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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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deuten: Ist es, weil er keine Ahnung hatte? Ist es, weil er davon gewusst hat und die Sache nun ans Licht kommt?
    „Woher hast du das?“
    „Kann ich dir nicht sagen.“
    „Und ich soll dir glauben?“
    Ich sehe ihn flehend an, beinahe kommen mir die Tränen. Wenn er mir schon nicht vertraut, wie soll es dann Bradley tun?
    „Die Maritim ankert alle zwei Wochen in der Bucht, das stimmt“, sagt er langsam. „Sie kommt übrigens heute.“
    Wie soll sich das ausgehen? Ich muss zu Bradley. Oder sollen wir alleine herauszufinden versuchen, wie die Übergabe läuft? Fotos. Das wäre eine Möglichkeit. Mira, bleib am Boden. Mick haben sie umgebracht.
    „Du weißt von der Sache?“
    „Natürlich nicht.“ Thomas ist eindeutig wütend. „Glaubst du, ich durchwühle das ganze Gebüsch, weil ich annehme, dass hier jemand Drogen deponiert?“
    „Du hast einmal gesagt, deine Mutter weiß alles, was auf der Insel vorgeht. Das hier ist ihre Bucht, ist eure Bucht.“
    „Meine Mutter hat keine Ahnung von Drogen, dieses Problem gibt es bei uns noch nicht lange. Einige Inseln waren immer schon Umschlagplätze, wir waren lange davon verschont. Unsere Insel ist zu leicht überschaubar, auch jetzt sind wir wohl eher ein kleiner Fisch. Man hat einigen Kids gezeigt, dass sie sich mit Drogen an ihrem wenig erfreulichen Leben vorbeimogeln können. Zumindest eine Zeit lang. Und es gibt Touristen, die davon ausgehen, dass sie sich hier einrauchen können.“
    „Und was ist mit den Rastas?“
    „Erstens sind lange nicht alle von denen auf Drogen und zweitens: Früher haben sie etwas Hanf angebaut, das war es dann auch. Jetzt ist das streng verboten, wird entsprechend bestraft und sie kaufen ihre Drogen bei Händlern. Stärkere Drogen, wenn du mich fragst, auch schlechtere.“
    „Du hast nie …“
    „Hast du?“
    Ich schüttle den Kopf. Außer zwei, drei Haschischzigaretten vor Jahren, aber damals hab ich keine Wirkung gespürt.
    Thomas nimmt mich am Unterarm, der Griff ist beinahe so fest wie jener von Big Tin gestern Nacht. Er ist lange nicht so massig und auch nicht mehr so jung wie die Burschen, aber er hat zumindest so viel Kraft wie sie. Ich weiß nicht, warum mich dieser Gedanke auch in der jetzigen Situation eher beruhigt.
    „Ich war Sportler, sagt dir das etwas? Ich bin es gewohnt, auf mich zu achten. Ich mache mich nicht kaputt. Und was das Geschäftemachen mit Drogen angeht: Ganz abgesehen davon, dass ich auch andere nicht kaputt machen will – vielleicht ist dir schon aufgefallen, dass ich ein verdammt schlechter Geschäftsmann bin.“
    „Ich … ich wollte dich nicht beschuldigen. Ich wollte nur, dass du weißt …“
    Aber er hat wohl den Zweifel in meinem Blick gesehen. Verdammte Vesna, sie hat mir den Unsinn eingeredet.
    Ich rede rasch weiter: „Man müsste wissen, wo genau Drogen und Geld versteckt werden. Bradley hätte dann etwas Konkretes in der Hand. Wir wissen ja nicht, welcher Offizier der Maritim hinter den Drogengeschäften steckt.“
    „Ich kann dir nicht helfen.“
    „Coconut Joe. Er hat gesagt, dass man manchmal am Strand Drogen findet. Ich hab das damals für ein Hirngespinst gehalten.“
    „Wir können ihn fragen. Er ist bei den Palmen drüben, erntet Agaven und grüne Kokosnüsse. Er kommt gleich.“
    Zeit habe ich verdammt wenig.
    Vesna deutet auf den Horizont, dann sehe ich es auch: Ein großesSegelschiff kommt majestätisch herein, fünf hohe Masten zähle ich. Die Maritim III.
    Coconut Joe trägt ein Netz voller Kokosnüsse, er ist eindeutig guter Laune.
    „So ein schöner Tag“, sagt er. Das habe ich heute schon mehrfach gehört.
    Thomas nimmt Coconut Joe zur Seite und redet auf ihn ein. Coconut Joe schüttelt wild den Kopf. Thomas scheint ihm zu drohen.
    Coconut Joe versucht davonzulaufen. Thomas hat ihn sofort eingeholt, hält ihn auf. Was …?
    Vesna sprintet auf die beiden los, ich hinterher.
    „Hat er etwas geklaut?“, ruft mir Rosemary hinterher.
    „Später“, rufe ich zurück.
    „Er will nichts sagen“, knurrt Thomas.
    Vesna lächelt Coconut Joe an. „Help“, sagt sie dann mit dem zarten Stimmchen einer bosnischen Prinzessin.
    Coconut Joe sieht sie verlegen an.
    „Help“, sagt Vesna noch einmal, „please.“ Sie deutet auf mich, er soll mir bitte zuhören.
    Ich erzähle möglichst langsam und einfach, was wir erfahren haben.
    Thomas knurrt dazwischen, dass er das schon gesagt habe, aber …
    Vesna deutet Richtung Strandbar. „You go!“, sagt sie zu Thomas. Sie kann

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