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Karibik Träume... und zwei Leichen

Karibik Träume... und zwei Leichen

Titel: Karibik Träume... und zwei Leichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Terbrack
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und Neffen, und was weiß ich. Alle wohnen irgendwie zusammen. Da in der Siedlung gegenüber vom Busterminal. Weißt du, wo?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ist ja auch egal. Der Vater ist Klempner, oder so. Aber keiner hat ihn je regelmäßig arbeiten gesehen. Säuft und wettet auf Pferde. Die anderen arbeiten. – Manchmal. -- Als Aushilfen oder in Gelegenheitsjobs. Was es gerade so gibt. Keine Ahnung, wie die ihre Kohle zusammenkriegen. – Wie dem auch sei: sie weiß, was bei Männern ankommt.“ Er machte die „Holzauge, sei wachsam“ Geste. „Nicht, dass sie auf den Strich geht. Sie hat irgendeinen Job. --  Sagt sie jedenfalls.“
      „Und was sagt Peter dazu? Der merkt nichts?“
      „Du hast ihn doch gesehen! Der ist hin und weg. Die knatscht ihm ja auch nicht dauernd die Ohren voll, von wegen: „kümmer´ du dich jetzt mal um die Kinder“ und „ich hab´ heute genug im Haushalt gemacht und jetzt bist du dran“ und so weiter. Ist lieb und nett und anschmiegsam und macht jede Nacht die Beine breit.“ Er faltete die Serviette auseinander, weil er sah, dass sein Essen kam. Das war aber schnell gegangen! Vielleicht stand es schon fertig auf dem Herd, weil sie wussten, dass er sowieso immer dasselbe bestellte. „Und selbst wenn er nicht über beide Ohren verliebt wäre, glaube ich kaum, dass es ihn stören würde, solange er seinen Spaß hat.“
      Der Kellner stellte den Teller ab. Thorsten nahm das Besteck und fing an sein Stück Fleisch zu bearbeiten. Er aß es immer gut durch. Ich hielt die Zigarette hoch.
      Er schüttelte den Kopf. „Laß´ dich nicht stören.“ Er kaute. „Warum auch?“
      „Häh?
      „Warum auch! -- Warum sollte es ihn stören?“
    Thorsten sah mich nur mit einem zu einem höhnischen Grinsen verzogenen Gesicht an. „Weißt Du was? Ich glaube, du bist noch nicht lange genug verheiratet. -- Oder dir ist hier bis jetzt etwas entgangen.“ Er nickte, sich selbst zustimmend, und aß weiter.
     
      So ging es eine Zeitlang weiter. Peter kam von der Arbeit, zog seine Spendierhosen an und wurde im Gegenzug nachts von seiner Damelis um den Verstand gebumst. Bei mir allerdings gab es neuerdings immer einen seltsamen Stich in der Magengegend, wenn ich sie zusammen sah.
      Vier Wochen später kam der Tag, an dem Peter bekannt gab, dass er nach Hause müsse . Nächste Woche. Aufschub ging nicht. Keine Chance. Na Klasse! War der Mann bescheuert? Wie lange war der hier? -- Acht Wochen! Sollte ich mir schon wieder einen Neuen suchen? Wenn Peter nicht zugänglich war, musste ich mit Thorsten reden. Schließlich war er Peter´s Chef. Nach der Morgenbesprechung im Container nahm ich ihn zur Seite.
      Er winkte ab: „Du brauchst gar nichts zu sagen. Ich kenne die Situation hier. Und ich finde seine Entscheidung auch Scheiße. Ich habe schon versucht mit ihm zu reden.“ Er setzte das Programmiergerät ab, das er umgehängt hatte.
      „Hör mal! Du bist sein Boss . Wenn Du ihm sagst, dass er bleibt, dann bleibt er.“
      Thorsten schüttelte den Kopf und sah auf den Boden. „Ich war sein Boss.“
      „BITTE?“
      „ Du hast richtig gehört. – Er hat gekündigt.“
      „Einfach so? – Man kündigt nich´ „einfach so“-- Sorry , das glaub´ ich nich´. Komm´, da ist doch was im Busch.“ Thorsten hob an etwas zu sagen. In dem Moment ging die Tür vom Container auf. Günni und Conni kamen lärmend heraus, schmissen die Tür krachend zu und setzten sich in Bewegung. „Und es gibt so was wie Kündigungsfristen.“
      Thorsten wartete, bis sie außer Hörweite waren. „Es ist seine Frau.“
      Ich sah ihn an und bedeutete wütend mit einer Handbewegung weiterzureden.
      Er sah prüfend auf die Containertür. „Sie hat ihm die Pistole auf die Brust gesetzt.“
      „Weiß sie was von Damelis, oder was?“
      „Nein. -- Sie will ihn zu Hause haben und nicht irgendwo in der Weltgeschichte.“ Er setzte sich auf das dicke Rohr, dass hinter unserem Container verlief. Er sprach leise weiter „Ich hatte schon Schwierigkeiten ihn überhaupt hier hin zu bekommen. Seine Frau hat beim letzten Mal schon Theater gemacht. Nun hat sie ihn vor die Wahl gestellt: Der Job oder sie.“
      „Aber die Kohle, die er macht, die nimmt sie gerne.“ Ich trat nach dem Rohr.
      Thorsten zuckte die Achseln. „Ich kann ihn nicht zwingen , dass er hierbleibt. Soll ich ihn festbinden?“
      „Aber du kannst ihm die Freigabe verweigern.“
      „Und was soll das bringen? – Dann habe

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