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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hereinfliegen, deshalb werden wir sie wohl gar nicht zu Gesicht bekommen. Und was noch wichtiger ist, sie werden uns auch nicht sehen.«
    »Sobald ihr uns am Magneten habt, soll Eric mit Höchstgeschwindigkeit internationale Gewässer aufsuchen.«
    »Entspann dich, Juan. Alles ist bereit. Doc Huxley und ihre Leute haben bereits Pritschen, Decken und medizinisches Gerät in den vorderen Frachtraum geschafft. Die Küche hat genügend Verpflegung vorbereitet, um die Leute satt zu kriegen, die du mitbringst. Außerdem habe ich jedes Waffensystem auf dem Schiff in Bereitschaft versetzen lassen – für den Fall, dass irgendjemand sie zurückholen will.«
    »Okay. Ich habe verstanden. Wir sind in etwa zehn Minuten bei euch.«
    Der letzte Gleisabschnitt ließ die Berge hinter sich und verlief durch ein Tal, das sich bis zum Meer erstreckte. Das Corporation-Team sowie Alana, Greg Chaffee und ihr neuer Gast, Fodl, hatten sich im Pig angeschnallt, während die übrigen Flüchtlinge im Güterwagen gewarnt worden waren, sich für die letzte Etappe zu wappnen.
    Die alte Bekohlungsstation war nur noch eine Ruine. Von ihr war kaum mehr übrig als die Stahlgerüste einiger Gebäude mit teilweise noch vorhandenen Holzverkleidungen. Die Kräne, die die Kohlenbunker der Schiffe einst gefüllt hatten, waren schon seit langer Zeit verschwunden, und die Wüste hatte die Anthrazithalden, die im Windschatten einer Felsklippe aufgehäuft worden waren, inzwischen zugedeckt.
    Die Oregon überragte den neu angelegten Schwimmkai. Der große Frachtkran war in Position gebracht worden, und der mächtige Elektromagnet hing gut fünf Meter über dem Pier.
    Gewöhnlich war Juan mit Stolz erfüllt, wenn er seine Schöpfung betrachtete, aber diesmal galten seine Gedanken ausschließlich der Geschwindigkeit, mit der der Zug auf die Station zuraste. Er widerstand dem Drang, auf den Tachometer zu blicken, aber er schätzte sein Tempo auf siebzig Meilen pro Stunde. Er erwartete, dass Max so etwas wie eine Schaumbarriere hatte errichten lassen, um den Zug zu bremsen, doch auf den Schienen konnte er nichts dergleichen erkennen. Dann aber sah er, dass der Kai viel tiefer im Wasser lag, als er anfangs angenommen hatte. Tatsächlich wurde das hintere Ende sogar vollständig überspült.
    Er lachte laut auf, als der rasende Zug sein altes Gleis verließ und auf den Kai auffuhr. Max hatte die Plastikschwimmer, aus denen der Kai bestand, höchstwahrscheinlich mit der Gatling-Kanone der Oregon durchlöchert. Das Eigengewicht des Kais sorgte dafür, dass er allmählich versank. Und als der Güterwagen auf den Kai rollte, tauchte er noch tiefer ein.
    Zwei Wasserwalzen wölbten sich vor der Güterwagenfront in die Höhe, und das Meer absorbierte den Schwung des Zuges so gleichmäßig, dass niemand im Pig in die Sicherheitsgurte gepresst wurde. Nach zwei Dritteln des Kais war das Pig auf zwanzig Meilen pro Stunde heruntergebremst. Das Meer überspülte seine Stollenreifen.
    Der Güterwagen hatte so gut wie keine Fahrt mehr, als er von der Kante des Kais wegsackte und den Truck mit sich zog. Der Wagen wiegte sich nur wenige Sekunden lang im Wasser, ehe der Magnet darüberschwang. Und als er eingeschaltet wurde, saugte er sich fest. Dann wurde der alte Waggon mit dem Pig an seiner hinteren Kupplung aus dem Meer gehievt. Juan wusste, dass Max Hanley selbst an den Kontrollen saß, denn der Kranführer hatte den Schwerpunkt des Zuges zentimetergenau bestimmt.
    Während Wasser vom Güterwagen abfloss, wurden sie über die Reling der Oregon geschwenkt und auf das Deck gesetzt. Juan stieß die Tür auf, sobald die Reifen die Deckplatten berührten. Ein Matrose hatte sich mit einem Schneidbrenner bereitgehalten und durchschnitt bereits die Kabel, die das Pig mit dem Güterwagen verbanden. Juan rannte an ihm vorbei und stieß in seiner Eile, die Schiebetüren des Waggons zu öffnen, beinahe mit Dr. Huxley zusammen. In ihrer Begleitung befanden sich mehrere Sanitäter mit Tragbahren.
    »Man könnte glatt annehmen, dass du meinst, ich hätte mit dem Zusammenflicken von euch wilden Kerlen zu wenig zu tun«, sagte sie. »Deshalb musstest du mir gleich einen ganzen Zug voll neuer Patienten mitbringen.«
    Juan konnte spüren, wie unter seinen Füßen tief im Innern des Schiffes der magnetohydrodynamische Antrieb auf Touren kam. »Welches schönere Geschenk könnte man einer Schiffsärztin nach einem gemütlichen Landgang denn sonst machen?«
    Juan zog die Schiebetür auf, und ein

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