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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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finden.«
    »Ich bin beeindruckt«, meinte Alana. »Und ein wenig wütend auf mich selbst. Ich habe diesen dämlichen Steinhaufen stundenlang angestarrt und es nicht gesehen.«
    Mark wollte dieses Geständnis als nächste Möglichkeit nutzen, sich ins rechte Licht zu setzen, als Linda Ross so leise näher kam, dass niemand sie hörte, bis sie auch schon hinter ihnen stand. »Ihr müsst ein wenig aufmerksamer auf eure Umgebung achten. Ich habe noch nicht mal versucht, besonders leise zu sein. Was habt ihr herausgefunden?«
    »Genau das, was wir auch schon vermutet hatten«, sagte Mark und schickte Eric einen warnenden Blick zu. »Während einer extremen Trockenperiode, als der Fluss völlig versiegt sein muss, haben Al-Jamas Leute den Wasserfall zu einem Schleusensystem umgebaut, so dass sie das Schiff an einer Stelle verstecken konnten, an der nachzuschauen niemandem im Traum eingefallen wäre.«
    »Demnach befindet sich die Höhle weiter stromaufwärts?«
    »So muss es sein.«
    »Dann sollten wir sofort aufbrechen«, entschied Linda.
    Sie funkte Linc an, um ihm den Stand der Dinge mitzuteilen und ihm Bescheid zu sagen, dass sie auf Grund der Entfernung und der Topografie möglicherweise den Funkkontakt verlieren könnten. Er musste den Terroristen so nahe sein, dass er es nicht riskierte zu antworten. Seine Bestätigung bestand aus zwei Klicks in ihrem Ohrhörer.
    Sie wandten sich nach Süden und hielten sich dabei am Rand des Flusses, so dass sie sich nicht als Silhouetten vor dem fernen Horizont abzeichneten und gleichzeitig vor dem gelegentlich heftigen Wind geschützt blieben, der mittlerweile wehte. Diese Region der Wüste vermittelte jedem das Gefühl völliger Bedeutungslosigkeit. Der messingfarbene Himmel spannte sich über die Gruppe, und die Sonne brannte unbarmherzig auf sie herab, während sie durch die Einöde trotteten. Jeder von ihnen trug genügend Wasser für den Tag bei sich, daher brauchten sie keinen Durst zu leiden. Aber drei von den vieren hatten kaum geschlafen und ein paar anstrengende Tage in den Knochen.
    Was die Angehörigen der Corporation betraf, so nahmen sie die Strapazen auf sich, weil sie es als ihre Pflicht betrachteten. Alana hingegen begleitete sie, weil sie, wenn sie es nicht täte, niemals das Bild von Mike Duncans leblosen Augen aus ihrem Bewusstsein würde streichen können: Der Ölsucher lag auf dem Wüstensand, und das Blut war aus einem Einschussloch in seiner Stirn gesickert. Sie war Archäologin und Mutter, eigentlich war ihr Platz so weit entfernt von hier, wie er nur sein konnte. Aber sie hätte nicht in Frieden mit sich und der Welt weiterleben können, wenn sie nicht mitgegangen wäre. Die Entscheidung war ganz gewiss nicht rational. Aber niemals war sie überzeugter gewesen, das Richtige zu tun.
    Ihr Leben wurde von Regeln bestimmt, die die Männer, die Mike getötet hatten, gebrochen hatten, und sie wollte, einfach ausgedrückt, nichts anderes als Rache.
    Zwei Meilen oberhalb der Wasserfälle veränderte sich das Flussbett dramatisch. Die Sandsteinufer gingen in helleres graues Gestein über, das vor Millionen Jahren zu einem Salzwasserriff gehört hatte. Jetzt jedoch handelte es sich um Kalkstein.
    »Das muss es sein«, sagte Alana, als sie die geologischen Verhältnisse erkannte. »Es ist bekannt, dass sich in Kalkstein oft Höhlen und Kavernen finden lassen.«
    Mark tippte Eric auf den Arm und deutete auf einen Punkt auf der anderen Seite des Trockenlaufs. »Was hältst du davon?«
    Es war ein Bereich, wo ein Erdrutsch einen Teil der Uferböschung mitgerissen und unzählige Tonnen Geröll ins Flussbett geschoben hatte. Der Erdrutsch hatte eine Breite von etwa fünfzig Metern, und dahinter war das Flussufer so hoch, wie sie es noch an keiner anderen Stelle gesehen hatten.
    »Bingo«, sagte Stone und klatschte Murph ab. »Der im Flussbett gelegene Eingang zur Höhle wurde zugeschüttet und die Höhle verschlossen. Hinter diesem Durcheinander befinden sich Suleiman Al-Jamas Korsarenschiff, die Saqr, sein Grab und wahrscheinlich auch das Juwel von Jerusalem.«
    Die erste Begeisterung, das Grab gefunden zu haben, verflog sehr schnell.
    Alanas Stimme klang besorgt. »Ohne schwere Erdräummaschinen und mehrere Wochen Arbeit können wir diese Menge Schutt unmöglich aus dem Weg schaffen.«
    »Haben Sie uns noch immer nicht verstanden?«, fragte Mark mit ernster Stimme.
    »Was meinen Sie?«
    »Wir nehmen die Hintertür«, sagten Stone und Murph wie aus einem Mund.
    Sie

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