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Kapitaen Bykow

Kapitaen Bykow

Titel: Kapitaen Bykow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki
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führten.
    »G-großartig«, sagte Jurkowski halblaut.
    Außenbords nahm der Druck zu – die Bombensonden krepierten in immer kürzerer Entfernung, weil sie allzu schnell abgebremst wurden.
    Den Blick auf das Messgerät des Spektroanalysators geheftet, sagte Dauge laut ins Diktaphon: »Molekularwasserstoff – einundachtzig Komma fünfunddreißig, Helium – sieben Komma elf, Methan – vier Komma sechzehn, Ammoniak – eins Komma null eins ... Die nicht identifizierbare Linie verstärkt sich ... Ach, ich habe doch von Anfang an gesagt: Stellt einen Zählautomaten auf, so haut das doch nicht hin!«
    »W-wir sinken«, stellte Jurkowski fest. »Und w-wie! Methan nur noch vier.«
    Dauge warf sich geschickt in der Luft herum und las die Geräte ab. »Vorläufig behält Cungreen recht. Da – der Bathymeter versagt schon. Über dreihundert Atmosphären Druck. Mehr können wir nicht messen.«
    »Also gut ... L-laden«, sagte Jurkowski.
    »Lohnt das noch?«, fragte Dauge. »Das Bathymeter versagt, die Synchronisation wird gestört sein.«
    »Wir probieren es!«, entgegnete Jurkowski. »L-lade!«
    Er drehte sich zu Mollard um. Der Funkoptiker schwebte schaukelnd unter der Decke und lächelte traurig.
    »Hol ihn runter, Grigori!«, sagte Jurkowski.
    Dauge reckte den Oberkörper hoch, ergriff Mollard an einem Bein und zog ihn herunter. Dann sagte er ungeduldig: »Charles, bewegen Sie sich nicht so ruckartig! Hier ... halten Sie sich mit der Fußspitze hier fest!«
    Mollard seufzte tief und öffnete den Verschlussdeckel. Der leere Ladestreifen wurde aus der Ladekammer ausgestoßen, prallte ihm gegen die Brust, und er segelte langsam zu Jurkowski, der sich zu ihm umdrehte.
    »Oh, schon wieder!«, sagte Mollard schuldbewusst. »Entschuldigen Sie, Wolodja! Ach, dieses Schwerelosigkeit!«
    »L-laden, laden!«, gebot Jurkowski.
    Plötzlich sagte Dauge: »Die Sonne!«
    Jurkowski ruderte zum Periskop. In dem orangefarbenen Nebel tauchte sekundenlang ein verschwommener rötlicher Ball auf.
    »Das ist das letzte Mal.« Dauge räusperte sich.
    »Sie haben schon dreimal gesagt: letzte Mal!«, konstatierte Mollard, während er den Verschlussdeckel zuklappte. Er beugte sich vor und prüfte den Verschluss. »Lebe wohl, Sonne – wie Kapitän Nemo sagte, wo’s dann nicht letzte Mal war ... Woldemar, isch bin fertig.«
    »Auch fertig«, meldete Dauge. »Vielleicht hören wir doch lieber auf?«
    Auf dem Fußboden klirrten die Metallsohlen von Magnetschuhen. Bykow kam ins Observatorium.
    »Stell die Arbeit ein!«, sagte er mit düsterer Miene.
    »W-warum?« Jurkowski drehte sich zu ihm um.
    »Außenbords herrscht hoher Druck. Noch eine halbe Stunde, und eure Bomben krepieren gleich hier im Observatorium.«
    »S-salve!«, kommandierte Jurkowski hastig. Dauge zögerte ein wenig, betätigte aber doch den Abzug. Bykow hörte das dumpfe Blubbern der startenden Sonden und sagte: »So, und nun ist es genug. Alle Teststartvorrichtungen dichtmachen! Das Ding«, er zeigte auf das Verschlussstück, »verkeilen! Aber tüchtig!«
    »D-dürfen wir die Periskopbeobachtungen f-fortsetzen?«, fragte Jurkowski.
    »Genehmigt.« Bykow nickte. »Amüsiert euch!«
    Er wandte sich ab und ging hinaus. Dauge sagte: »Ich hab’s doch gewusst, nichts und wieder nichts ist herausgekommen. Keine Synchronisation.« Er stellte die Geräte ab und nahm die Spule aus dem Diktaphon.
    »J-johannytsch, meiner Meinung nach hat sich Alexej etwas einfallen l-lassen. Hast du nicht auch den Eindruck?«
    Dauge sah ihn zweifelnd an. »Ich weiß nicht. Wie kommst du darauf!«
    »Er hat so’ne komische M-miene aufgesetzt. Ich k-kenne ihn doch ...«
    Eine Zeit lang schwiegen alle. Man hörte nur Mollard seufzen, ihm wurde wieder schlecht. Schließlich erklärte Dauge: »Ich möchte etwas essen. Wo ist die Suppe, Charles? Sie haben die Suppe verschüttet, und wir müssen jetzt hungern. Wer hat heute Küchendienst, Charles?«
    »Isch«, hauchte Charles. Bei dem Gedanken an Essen wurde ihm noch übler, doch er riss sich zusammen. »Isch gehe neue Suppe kochen.«
    »Die Sonne!«, sagte Jurkowski.
    Dauge hielt das geschwollene Auge ans Okular des Videosuchers.
    »Na also«, frohlockte Mollard, »sehen Sie: Da ist die Sonne wieder!«
    »Das ist gar nicht die Sonne«, widersprach Dauge.
    »J-ja, anscheinend w-wirklich nicht.«
    Das ferne Lichtknäuel verblasste aufquellend in hellbraunem Dunst, löste sich in graue Flecke auf und verschwand. Jurkowski starrte dorthin und biss die Zähne so fest

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