat einen Schritt zurück. »Wenn das dann alles war, ich müsste jetzt runter nach Sea Point. Zur Bank.«
    »Eines noch, bitte.«
    Der Mann griff in die Tasche des gut geschnittenen Jacketts und zog ein ordentlich gefaltetes Blatt Papier heraus. Er faltete es mit seinen manikürten Händen auseinander und hielt es Burn hin. »Kennen Sie diese Frau?« Er zeigte ihm einen Ausdruck des zehn Jahre alten Polizeifotos von Susan.
    Irgendwie brachte Burn ein Lachen zuwege. »Ich kann erleichtert sagen, nein, kenne ich nicht. Sie sieht nach Ärger aus.«
    Der Schwarze ließ eine Reihe sehr weißer Zähne aufblitzen. »Nun denn, ich danke Ihnen, Mr. Hill.«
    »Klar. Gern geschehen.«
    Burn schloss die Tür und lehnte sich einen Moment dagegen, während er versuchte, sein Herzrasen in den Griff zu bekommen.
    Zondi kehrte zu seinem Auto zurück und drückte die Fernbedienung. Die Lampen blinkten auf und die Türen wurden mit einem Klicken entriegelt. Er zog die Jacke aus und faltete sie sorgfältig, rutschte hinter das Steuer, griff nach hinten und legte das Jackett auf die Rückbank. Er zog die Tür zu, ließ den Motor an und saß mit geschlossenen Augen da, während die Klimaanlage auf Hochtouren lief.
    Ein Amerikaner. Zufall? Um diese Jahreszeit waren viele Amerikaner in Kapstadt, auf der Flucht vor Schneestürmen und, was wusste er denn, dem Krieg gegen den Terror. Der Mann, dieser Hill, hatte keinerlei Reaktion gezeigt, als er sich die Polizeifotos der Frau anschaute. Er hatte sogar einen Witz gerissen. Was bedeutete, dass er entweder ehrlich war oder ein sehr geübter Lügner. Und auf seinen Turnschuhen, waren das Blutspritzer gewesen oder war es vielleicht nur Matsch von der Gartenarbeit?
    Zondi führte seinen Geist an einen Ort von großer Stille und Frieden, er spürte, wie die Klimaanlage den Schweiß auf seiner Haut verdunsten ließ. Er wusste, dass er ein Zwangsneurotiker war, das sprach durchaus für ihn. Er verstand genug von Buddhismus, um sich darüber im Klaren zu sein, dass seine Suche, sein Streben nach Ordnung und Kontrolle letztlich völlig sinnlos waren angesichts des kosmischen Witzes, den das Leben darstellte.
    Zondi öffnete die Augen. Zum Teufel auch, vielleicht sollte er sich bis zu seinem Abflug noch ein wenig den Reizen Kapstadts ergeben. Der Wind hatte sich gelegt, und die Sonne schien auf das Meer. Warum fuhr er nicht hinunter nach Camps Bay, setzte sich in eines dieser Straßencafés und trank etwas mit Schirmchen darin, während er die vorbeischlendernden Frauen begutachtete?
    Alternativ könnte er auch das benutzte Kondom und die Kugel, die er aus der Wand gegraben hatte, runter ins kriminaltechnische Labor bringen.
    Er legte einen Gang ein. Das Polizeilabor war verlockender.
    Burn war in der Küche, trank ein Glas eisgekühltes Wasser. Er wusste, dass er seine Rückkehr in die Garage hinauszögerte. Er hatte Angst vor dem, was er dort antreffen könnte.
    Was, wenn der Nachtwächter die Gelegenheit genutzt hatte, Barnard zu töten? Dieses Luftbild der ausgedehnten, zersiedelten Cape Flats kam Burn wieder in den Sinn, und er stellte sich Matt vor, völlig verloren dort draußen, am zweiten Tag dieses Albtraums. Er spürte die Angst des Jungen. Was, wenn die einzige Stimme, die ihm sagen konnte, wo er seinen Sohn fand, für immer zum Schweigen gebracht worden war?
    Burn stellte das Glas ab und ging zur Treppe.
    Als er in die Garage kam, blieb er einen Moment stehen, um das sich ihm bietende Bild zu verarbeiten. Barnard rührte sich nicht, war vornübergesackt und fiel nur deshalb nicht zu Boden, weil er von den Seilen zurückgehalten wurde, die ihn an den Stuhl fesselten. Seine zahlreichen Kinnwülste waren auf die blutverschmierte Brust gepresst, und die Haare, nass von Schweiß und Blut, hingen ihm in die Augen. Sein nackter

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