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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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auf dem Kabinenboden fixiert hatten. Vergeblich hatte er bereits nach dem Heck Ausschau gehalten, das, wie er und Eric Stone annahmen, abgebrochen sein musste und den Absturz verursacht haben konnte. Wenn ihre Vermutung zutraf, so lag es einige Meilen weit entfernt irgendwo in den Bergen.
    »Juan!«, rief Linda. Sie hatte sich nach links orientiert und befand sich jetzt in der Nähe eines der zerstörten CFM-International-Triebwerke.
    Er ging sofort zu ihr hinüber. Schweigend deutete sie auf den Untergrund.
    Juan bückte sich. Er erkannte eine stark verbrannte Hand, die halb im Erdreich vergraben war. Es war zwar nicht mehr als eine gekrümmte Klaue, aber ihrer Größe nach zu urteilen gehörte sie einem männlichen Unglücksopfer. Cabrillo streifte sich Latexhandschuhe über und beugte sich über das abgetrennte Leichenteil. Er holte eine Plastikröhre aus seinem Rucksack, öffnete sie an einem Ende und zog einen Wattetupfer heraus. Dann nahm er eine Blutprobe an der zerfetzten Rissfläche und steckte den Wattetupfer zurück in die Schutzröhre. Danach streifte er den Trauring vom dritten Finger und inspizierte die Inschrift auf seiner Innenfläche.
    Er reichte Linda den Ring. Sie las die Inschrift laut vor. »FXM und JCF 5/15/88.« Sie sah Juan ernst an. »Francis Xavier Maguire und Jennifer Catherine Foster. Getraut am 15. Mai 1988. Ich habe die Mannschafts- und die Passagierlisten durchgesehen. Er gehörte zu Katamoras Secret-Service-Kommando.«
    Jede Hoffnung, die Juan bis jetzt noch gehabt haben mochte, dass Ministerin Katamora am Leben geblieben war, zerstob nun. Es war nicht so, dass er auf den Satellitenfotos irgendetwas Verdächtiges gesehen hatte. Es war wohl eher sein Wunsch gewesen, etwas Derartiges zu sehen, der ihn an eine solche Möglichkeit überhaupt hatte glauben lassen. Als letzte Bestätigung näherte sich nun Linc mit düsterer Miene.
    »Ich habe eine teilweise noch lesbare Identifikationsplakette auf dem Backbordtriebwerk gefunden. Die Seriennummer stimmt. Es war ihre Maschine.« Er legte Cabrillo eine Hand auf die Schulter. »Es tut mir leid.«
    Juan hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand einen Tritt in den Bauch verpasst. Er war sich der weltweiten Folgen ihres Todes durchaus bewusst. Er wusste auch, dass sie ohne die Hilfe eines Teams von Experten die Ursache des Absturzes niemals entschlüsseln würden. Die Beweismittel waren derart beschädigt, dass er fast entschlossen war, die Suche sofort abzubrechen. Ihre Anwesenheit hier konnte den Unglücksort für die Spezialisten des National Transportation Safety Board, kurz NTSB, entscheidend kontaminieren. Aber er hatte auch einen Vertrag mit Langston Overholt zu erfüllen, und Cabrillo gehörte nicht zu denen, die einen Job nur zur Hälfte erledigten, ganz gleich wie sinnlos ihm das auch erscheinen mochte.
    »Okay«, sagte er schließlich. »Wir sammeln weitere Proben ein. Aber seid dabei so vorsichtig wie irgend möglich.«
    Er blickte auf seine Füße. Jeder von ihnen trug Schuhe ohne Sohlenprofil. Daher hinterließen sie auch keine Fußabdrücke. Er schob den Ring auf den Finger der amputierten Hand zurück und sorgte dafür, dass sie sich nun wieder in der gleichen Position befand, in der sie sie gefunden hatten.
    Mark war bereits zu dem großen Rumpfabschnitt weitergegangen, daher folgten sie ihm. Das Bruchstück der Kabine begann gleich hinter dem Cockpit und umfasste den Bereich, wo die Tragflächen befestigt gewesen waren. Auf der Backbordseite, wo sich normalerweise eine Fensterreihe befand, war der Rumpf aufgerissen, so dass sich die Aluminiumhülle nach innen bog und wie ein langer, obszöner, lippenloser Mund erschien. Durchtrennte Kabel und Hydraulikleitungen hingen aus dem Wrack heraus. Aus einigen waren Flüssigkeiten getropft und tränkten nun das steinige Erdreich.
    Dahinter, weiter bergauf, befanden sich die Überreste des zerschmetterten Cockpits. Die Nase des Flugzeugs war fast drei Meter weit eingedrückt, so dass die Außenhaut der Ziehharmonikakupplung eines Gliederbusses ähnelte.
    Juan kletterte in den Rumpf hinein. Was früher als Luxuskabine für ein Mitglied des Kabinetts gedient hatte, war nun ein einziges Trümmerfeld. Überall auf dem Boden lagen große Brocken geschmolzenen Plastikmaterials. Die Sitze waren lediglich noch an ihren jeweiligen stählernen Rahmen zu erkennen.
    Er nahm eine schnelle Zählung vor und kam auf insgesamt elf Leichen. Wie die Hand des Agenten des Secret Service waren auch sie bis zur

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