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Kaputt in El Paso

Kaputt in El Paso

Titel: Kaputt in El Paso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick DeMarinis , Frank Nowatzki , Angelika Müller
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Esposas. Ehefrauen. Lustig, was? So bekommst du mal einen Begriff davon, was Mexikaner von der Ehe halten.« Sie klopfte mir mit dem Lauf auf den Nacken. »Hinknien, Walkinghorse, so, als wolltest du dein Gute-Nacht-Gebet aufsagen.«
    Ich kniete mich hin. Mein Herzschlag beschleunigte sich, mein Mund wurde trocken. Ich hatte schon Filme gesehen, in denen Leute in dieser Position hingerichtet wurden. Die Kugel dringt am Hinterkopf ein und tritt mit Blut, Knochensplittern und Gehirnmasse vorn wieder aus. Das Opfer fällt vornüber, meistens in eine Grube. Ein kleinkalibriges Geschoss würde es vielleicht nicht durch den ganzen Schädel schaffen, tief genug eindringen könnte es schon.
    »Was hast du vor?«, stammelte ich.
    »Du hast dich im Räderwerk einer großen, unberechenbaren Maschine verfangen, Walkinghorse«, sagte sie. »Bleib auf den Knien und berühre den Boden mit deiner Stirn.«
    Merkwürdigerweise empfand ich den Druck der kühlen Fliesen gegen meine Stirn als angenehm. Meine Haltung war absonderlich und peinlich zugleich – den Hintern nach oben, den Kopf unten –, wenn es auch nicht die typische Stellung für eine Exekution war. Mich beschlich eine törichte Hoffnung.
    Clara fuhr mit dem kalten Lauf der Waffe meine Eier entlang. Sie schreckten buchstäblich davor zurück. »Es tut mir leid, dass ich euch maßgenommen habe, Jungs«, sagte sie. »Ob ihr’s glaubt oder nicht, diesen gewissen Tritt führe ich nur ungern aus. Es ist an sich recht unsportlich, einem Typ die Eier zu zertreten, meint ihr nicht auch?«
    Verrückt, sie war vollkommen verrückt. Ich hing mit nacktem Hintern auf meinen Knien und eine Frau entschuldigte sich bei meinen Eiern, während sie gleichzeitig mit einer Waffe an ihnen herumspielte.
    Clara langte zwischen meine Schenkel und nahm meinen Schwanz in die Hand. »Na, kleiner Mann?«, sagte sie und ließ ihn langsam warmlaufen. Sie hatte Arbeitshände, hart wie Leder. »Komm schon«, säuselte sie, »willst du Mama nicht begrüßen, Pummelchen?« Das hirnlose Ding reagierte. Doch dann spürte ich den kalten Stahl an meinem Schließmuskel.
    »Das Baby hier«, sagte sie, »ist ein .22er Ruger. Nicht unbedingt was für einen Schusswechsel, aber ich hab ihn mit Hohlmantelgeschossen bestückt. Stell dir mal vor, was für ein Dilemma so ein kleines Geschoss in deinem Arsch anrichten kann. Ist doch faszinierend, oder?«
    Sie bearbeitete mich weiter und die dumme Nudel richtete sich auf, glaubte an eine Gelegenheit. Ich konnte diesen Optimismus nicht teilen.
    »Mein Gott! Tu es nicht!«, stieß ich hervor.
    »Ich liebe religiöse Männer«, sagte sie und ihr Griff wurde härter.
    Sie schob mir den Lauf hinein; ich spürte, wie der erhabene Rand meinen Schließmuskel anriss, und dann das Blut, das an meinem Oberschenkel hinunterlief.
    »Wenn du mich umbringen willst, dann schieß mir in den Kopf, verdammt noch mal«, sagte ich. Mir versagte die Stimme, sie verweigerte sich einfach meiner aufgesetzten Tapferkeit.
    »Du willst wirklich sterben, Tiger? Tut mir leid, den Gefallen kann ich dir nicht tun. Für deine Hinrichtung bin ich nicht eingeteilt. Fernie ist ziemlich eigen, was die Aufgabenverteilung betrifft. Victor Mellado wird sich um dich kümmern – das hat mit der Einstellung der Mexikaner in puncto Rache zu tun. Aber, hey, Unfälle passieren nun mal. Wenn guten Menschen Böses widerfährt.«
    Ich zuckte unwillkürlich zurück, völlig unbeabsichtigt, aber die Waffe hätte losgehen können. »Pass auf das Ding auf!«, rief ich.
    »Bleib cool, Junge«, sagte sie. »Das Ding geht nur los, wenn ich es will.«
    Sie lachte und zog den Lauf heraus, vorsichtig wie eine Krankenschwester einen Katheter. Sie drehte mich herum. Irgendwie war es ihr in der Zwischenzeit gelungen, sich auszuziehen. Ihr Schamhaar war lila gefärbt und zu einem Rechteck von der Größe einer Dollarnote rasiert. Sie setzte sich auf mich und führte meinen Schwanz ein. Die dunklen Nippel ihrer festen Brüste waren steif und ihr Gesicht, das über mir hing, war ganz und gar Lächeln. Während sie mich ritt, drückten sich die Handschellen in meinen Rücken. Wir kamen zusammen, wie ein Paar, das sich ewig kannte und auch den Rhythmus und die Vorlieben des jeweils anderen.
    Sie stand auf und zog sich an. »Und du hast gedacht, ich wär ’ne Lesbe, stimmt’s?«
    »Das denke ich immer noch«, erwiderte ich und setzte mich auf in der Hoffnung, ihrer sadistischen Neigung sei jetzt Genüge getan.
    »Da liegst du zur

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