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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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mir und meinem Job zu tun. Hoffentlich können die beiden nicht Deutsch und kommen nicht auf die Idee, ihn anzurufen.
    „Visitenkarten kann man fälschen.“
    „Ich will mit Ihrem Vorgesetzten reden.“
    Ein Blatt Papier wird ausgedruckt.
    „Sie müssen das da unterschreiben.“
    Ich lese das Computerformular durch. Stimmt alles. Bis auf die Passagen, die ich erfunden habe.
    Die mit den violetten Fingernägeln telefoniert mit einem Officer Bradley und isst dabei Chips.
    Ich unterschreibe. Warum auch nicht.
    „Ich möchte …“
    „Warten Sie.“
    Durch die Tür am anderen Ende des Empfangsraumes kommtein wuchtiger Mann in Uniform, er ist zirka in meinem Alter. „Sie wollten mich sprechen?“
    „Wenn Sie die Ermittlungen gegen Vesna Krajner, Christopher Frazer und die amerikanischen Studenten leiten?“
    „Was Christopher Frazer angeht, so stimmt das. Gegen Frau Krajner und ihre Begleiter gibt es keine weiteren Ermittlungen, sie sind wegen öffentlicher Ruhestörung hier, nachdem ihre Personalien aufgenommen worden sind, können sie gehen. Aber es läuft ein Ausweisungsverfahren. Sie sind Frau Krajners … Rechtsbeistand?“
    Die Ladys müssen ihm erzählt haben, dass das nicht so klar ist. Er sieht die Visitenkarte aufmerksam an.
    „Eine Internetadresse. Gut.“
    Ich kann nicht auf den Bildschirm sehen, aber er sucht offenbar Oskars Homepage. Up to date, die Polizei hier. Man soll sich da nicht täuschen.
    „Gefällt es Ihnen auf unserer schönen Insel?“, fragt er verbindlich.
    „Sie ist wunderschön“, antworte ich und denke an das Meer.
    Er nickt befriedigt. „Wir wollen, dass sich alle bei uns wohl fühlen.“
    „Welche Indizien sprechen gegen Christopher Frazer?“
    „Vertreten Sie ihn auch?“
    „Das kann werden.“
    „So lange: No comment.“
    „Reicht es aus, dass er gegen das Hotel protestiert hat? Warum sollte er diesen Security-Mann erschossen haben? Das sind Ökologie-Aktivisten, absolut friedlich, gewaltfrei, Umweltfreunde.“
    Officer Bradley sieht mich freundlich und ein klein wenig spöttisch an. „Ich gehöre zur Polizei eines kleinen Landes, aber so leicht lasse ich mich nicht ausfragen.“
    „In der Zeitung ist gestanden, es hat einen Streit gegeben.“
    „Probieren Sie es nicht weiter, Miss Valensky. – Die Homepage gibt es wirklich.“
    „Natürlich. Auf der Startseite ist Justizia zu sehen, sie steht vor dem österreichischen Parlament.“ Ich hoffe, er kommt nicht auf die Idee, eine Anfrage loszuschicken, ob ich wirklich zur Kanzlei gehöre. „Also bitte: Darf ich Frau Krajner jetzt sehen?“
    „Sie dürfen Sie sogar mitnehmen. Sie wird auf freiem Fuß angezeigt.“
    „Noch einmal: Was wirft man Christopher Frazer genau vor?“
    Bradley seufzt, er wischt sich den Schweiß von der Stirn. „Okay, ich habe es unseren Journalisten ohnehin schon erzählt: Er hat einen Streit gehabt mit Mick Brown, dem Ermordeten. Und von wegen gewaltfrei: Wir haben in seinem Apartment eine Waffe gefunden.“
    „Ist der Schuss aus dieser Waffe abgegeben worden?“
    „Das wird momentan untersucht. Das Kaliber passt jedenfalls.“
    Sieht so aus, als hätten wir die Öko-Lämmchen unterschätzt.
    „Hat er einen Waffenschein?“
    „Nein.“
    „Ist die Waffe registriert?“
    „Nein, auch nicht in den USA.“
    „Hat er zugegeben, dass es sich um seine Waffe handelt?“
    Bradley seufzt. „Sie sind ganz schön hartnäckig. Aber gut, er behauptet, die Waffe nie zuvor gesehen zu haben. Aber das sagen sie alle.“
    „Fingerabdrücke?“
    „Keine.“
    „Kann es sein, dass Sie vom Management des Pleasures ersucht wurden, die Protestierer außer Gefecht zu setzen?“
    Sein Gesicht wird eisig. „Ich weiß nicht, was Sie von unserer Polizei halten, Dr. Valensky. Aber ich kann Ihnen versichern, wir sind nicht korrupt.“
    Interessant, das hat auch niemand behauptet.
    „Und das Hotel arbeitet mit Korruption?“
    „Wenn Sie nun Frau Krajner und die anderen fünf Aktivisten mitnehmen wollen …“
    Ich nicke.
    Die Ökos sitzen etwas geknickt auf einer langen Holzbank, Vesna ein wenig abseits von ihnen. Alle wirken müde. Dabei arbeiten die Ventilatoren in diesem Raum deutlich besser als der draußen.
    „Ich kann euch mitnehmen.“
    Es stellt sich heraus, dass niemand so recht wusste, was weitermit ihnen passieren sollte. Also feiern sie mich erst einmal als ihre Befreierin.
    Bata wartet bereits in der Police Cafeteria. Ich schnuppere an ihrem Cola. Rum. Und nicht zu knapp.
    „Ich vertrage das,

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