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Kap der Finsternis: Roman (German Edition)

Kap der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Kap der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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das Gemüse in den Wok und ging damit zum Herd hinüber.
    Burn ließ sie nicht aus den Augen. »Ernie Simpkins.«
    Sie schaute zu ihm auf, wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Was?«
    »Der tote Cop hieß Ernie Simpkins.«
    Sie zuckte die Achseln, rührte mit einem Holzlöffel im Wok.
    »Ich wünschte bei Gott, ich könnte ungeschehen machen, was passiert ist, Susan, aber ich kann es nicht.« Burn trat auf sie zu. »Ich will dich nicht verlieren. Oder Matt. Oder das Baby.«
    »Es ist zu spät, Jack. Das hast du schon längst.«
    »Ich hab Scheiße gebaut, ganz gewaltig. Das gebe ich zu.«
    Sie schaute vom Wok auf. »Nein, Jack, einen Hochzeitstag zu vergessen ist Scheiße bauen. Einen Cop umzubringen ist etwas ganz anderes. Und lass uns erst gar nicht davon reden, was du neulich abends getan hast.«
    Burn schaute ihr beim Kochen zu, fest entschlossen, sich von ihrem Zorn nicht einschüchtern und zum Schweigen bringen zu lassen. »Baby, willst du wirklich unsere Familie trennen? Wenn du das tust, weißt du, dass wir uns nie wiedersehen können. Die Kinder werden aufwachsen, ohne zu wissen, wer ihr Vater ist.«
    »Du sagst das, als wäre es etwas Schlechtes.«
    »Das bist doch nicht du, die da redet, Susan.«
    »Doch, Jack. Gewöhn dich dran. Ich bin nicht mehr die süße, kleine, gutaussehende Gattin eines erfolgreichen Mannes.«
    »Das bist du doch nie gewesen.« Er stellte sich hinter sie, versuchte, sie in den Arm zu nehmen, aber sie drehte sich weg und ging zum Kühlschrank, um Sojasoße zu holen.
    Er machte weiter. »Komm, wir gehen nach Neuseeland.«
    Sie lachte ungläubig. »Neuseeland?«
    Er nickte. Er musste es verkaufen. Er hatte nur eine einzige Chance. »Es war ein Fehler, dass ich uns hierhergebracht habe. Dieser Ort ist, er ist scheiße, ich weiß nicht, wie ein Luftschloss auf einer Jauchegrube. Neuseeland ist wunderschön, wild, dort gibt es praktisch keine Kriminalität.«
    »Na, das ist aber jetzt mal Ironie. Du suchst einen Ort, an dem es kein Verbrechen gibt.« Sie schüttete Sojasoße auf das Gemüse, rührte schnell um.
    »Susan, sieh mich an.« Zögernd schaute sie auf. »Ich will, dass du mir noch eine Chance gibst. Mein Gott, ich habe eine Chance verdient, alles wiedergutzumachen. Für uns alle. Hör auf, mich zu schneiden. Nur weil ich ein paar schlechte Entscheidungen getroffen habe, musst du das nicht tun.«
    Sie sah ihn schließlich an. Hielt seinem Blick stand. »Du sagst also, wir gehen nach Neuseeland, ja? Mit mir, in diesem Zustand?« Sie deutete auf ihren Bauch.
    »Nachdem du das Baby zur Welt gebracht hast, ja. Bis dahin suche ich uns hier irgendwo eine Wohnung. In einem sicheren Wohnblock. Morgen. Wir packen und sehen zu, dass wir dieses Haus verlassen. Und wir reisen ab, sobald es für dich gesundheitlich unbedenklich ist zu fliegen.« Er sah, dass er zu ihr durchkam, spürte, dass sie sich ein wenig öffnete. »Susan, ich liebe dich. Und Matt. Ich möchte eine Chance, alles wiedergutzumachen.«
    Sie schüttelte den Kopf, drehte sich von ihm weg, kämpfte gegen die Tränen.
    Er ging zu ihr, schloss sie von hinten in die Arme. Sie versuchte, sich von ihm zu befreien, aber er hielt sie fest, und schließlich spürte er, dass sie sich zu entspannen begann und aufgab.
    Beinahe kapitulierte Susan, beinahe ließ sie sich von seinen Worten überzeugen. Dann sah sie ihn wieder mit dem Messer, wie er über dem mageren Mann kauerte, und sie löste sich aus seiner Umarmung und trat fort.
    Sie sah sein Gesicht, die Verzweiflung in seinen Augen. »Lass mich in Ruhe, Jack.«
    »Susan …« Er griff wieder nach ihr.
    »Lass mich verdammt noch mal in Ruhe!« Sie brüllte ihn an. Burn nickte und kehrte auf die Terrasse zurück. Sie stützte sich auf der Küchentheke ab, versuchte verzweifelt, sich wieder zu beruhigen.
    Sie schaute auf und sah, dass Matt sie vom Sofa aus beobachtete. Er weinte.
    Sie bekam sich wieder in den Griff und ging zu ihm, setzte sich neben ihn und legte ihm den Arm um die Schulter. »Alles in Ordnung, Matty.«
    Sie wusste, dass sie ihren Sohn zurückgewiesen hatte, und seit sie aus der Klinik zurück war, versuchte sie, wieder eine Beziehung zu ihm zu finden. Ihn wieder zu lieben. Doch wann immer sie ihn anschaute, sah sie nur seinen Vater.
    Das Kind schluchzte, als sie es hielt, über seinen Kopf streichelte und beruhigende Worte flüsterte. Sie spürte seinen Schmerz und seine Verwirrung. Und sie spürte auch ihr eigenes schlechtes Gewissen. Gott, wie hatte

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